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Feeling autumn

Presse dich eng
an den Boden.

Die Erde
riecht noch nach Sommer,
und der Körper
riecht noch nach Liebe.

Aber das Gras
ist schon gelb über dir.
Der Wind ist kalt
und voll Distelsamen.

Und der Traum, der dir nachstellt,
schattenfüssig,
dein Traum
hat Herbstaugen.

HILDE DOMIN

Kommentare 17

  • hr nomann 13. Februar 2020, 14:42

    wenn man deine bilder sieht- kann man viele andere vergessen. ganz starkes bild. gefällt mir sehr.
  • knipser0072 19. Januar 2018, 23:51

    Ein wirklich poetisches Foto.
    Hast du klasse hingekriegt!
    Liebe Grüße,
    Tim :-)
  • Pixelknypser 28. Dezember 2017, 14:05

    ein wunderschönes Motiv,gefällt mir sehr+++VG Ingo
  • Runzelkorn 25. November 2017, 14:38

    Ein nervöser Mensch auf einer Wiese
    wäre besser ohne sie daran;
    darum seh' er, wie er ohne diese
    (meistens mindstens) leben kann.

    Kaum daß er gelegt sich auf die Gräser
    naht der Ameis, Heuschreck, Mück und Wurm,
    naht der Tausendfuß und Ohrenbläser,
    und die Hummel ruft zum Sturm.

    Ein nervöser Mensch auf einer Wiese
    tut drum besser, wieder aufzustehn
    und dafür in andre Paradiese
    (beispielshalber: weg) zu gehn.

    Christian Morgenstern
  • DereL 11. November 2017, 11:08

    Vielschichtig gut in Bezug auf das Gedicht, gebrochen dadurch, dass der "Boden" hier ein Pflasterweg zu sein scheint.
    VG
    DereL
  • Zerwonke 7. November 2017, 10:50

    Der Winter ist die Sünd',
    Die Buße Frühlingszeit,
    Der Sommer Gnadenstand,
    Der Herbst Vollkommenheit.
    (Angelus Silesius)

    Gr au B
  • Wolf. 6. November 2017, 16:36

    das ist schön!
    traum mit herbstaugen!
    besser als hühneraugen allemal.
    :-)))
    deine kunst fasziniert!
    gutgelaunt grüßt
    der wolf
  • homwico 6. November 2017, 14:18

    Eine schöne Bildgestaltung.Ein intensiver Kontakt zwischen Mensch und Natur.
    LG
    homwico
  • Charly Charity 6. November 2017, 10:45

    ... natürlich leben, will sagen: Mit seiner eigenen Natur leben,
    wieder mit sich selbst in Berührung kommen.
    Zu seiner eigenen Natur zurückfinden.
    Vorzugsweise in der Natur ;-)*
    Die Natur macht es uns vor. Herbst ist die Zeit der Ernte.
    Schauen, was ich geerntet habe, sich auf die Zeit der Saat (Frühjahr)
    und der Reif(e)ung (Sommer) ... (zurück-)besinnen, inne halten ...
    und eventuell justieren.
    Leider etwas, was in unserer hektischen Zeit ver-
    lorengegangen ist ... es sich zurückerobern, damit die dunkle
    Jahreszeit nicht traurig wird, sondern ein Fest der Ernte im Schutz
    der häuslichen Geborgenheit. Fülle genießen.
    ... die Schatten verflüssigen ... die Energie des Schattens
    durchleuchten, auflösen, ziehen lassen und ausruhen, nach getaner Arbeit.
    Das Schaffen feiern.
    Demut und Dankbarkeit üben.
    Wundebar dargestellt ... mit einem wunderbaren Gedicht*
    lg dagmar
  • ShivaK 6. November 2017, 8:18

    Erdverbundenheit und Erdung, wie kann das besser gezeigt werden als mit einem nackten Fuß in der Natur (man vergleiche auch Dein Profilbild).
    Womit ich hier nicht ganz klar komme ist die Wahl der Textur; willst Du damit die Distanz zu unserer Erdung zeigen? Dass noch Staub auf dem Spiegel zur Erkenntnis liegt? Oder ist es der unklare Blick im Traum, der uns trügerische Bilder zeigt? Aber schön ist, dass die ganze Szene schon im Hellen liegt; Licht weist den Weg. Für meinen Blick ein sehr symbolträchtiges Bild (wie eigentlich immer bei Dir).
    • anatolisches Glühwürmchen 6. November 2017, 22:44

      Die Textur ist nicht gewählt - keine Bearbeitung. Die Sprenkel entstanden durch aufspritzende Erde auf den am Boden stehenden Spiegel.
      Im Herbst ist nichts mehr blank und neu. Überall sind Spuren des Lebens zu sehen - Narben, Falten, Verletzungen, Lebensschlammsprenkel, die hängen bleiben.
      Aber das Licht ist weicher und die Farben warm und bunt. Wo wir mit dem Vergänglichen behutsam auf Tuchfühlung gehen, keimt Zärtlichkeit auf - Kompost für jeden Neubeginn.
    • ShivaK 6. November 2017, 22:48

      Oh, das ist interessant. Gut, dass Du noch etwas dazu gesagt hast; das hätte ich nicht erkannt. Ich danke Dir.
    • anatolisches Glühwürmchen 6. November 2017, 22:51

      Die Entdeckung dieses abgestellten Spiegels im Garten meiner Cousine war ein Glücksmoment!
    • ShivaK 6. November 2017, 23:00

      das kann ich sofort verstehen ... im Zeitalter von Millionen von Texturen ist so eine natürliche Erscheinung wirklich schön; und ja, man muss es wohl dazusagen, weil sehen tue zumindest ich das nicht mehr.
  • BluesTime 6. November 2017, 7:59

    klasse in bild und text
    lg

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