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Ankunft in Ashgabat

Eines der vielen monumentalen Denkmale von Ashgabat: Auf dem Kreisverkehr am Flughafen wird man von einer imposanten Figur des mythischen Urvaters der Turkmenen, Oguzhan, empfangen.
Um Oguzhan herum stehen weitere Figuren von turkmenischen Helden. 2010 wurde der ganze Komplex als der größte Brunnenkomplex vom Guinness-Buch der Rekorde anerkannt.

Da Ashgabat nun nicht gerade in aller Munde ist, noch einige Worte zu dieser für mich sehr verwunderlich anmutenden Stadt:
Mit ihren breiten Boulevards und den glänzenden weißen Gebäuden, die größtenteils erst nach dem Ende der Sowjetzeit errichtet wurden, präsentiert sich Ashgabat, die Hauptstadt von Turkmenistan, ihren Besuchern überraschend modern. Die in einer Oase der Karakum-Wüste liegende Großstadt ist noch vergleichsweise jung und verfügt deshalb nicht über die verwinkelten Innenstadtviertel, wie sie für andere Städte der Region typisch sind.
Obwohl Ashgabat nicht weit entfernt von Nisa, der antiken Hauptstadt des Parther-Reiches, liegt, ist die Stadt selbst eine vergleichsweise neue Gründung. Sie entstand erst 1881, als hier an der Kreuzung mehrere wichtiger Karawanenstraßen ein russischer Militärstützpunkt errichtet wurde. Durch den Anschluss an die Transkaspische Eisenbahn, die Ashgabat ab 1885 mit dem Kaspischen Meer verband, erlebte das Handelszentrum einen enormen Aufschwung und ein rasches Bevölkerungswachstum. Schließlich wurde Ashgabat, das zu Ehren eines turkmenischen Parteivorsitzenden kurzzeitig in Poltoratsk umbenannt worden war, nach der Gründung der Sowjetunion die Hauptstadt der Turkmenischen Sowjetrepublik. Da die Region 1948 von einem heftigen Erdbeben erschüttert wurde, bei dem alleine in Ashgabat mehr als 100.000 Menschen starben, sind kaum alte Gebäude aus der Anfangszeit der Stadt bis in die Gegenwart erhalten geblieben. Bei dem Wiederaufbau in dem typischen Monumentalstil der Sowjetarchitektur wurde besonders auf Erdbebensicherheit geachtet.
Auch die imposanten Gebäude, die nach der Unabhängigkeit des noch jungen turkmenischen Staats errichtet wurden, vereinen Sicherheit und imposantes Äußeres in sich. Viele Sehenswürdigkeiten der Stadt sind dem Personenkult um Saparmyrat Nyýazow geschuldet, der unter anderem bis Anfang der 1990er Jahre zum Politbüro der UdSSR gehörte und sich nach deren Zerfall selbst als als Führer des Landes eingesetzt hatte.
Entgegen der üblichen Vorstellungen von einer orientalischen Stadt ist Aschgabat geprägt von großzügigen Prachtstraßen, ausgedehnten Grünanlagen und imposanten Gebäuden aus Stahlbeton, Marmor und Glas. Trotzdem oder gerade deshalb wirkt Ashgabat alles andere als langweilig, zumal zahlreiche Neubauten einen einzigartigen Stil aufweisen, der nirgendwo anders zu finden ist.

Auf mich wirkte Ashgabat klinisch sauber mit vielen Fotografierverboten, einer Bevölkerung, die keinen Kontakt zu Touristen sucht (ganz im Gegensatz zu Usbekistan) und mit sehr beschränkten Kommunikationsmöglichkeiten via Internet. Eine Stadt, die nicht für ihre Einwohner gebaut wurde.

Höllenschlund
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Kommentare 28

  • Willi von Allmen 27. Januar 2020, 8:24

    Mir fällt bei vielen Bildern von dieser Reise (so auch hier und bei vielen Gebäude-Bildern) ein spezielles Licht auf.  Ein Licht das mich an eigene Reisen in Trockengebiete erinnert.  
    Schwer zu beschreiben - aber jedenfalls wirkt es stark sommerlich.
    lg Willi
  • Willi von Allmen 27. Januar 2020, 8:16

    Man freut sich, mit dir diesen Anblick zu geniessen - freut sich auf die Stadt.
    Nachdem man deinen abschliessenden Eindruck gelesen hat, trauert man auch mit.
    lg Willi
  • Trautel R. 24. Januar 2020, 22:03

    beeindruckend diese aufnahme  mit blick zu dem monument.
    lg trautel
  • Jopi 24. Januar 2020, 8:52

    Der Eindruck gefällt mir!!
  • Dorothea P. 23. Januar 2020, 18:36

    Die Stadt präsentiert sich gleich mit ganzer Wucht! :-)
    lg, Dorothea
  • Peter Kollmeier 23. Januar 2020, 17:20

    Hast du während der Fahrt aufgenommen und deine Ankunft in dieser Stadt mit einem interessanten Foto festgehalten. Ausführlich informiert und beschrieben.
    LG Peter
    • xyz 23. Januar 2020, 18:20

      Ja, durch die Frontscheibe fotografiert. Die war glücklicherweise nach einer staubigen Fahrt durch die Karakum gerade zusammen mit dem Auto gründlich gewaschen worden.
      Dreckige Autos dürfen in Ashgabat nicht fahren - und das ist kein Joke...
  • Karl-Heinz Wagemans 23. Januar 2020, 16:58

    Ein Foto, was viel über die Mentalität des Landes aussagt und mit interessanter Info!
    LG K.-H.
  • Sigrid Warnke 23. Januar 2020, 15:29

    Eine interessante Dokumentation über eine Stadt, die ich bisher nicht kannte. Der Brunnen ist wirklich gigantisch.
    LG Sigrid
  • Christian Villain 23. Januar 2020, 14:10

    Superbe perspective , la profondeur d'image est saisissante ;
    Bravo .LG Christian .
  • Anne Rudolph 23. Januar 2020, 13:32

    das ist wirklich sehr beeindruckend das Bild. Der Kreisverkehr ist ja riesig.
    Wie immer ist der Text sehr interessant . Von Deinen Reisen kann man wirklich sehr viel lernen
  • Gerd Frey 23. Januar 2020, 11:26

    ein beeindruckender beginn.
    vg gerd
  • Heike J 23. Januar 2020, 8:40

    sehr gut wie du die Ankunft zeigst
  • Annemarie Quurck 23. Januar 2020, 7:35

    Eine tolle Aufnahme bei besten Bedingungen
    Beeindruckende Einfahrt in die Stadt
  • Jürgen Divina 22. Januar 2020, 23:05

    Nie davon gehört... Das Gebirge im Hintergrund schließt den Blick in die Ferne malerisch ab. Da kann die Stadt noch so kalt und künstlich sein.
    Liebe Grüße, Jürgen
  • Lubeca 22. Januar 2020, 22:47

    Auf mich wirkt dieser protzige Brunnen irgendwie kalt und leblos, und auch das viele Grün zwischen den Häusern kann den Eindruck von Planung am Reißbrett nicht völlig verwischen. Danke für die interessante Info zu einer Stadt, von der ich ehrlich gesagt bis heute noch nie gehört habe.
    LG   Sabine

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