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A casa abondanada

A casa abondanada

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Horst Schulmayer


Premium (Pro), Region Stuttgart

A casa abondanada

Das verlassene Haus ... in den vergangenen 50 Jahren haben etwa 40% der Bewohner die Inseln der Azoren verlassen. Die Menschen kennen sich weiterhin, wissen um ihre Lebenswege. Die meisten gehen traditionell in die USA oder nach Kanada. Armut ist der Hauptgrund zur Auswanderung. Die Suizidrate ist hoch. Inzwischen seit dem Eintritt Portugals in die EU und dem aufkommenden Tourismus hat sich die materielle Lebensgrundlage deutlich gebessert. Und dennoch ist ein dauerhaftes Leben auf einer einsamen Insel nicht jedermanns Sache.

Kommentare 19

  • T. Schiffers 6. Dezember 2018, 22:58

    ...wild-fotogene "bude" ... hat schon n eigenes flair...tino
  • DrBestClimate 8. Oktober 2018, 17:25

    "Das verlassene Haus" ... deutet an das GEGENTEIL der Realitãt fast úberall auf den Azoren.
    In Wirklichkeit es wurde fast so viel Land verbaut in den letzten 20 Jahren als in den vorheriger zwei Jahrhunderte, von 1800 bis 2000. 
    "in den vergangenen 50 Jahren haben etwa 40% der Bewohner die Inseln der Azoren verlassen" ... deutet an dass die Bevölkerung stark abnimmt.
    In Wirklichkeit steigt die Bevölkerung an die grössere Inseln .
    Azorianer verlassen die  inseln seit Jahhunderte weil  schon etwa 200 Jahre nach die Entdeckung die Überbevölkerung erreicht wurde (stichwort: Landlosen).
    Das war schlussendlich auch der Grund warum viele Faial verlassen haben nach der Vulkanausbruch 1958.
    • Horst Schulmayer 9. Oktober 2018, 1:22

      Das muss man differenzierter betrachten und es kommt darauf an, welche Zeiträume miteinander verglichen werden. Insgesamt kommt es in Portugal zu einer deutlichen Abwanderung. Um seine Bevölkerungszahl zu halten, bräuchte Portugal jährlich etwa 100.000 Zuwanderer. U.a. hat sich Portugal deshalb als eines der wenigen europäischen Länder angeboten, Flüchtlinge aus dem nahen Osten aufzunehmen. Aber auch die möchten da nicht hin. Die möglichen Gründe dafür sind vielschichtig.
      Im 10-Jahresvergleich 2001 - 2011 nimmt die Bevölkerung auf  allen Inseln der Azoren außer auf Sao Miguel, Terceira (ganz leichtes Plus) und Corvo ab. Und auf Sao Miguel findet das Wachstum nur in den städtischen Räumen Ponta Delgada sowie Ribeira Grande statt, d.h. auch dort verlieren die ländlichen Gebiete Einwohner. Wenn man jedoch 50 oder gar 100 Jahreszeiträume anschaut, dann sehen die Zahlen anders aus. Letztlich möchten immer weniger Menschen auf dem Land in der Einsamkeit leben. Das ist ein weltweites Phänomen.
      Da die pro Kopf beanspruchte verbaute Fläche deutlich zunimmt, erklärt sich das paradox anmutende Phänomen, dass trotz Abwanderung die insgesamt verbaute Fläche ebenfalls zunimmt. Auf den Azoren kommt hinzu, dass hier sehr viele Ferienhäuser bzw. Zweitwohnsitze gebaut werden, d.h. es werden Flächen beansprucht, obwohl gar niemand dort lebt bzw. nur vorübergehend. Diese Bautätigkeit sowie der Tourismus sind bedeutende Einnahmequellen für diejenigen, die dauerhaft auf den Inseln geblieben sind.
      Überbevölkerung ist relativ. Das Land war nicht in der Lage seine Einwohner zu ernähren. Das hing aber u.a. auch mit verkrusteten feudalen Gesellschaftsstrukturen und völlig rückständigen Methoden der Bodenbearbeitung bzw. Produktion zusammen. Man hätte das Problem nicht unbedingt mit Abwanderung lösen müssen. Bis in die 70er Jahre war Portugal in teure und letztlich sinnlose Kolonialkriege verwickelt, die bis zur Hälfte des Staatshaushaltes verschlangen, eine Industrialisierung hatte bis dahin kaum stattgefunden.
  • Maud Morell 3. Oktober 2018, 13:13

    Das Foto und dein Text dazu, eine sehr gute Doku.
    LG von Maud
  • felipe Martínez Pérez 28. September 2018, 1:28

    Muy interesante.
  • Bernhard Kuhlmann 27. September 2018, 22:26

    Ich kann die Menschen gut verstehen und wünsche ihnen ganz einfach nur das beste !
    Dein tolles Bild dokumentiert sehr schön den Verfall der Häuser .
    Gruß Bernd
  • Küster Petra 27. September 2018, 7:15

    Ja, es ist nicht alles Gold was glänzt... ein schöner maroder Fund. LG Petra
  • Titus Photografie 25. September 2018, 23:06

    Im ersten Moment wirkt das Motiv wegen der blumen im Vordergrund  sehr idyllisch. Und doch habe ich schon selbst erlebt, wie herb das Leben dort sein kann. Beides zeigt Bild dein sehr schön!
    lg Christian
  • Waltraud Zorn 25. September 2018, 9:20

    Ein Bild, das in Verbindung mit deinem Text nachdenklich stimmt. Eigentlich träumt doch jeder davon auf einer einsamen Insel in einer traumhaften Natur leben zu können - ist dann doch wohl nicht so einfach.
    LG Waltraud
  • heide09 23. September 2018, 23:11

    Ein Bericht der aufrüttelt.
    LG Ania
  • Wolfgang Zeiselmair 23. September 2018, 21:06

    Ist halt doch ein Unterschied ob man Urlaub macht oder das ganze Leben auf der Insel verbringen muss. 
    Servus 
    Wolfgang
  • JOKIST 23. September 2018, 20:46

    Es ist eine Freude dein Bild zu betrachten 

    Ingrid und Hans
  • J.Kater 23. September 2018, 20:39

    Klasse mit der Beschreibung dargestellt!
  • Marion Stevens 23. September 2018, 14:21

    Mit deiner Hintergrundinformation bekommt das an sich Romantisch-Marode doch einen besonders traurigen Anstrich.
    Gruß
    Marion
  • KGS 23. September 2018, 13:03

    Sicher sehr schön dort, um mal für eine Weile Ruhe zu finden, aber dauerhaft könnte ich mir ein Leben auf einer relativ einsamen Insel auch nicht vorstellen. Wenn dann noch Armut hinzukommt, ist es für die Menschen bestimmt wirklich schwierig. Ganz laienhaft stelle ich mir vor, dass ein Ausbau des Tourismus aber auch wieder ökologische Probleme mit sich bringt ... Erinnert mich auch an eine andere Inselgruppe, von der ich gerade neulich las: https://de.wikipWirtschaftenedia.org/wiki/St._Kilda_(Schottland) 
    Viele Grüße, Kerstin
  • Norbert REN 23. September 2018, 12:30

    Leider nichts neues.
    Vor 50 Jahren habe ich das schon auf Korsika beobachtet, danach, und bis auf den heutigen Tag noch auf den Kanaren.
    LG. Norbert