Zurück zur Liste
Nein; denn ich fürcht mich.

Nein; denn ich fürcht mich.

6.719 12

Insulaire


Premium (World), Ile de Ré

Nein; denn ich fürcht mich.

Ich fürchte mich nicht, alt zu werden.
Ich fürcht' mich davor, alt zu sein.
Ich fürcht' mich vor dem Sterben,
zu gehen ... ganz allein.
Ich fürcht' mich,
ja, ich fürcht' mich !!,
- und so wirds bis zum Ende sein.
*

Fight-Club Thema am 27.05.2023: Angst
Fight-Club Thema am 27.05.2023: Angst
Fight-Club

Kommentare 12

  • brainticket56 26. Juni 2023, 21:21

    Joachim Fuchsberger hat mal gesagt: "Alt werden ist nichts für Feiglinge"
    mMn. ist es wichtig es zu akzeptieren und das beste daraus zu machen.
    Es wird uns ohnehin kaum ein Wahl bleiben, die "Zweite Chance" gibts nur beim Bayernlotto.
    LG Dietmar
  • Wim Schuppe 29. Mai 2023, 20:03

    Keine Angst haben...sterben ist gar nicht so schwer...haben schon zig Milliarden Menschen vor uns geschafft.....Wüssten alle, was nach dem Tod kommt.....gäbe es weder Gläubige, noch Glaubenskriege, ihre Tempel würden zu Staub zerfallen...wie sie selbst....
    Lieben Gruß Dir.....Wim..
  • Fotobock 29. Mai 2023, 12:17

    Die Angst vor dem Leben, die Angst vor dem Sterben. Habe gestern grade mit jemanden gesprochen, der nach einem Motorradunfall eine "Nahtoderfahrung" gemacht hatte und er meinte, er habe keine Angst vor dem Sterben, "das war schön". Normale Angst ist ein Helfer im täglichen Leben, sie schützt uns. Angst vor dem Tod, das gibt es im Tierreich nicht. Es macht einem Angst im Alter alleine krank das Leben nicht mehr genießen zu können, "quasi nur noch am Leben erhalten zu werden". Ich denke unsere Gesellschaft muss wieder lernen den Kreislauf des Lebens anzunehmen. Wir auf jeden Fall sollten unsere Zeit genießen, Lachen, Leben. Lg Barbara
  • Mira Culix 28. Mai 2023, 20:51

    Ich hab damit jetzt keine Eile
    und bliebe gern noch eine Weile.
    Doch frag ich mich: Ist ewig leben
    auf dieser Erde zu erstreben?
    Die Gebrechen werden schwer,
    man hört und sieht und schmeckt nicht mehr,
    kapiert die neue Technik nicht,
    übt unfreiwillig oft Verzicht.
    Solange man genießen kann,
    hat was zu lachen dann und wann,
    dann muss man allerdings vom Leben
    das Ende nicht so schnell erstreben.
  • Tom Knobi 28. Mai 2023, 20:16

    Moin Insu,
    sehr ausdruckstark. Klasse!
    Das Sterben ist ein (e) Teil (menge) der Zukunft. So müsste man denn auch Angst vor allem, was kommt, haben. Das habe ich mir abgewöhnt – und lebe (und sterbe hoffentlich) gut damit.
    Liebe Grüße, Tom
  • Hellmut Hubmann 28. Mai 2023, 19:01

    Seit der Geschichte von Schneewittchen mit dem Glassarg beschäftigt mich dieses Thema. Zum Glück nicht täglich. Damals als Märchenseher in frühen Jahren nach dem Kino schon.
    "For Whom the Bell Tolls" - auch ein Einstieg zu diesem Thema.
  • Geri Barreti 28. Mai 2023, 18:55

    sehr schöner, ehrlicher Beitrag. Ich glaube aber die meisten haben Angst vor dem Sterben...es ist einfach etwas, über das niemand wirklich Beischeid weiß...
  • Bea Dietrich-Gromotka 28. Mai 2023, 18:31

    Sehr eindringlich!
  • Runzelkorn 28. Mai 2023, 17:19

    An meinem Todestag – ich werd ihn nicht erleben –
    da soll es mittags Rote Grütze geben,
    mit einer fetten, weißen Sahneschicht …
    Von wegen: Leibgericht.

    Mein Kind, der Ludolf, bohrt sich kleine Dinger
    aus seiner Nase – niemand haut ihm auf die Finger.
    Er strahlt, als einziger, im Trauerhaus.
    Und ich lieg da und denk: „Ach, polk dich aus!“

    Dann tragen Männer mich vors Haus hinunter.
    Nun faßt der Karlchen die Blondine unter,
    die mir zuletzt noch dies und jenes lieh …
    Sie findet: Trauer kleidet sie.

    Der Zug ruckt an. Und alle Damen,
    die jemals, wenn was fehlte, zu mir kamen:
    vollzählig sind sie heut noch einmal da …
    Und vorne rollt Papa.

    Da fährt die erste, die ich damals ohne
    die leiseste Erfahrung küßte – die Matrone
    sitzt schlicht im Fond, mit kleinem Trauerhut.
    Altmodisch war sie – aber sie war gut.

    Und Lotte! Lottchen mit dem kleinen Jungen!
    Briefträger jetzt! Wie ist mir der gelungen?
    Ich sah ihn nie. Doch wo er immer schritt:
    mein Postscheck ging durch sechzehn Jahre mit.

    Auf rotem samtnen Kissen, im Spaliere,
    da tragen feierlich zwei Reichswehroffiziere
    die Orden durch die ganze Stadt
    die mir mein Kaiser einst verliehen hat.

    Und hinterm Sarg mit seinen Silberputten,
    da schreiten zwoundzwonzig Nutten –
    sie schluchzen innig und mit viel System.
    Ich war zuletzt als Kunde sehr bequem.

    Das Ganze halt! Jetzt wird es dionysisch!
    Nun singt ein Chor: Ich lächle metaphysisch.
    Wie wird die schwarzgestrichne Kiste groß!
    Ich schweige tief.
                                  Und bin mich endlich los.
    Kurt Tucholsky - Letzte Fahrt