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homwico


Premium (Complete), Coburg

Säulengewände

Ebenfalls perspektivisch interessant, der Blick auf das rechte Portal, kurz davorstehend und die Kamera dabei steil nach oben haltend, ausgelöst. Die beiden seitlichen Portale weisen massive Holztüren, eingelegt mit schmalen und langgezogenen rechteckigen Kassetten, auf. Über dem Holzportal sieht man im Türsturz eine Inschrift. Diese belegt die Vollendung des rechten, südlichen Seitenportals zum Jahrhundertwechsel des 13./14. Jahrhunderts. Die Inschrift bezieht sich auf das Heilige Jahr 1300. Durch die Perspektive kommen auf dem Bild die seitlichen Gewände, welche tief nach Innen führen und die Portalkonstruktion optisch weiter erscheinen lassen als sie ist, mit ihren hübschen Säulen und reichhaltigen Verzierungen bestens zur Geltung. Die wechselseitig rund und sechseckig gehaltenen Stützen lassen durch ihre Abfolge eine Wellenform entstehen. Das Gewände schließt am oberen Ende nach innen führend mit sich anpassenden, gestaffelten Kapitellen ab. Diese bilden und bewirken mit dem breiten, darunterliegenden Bereich, der sich durch die tiefen Staffelungen aller drei Portale mit dichten Akanthusblättern wie ein Fries als ein breites Band zeigt und horizontal über die gesamte Fassadenfront führt, eine Gliederung der Fassade.
Das Band trennt damit den toskanisch-spätromanischen Bereich der Dreiportalanlage, bis auf die darüber liegenden Archivolten mit ihren Lünetten, von dem reinen gotischen Teil der Fassade.
Das Gewände setzt sich in den Bögen darüber umlaufend fort. Die Lünette im Inneren der Archivolte zeigt in einem kreisrunden Kranz mit Früchten und/oder Blüten eine schlichte Wappenfläche. Über dem Konstrukt der drei Portale zieht sich die Fassade mit ihren Bauteilen himmelwärts.

Aufgenommen auf der Piazza del Duomo in der Altstadt von Siena in der Toskana.

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