Bernd Junge


Premium (Pro), Landkreis Oldenburg

Volkswagen Prototyp EA 128

Studie einer VW Mittelklasse-Limousine aus dem Jahr 1963 (EA 128) im AutoMuseum Volkswagen in Wolfsburg.

Volkswagen strebte schon in den 60er Jahren in höhere Fahrzeugklassen und ließ darum diese 4,70 m lange und 1,2 t schwere Limousine bei Porsche entwickeln. Sie war auch eine Reaktion auf den Heckmotor-Chevrolet Corvair in den USA. Der Sechszylindermotor aus dem Porsche 911 wurde für Volkswagen mit reduzierter Leistung adaptiert. Auch bei der Einzelradaufhängung des Fahrwerks griffen die Entwickler auf Eigenes zurück – vorn gab es, wie beim 911, längsliegende Drehstäbe, hinten Längslenker.

Motor: luftgekühlter 6-Zyl. 4-Takt OHC-Boxermotor im Heck,
Hubraum: 1998 cm³, Leistung: 90 PS,
Höchstgeschwindigkeit: 160 km/h.
(Beschreibung des AutoMuseums Volkswagen).

Warum es der Wagen nicht in die Serie geschafft hat ist mir nicht bekannt. Im verlinkten Foto sieht man zur Ergänzung das Heck des Wagens.

Volkswagen Prototyp EA 128
Volkswagen Prototyp EA 128
Bernd Junge

Kommentare 52

  • Heribert Niehues 21. Oktober 2021, 14:17

    Interessant, von diesem Prototyp hatte ich noch nie etwas gehört. LG Heribert
  • Jürgen Hanke 29. September 2021, 19:43

    Ein sehr interessantes Auto präsentierst du uns hier, Bernd. Volkswagen hat ja immer wieder mal Prototypen entwickelt, die dann nicht in Serie gingen. Was mir am EA 128 auffällt, sind die seitlichen Blinker, die heute selbstverständlich sind, aber damals vermutlich ein Novum waren. Auch die Anordnung der Scheibenwischer ist ungewöhnlich. Die kantige Karosserie würde man heute als hausbacken bezeichnen, war damals aber bestimmt richtungsweisend für spätere Autogenerationen. Das VW hier aber erneut das Heckmotorprinzip umsetzte, wundert mich doch sehr. Der Heckmotor war Anfang der 60er-Jahre schon ein Auslaufmodell ohne Zukunft.
    Oh je, sehe ich da etwa eine Beule in der Stoßstange?????

    Gruß
    Jürgen
    • Bernd Junge 29. September 2021, 21:07

      Seitliche Blinker, zumindest solche Frontblinker, die seitlich herumgezogen oder von der Seite aus sichtbar waren, gab es früher schon häufiger, z. B. AU/DKW 1000, BMW 1500 (Neue Klasse), Opel Kapitän ab 1954 und nicht zu vergessen Mercedes mit den seitlichen Knubbelblinkern beim 180/190. Ich glaube, man hätte das Styling noch verfeinert, wäre der Wagen in Serie gegangen. Das wirkt auf mich alles noch recht grobschlächtig. Richtungweisend ist das bestimmt nicht gewesen, das war eher BMW mit der neuen Klasse oder der viel ältere Citroën DS 19. Die Wischeranordnung kenne ich vom DKW F 91 oder vom Porsche 356 Urmodell. Das waren aber Konstruktionen, die zuerst noch mit geteilter Windschutzscheibe entwickelt wurden. Das hat den Nachteil, dass in der Mitte ein ungewischter Bereich verbleibt. Das hätte man noch ändern müssen. Heckmotoren waren damals noch nicht out, allerdings gilt das nur für Kleinwagen (Fiat 850, Simca 1000, NSU Prinz 1000, Renault R8/R10). In der angepeilten Klasse hätte man auf Frontmotoren setzen müssen. So, das sollte jetzt erstmal reichen. Ach ja, vorn hat wohl tatsächlich jemand was angerempelt.
  • Ingrid Ben 16. September 2021, 15:33

    Ein wirklich schöner Wagen, da sollten sich heutige Designer mal was abschauen. Tolle Aufnahme natürlich auch.
    LG Ingrid
  • † Werner2106 14. September 2021, 20:53

    Starke Aufnahme - danke für's Zeigen und für den interessanten Begelittext.
    Gruß Werner
  • FotoRK 14. September 2021, 19:25

    Prima dokumentiert.
    VG Reinhold
  • Frank Mühlberg 14. September 2021, 12:51

    Ungewöhnliches Fahrzeug !
    VLG Frank
  • BGW-photo 14. September 2021, 7:33

    Der Weg in die Daimlerstrasse lohnt sich für Fans doch immer, oder?  ;-))

    Lieben Gruß,  Bernd
    • Bernd Junge 14. September 2021, 9:08

      Für Auto-Interessierte auf jeden Fall. Bei der Präsentation der Fahrzeuge ist noch Luft nach oben. Das ist im Prinzip eine vollgestellte Halle. Mit der Autostadt kann das Museum in der Beziehung nicht mithalten. Außerdem wünscht man sich als Auswärtiger einen Imbiss oder wenigstens eine Cafeteria.
      Gruß Bernd
    • BGW-photo 14. September 2021, 10:02

      Das nehme ich gerne mal mit ... ;-)
    • Pixelpiet 14. September 2021, 21:07

      Bernd, ich könnte Dir ein Fahrzeugmuseum in einem alten ehemaligen Sägewerk empfehlen, da müsstest Du die Spinnenweben von den Fahrzeugen und Motorrädern fegen. Ausserdem findet man auf Grund der Enge keine vernünftige Fotoposition. Und dennoch gehörte dieses skurile, familiengeführte private Museum zu meinen absoluten Favoriten :-)
      Fahrzeugmuseum Marxzell - das etwas andere Museum
      Fahrzeugmuseum Marxzell - das etwas andere Museum
      Gisi H.
  • Rainer Willenbrock 14. September 2021, 0:09

    Immer wieder faszinierend wie du es schaffst, diese Oldtimer trotz der Enge so wirkungsvoll in Szene zu setzen.
    LG Rainer
  • T. Schiffers 13. September 2021, 22:06

    sehr starker auftritt...kommt flach, breit und tief daher...sehr eindrucksvoller proto.tino
  • Jürgen Divina 13. September 2021, 21:06

    Der Weg zum Erfolg ist weit und verschlungen... Mit dem Golf hat es ja dann geklappt. Sehr schön festgehalten hast du dieses Einzelstück.
    Viele Grüße, Jürgen
  • seniortraveller 13. September 2021, 20:12

    Ein Pipeline-Krepierer sozusagen :-) Bestens dokumentiert!
  • HageFoto 13. September 2021, 20:11

    Ein ungewöhnliches Modell mit interessanter Info!
    LG Hans-Georg
  • H.-Jürgen Kühne 13. September 2021, 19:44

    Gut gezeigt und informiert.
    LG Jürgen
  • Axel Sand 13. September 2021, 19:41

    Kante war in damals. Ein tolles Portrait dieses Fahrzeugs.
    Gruß Axel
  • K. Schmitt-Rau 13. September 2021, 19:24

    Die Designer von Porsche haben schon schönere Autos entwickelt. Mir persönlich ist er zu kantig. Mit fällt dazu die Bezeichnung "Schlachtschiff" ein. Aber das war wohl der Trend der damaligen Zeit. Trotzdem schön, dass du ihn hier in Wort und Bild vorgestellt hast. Ein toller Beitrag zum Thementag. Gruß Karlheinz