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Als das Kind Kind war

Als das Kind Kind war

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Als das Kind Kind war

...
war es die Zeit der folgenden Fragen:
Warum bin ich und warum nicht du?
Warum bin ich hier und warum nicht dort?
Wann begann die Zeit und wo endet der Raum?
Ist das Leben unter der Sonne nicht bloß ein Traum?
Ist was ich sehe und höre und rieche
nicht bloß der Schein einer Welt vor der Welt?
Gibt es tatsächlich das Böse und Leute,
die wirklich die Bösen sind?
Wie kann es sein, daß ich, der ich bin,
bevor ich wurde, nicht war,
und daß einmal ich, der ich bin,
nicht mehr der ich bin, sein werde?

PETER HANDTKE

Kommentare 18

  • Yuri ARTWORK 8. März 2020, 0:15

    Sehr künstlerisch, und der Text dazu passt Perfekt.

    LG Yuri
  • Christoph Beranek 29. Januar 2020, 12:46

    Das Gedicht finde ich beeindruckend und Dein Foto dazu passend. Das aufgewirbelte Laub, der nebulöse Hintergrund und die schwachen Kontraste , lassen vieles eher erahnen als eindeutig erkennen. Der Vorhang fällt und viele Fragen bleiben offen................
    Tolle Fotoarbeit.
    LG Christoph
  • hr nomann 27. Januar 2020, 23:19

    bild is unheimlich klasse. 1000mal besser als das gedicht. das ja doch gut ist. aber kann mir nicht vorstellen, dass es wirklich von ihm sein soll!!:)
  • hr nomann 27. Januar 2020, 23:18

    peter handke schreibt man ohne scharfes -t-! aber so gefällt er mir besser. mochte ihn nie, diesen eitlen pinkel ==> nachmittag eines schriftstellers. christoph ransmayr schon (sehr) viel besser. ==> die schrecken des eises und der finsternis. oder die letzte welt.
    bild stark. gefällt mir sehr.
    • anatolisches Glühwürmchen 27. Januar 2020, 23:42

      Lustig, dass ich ihm das t untergeschoben habe. Er ist ja auch hantig.
      Hab' nur vor langer Zeit "Die Angst des Tormanns beim Elfmeter" gelesen und eben "Das Lied vom Kindsein". 
      Sein Verhalten - schwierig. Seine Lebensgeschichte auch.
    • hr nomann 28. Januar 2020, 0:54

      ganz richtig. armer kerl. is vllt. viel allein. weil er so schwierig ist. immer nur um sich selbst kreist. als schriftsteller. wenn er mal rausgeht
      nach srbaska oder in die richtung, also freunde sucht- findet er totsicher die falschen. eigentlich ein armes schwein. würd ich mal sagen. sah vorm nobbelpreis mal protrait mit ihm.
      schön, aber unheimlich traurig. aber hat nie ein wort der reue/einsicht gesagt wg. seiner hymnen auf den oberschlächter! kein mitleid mit ihm.
      schwierig ja. was ihm fehlt: em-pathie. nur hanttkepathie. der andere ösi, t.b. auch! kann damit nix anfangen. lieber musil oder ottos mops. oder die gute ingeborg.-
      salzburg. bachmann mausoleum vom kiefer anselm. warst du sicher schon mal. der sand aus den urnen... das ist toll. kiefer auch.
    • anatolisches Glühwürmchen 28. Januar 2020, 23:01

      Habe jetzt mal ein bisschen zu Handke recherchiert. So einfach scheint die Sache nicht zu sein. Und ein Egomane? Also ich weiß nicht ....
  • homwico 15. Januar 2020, 16:55

    Tolle Fragen - aber Antworten darauf sind schwierig.
    LG homwico
  • Zerwonke 15. Januar 2020, 12:21

    Kommt das nicht in dem Film von Wenders vor? Wenn ich mich recht erinnere, ging es um Engel, die den Idealzustand als (menschliches) Kind anstreben. Wenn ich mir die heutigen Kinder angucke und diese schwer zu brechende Gleichschaltung durch den Dauerkonsum elektronischer Medien, könnte man meinen, die Zeiten haben sich nachhaltig verändert.
    Gr au B
  • † Dieter Uhlig. 15. Januar 2020, 12:15

    eine schemenhafte erinnerung
  • ShivaK 15. Januar 2020, 9:50

    tja, diese Fragen werden sicher auch heute gestellt, aber der Kreis der Adressaten wird kleiner und kleiner ... heute gilt: ich selfi-e, also bin ich ... und morgen werde ich wieder self-ien, und ich werde wieder sein (ob ein anderer und derselbe, spielt in diesen Kreisen eher keine Rolle). Und die Bösen? Die gibts im Fernsehen. Und die Guten? Das bin ich.
  • DereL 14. Januar 2020, 23:30

    Das Foto, Peter Handtke, dieses Gedicht - darüber muss man einmal schlafen.  ;-)
    Allein die Frage nach "Wie kann es sein, daß ich, der ich bin,bevor ich wurde, nicht war, ..." lässt sich wohl nur im kleinen Tod, dem Schlaf, beantworten.
    VG
    DereL
    • anatolisches Glühwürmchen 14. Januar 2020, 23:45

      Sinne immer noch über Dein Bild nach und führe die Gedanken mit diesem Bild fort. Bin aber schon so müde, dass nichts mehr Vernünftiges dabei herauskommt. Also werde ich jetzt auch erst mal darüber schlafen :-)
    • DereL 15. Januar 2020, 13:51

      Im Sinne unserer vorher angestellten Gedanken und nun einigermaßen ausgeschlafen, erinnert mich das schattenhafte Foto an das Höhlengleichnis. Wer, wenn nicht ein Kinde, sollte die Erklärungen zu den Schatten infrage stellen und zu dem Schattenspiel grundsätzliche, darüber hinausweisende Fragen stellen, wie sie Handtke dem Kinder in den Mund legt? Irgendwann werden es sich mit den Antworten der Systembewahrer abfinden, sich karrierebewusst einordnen und selbst die etablierten Antworten zu den Schatten lehren, um den erlangten Status im System zu erhalten. Dumm nur, wenn es weiterhin fragt und immer lauter Antworten fordert, die es nicht bekommt, wenn es zudem immer mehr werden, die Fragen stellen, dann werden sie hoffentlich merken, dass sie selbst nach Antworten suchen müssen, weil das bestehende Sytem sie aus sich heraus nicht geben kann. Dann sind wir u. a. bei Fridays for Future. ;-)
  • ChristineBAR 14. Januar 2020, 23:27

    Ein sehr aussagekräftiges Gedicht hast du ausgewählt, liebe Ana. Es werden die "Sinnfragen" gestellt und du hast ein Foto präsentiert, dass diese Unklarheiten verdeutlicht. 
    Liebe Grüße von Christine

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Kamera DMC-G70
Objektiv LUMIX G VARIO 14-140/F3.5-5.6
Blende 7.1
Belichtungszeit 1/30
Brennweite 34.0 mm
ISO 200

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