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Frank Moser


Premium (Pro), Althüttendorf

Blutrot ...

... leuchtete diese Flechte, freihand aufgenommen von meiner Tochter in Norwegen in der Nähe des Dovrefjells mit einer Panasonic DMC-FZ1000.
Ich hab's auch probiert - aber ich habe keine ruhige Hand. Ein Stativ hatten wir nich dabei - wir mussten ganz schön durch sumpfiges, steiniges und dicht bewachsenes Gebiet kraxeln und wollten eigentlich nur Landschaft fotografieren. Leider haben wir sie nur ein einziges Mal gefunden.
Was für eine Flechte das sein könnte - sicher wissen es Ulrich oder Mykopeter - ICH WEISS ES NICHT! :-)

Kommentare 18

  • MykoPeter 1. Februar 2017, 1:21

    Ein äußerst attraktives Bild - dem Verdacht von Thorben und den Ausführungen von Ulrich ist absolut zuzustimmen. Da ich in diesem Jahr auch den Dovrefjell besuchen werde, hoffe ich auf ebensolches Finderglück. Sehr interessant auch die umgebenden feinästigen Flechten, möglicherweise Bryocaulon divergens (habe ich selbst nie gesehen, soll der Literatur nach dort aber vorkommen).
    Viele Grüße - Peter
  • Traumbild 30. Januar 2017, 18:42

    Farblich super und eine interessante Flechte. Bei der bestimmung passe ich. In Skandinavien gibt es so viele interessante Flechten, es gibt so viel schöne Motive dort das man nicht weiß was man eigentlich festhalten soll. Schön, dass sie diese Aufnahme noch gemacht hab. Ich bin im Mai auf Öland und freue mich schon auf die Landschaft dort.
    LG Claudia
  • Frank Moser 30. Januar 2017, 10:51

    @Ulrich und Thorben: Danke für die Bestimmung und die sehr interessante Erläuterung.
    Ich werde das an meine Tochter weiterleiten - sie wird sich freuen.
    Nochmal hinfahren ist nicht - sie fahren - ohne mich - in eine andere Gegend in Norwegen zum Angeln, außerdem: Am Aufnahmeort ist es immer feucht, denn der Stein liegt am Rande eines kleinen
    Steilufers an einem heftig gischtentem Wasserfall. Da ist es immer feucht.
    NOCHMALS DANKE!!

    Gruß,
    Frank.
  • Ulrich Kirschbaum 30. Januar 2017, 10:41

    Hallo Frank, Deine Tochter hat das gemacht, was Fotografen gern machen: Sie hat die Flechte im nassen Zustand fotografiert. Das ist gut für die Ästhetik des Bildes und ganz schlecht für die Bestimmung der Flechte (zumal man diese ohnehin schlecht nach Bilder bestimmen kann).
    Jetzt aber genug gejammert und "Butter bei die Fische": Ich denke, es handelt sich um Ophioparma ventosa. Ich füge jene Beschreibung bei (leicht verändert), die ich schon einmal bei der Vorstellung dieser Art durch ein Bild von mir verwendet habe:
    An dem hier gezeigten Bild lassen sich eine Reihe interessanter Aspekte erläutern:
    - Die griechisch-lateinischen Namen der Organismen geben häufig Hinweise auf Eigenschaften der genannten. Die Flechte hieß z.B. früher Haematomma ventosum; gr. haima = Blut, omma = Auge; lat. ventosus = windig. Es ist also jene Flechte, die wegen ihrer rot-braunen Apothecien (Fruchtkörper des Pilzes) einem blutigen Auge ähnelt und die an windreichen Standorten vorkommt.
    - Leider unterliegt die Namensgebung von Flechten – sicher ähnlich der der Pilze – zum Leidwesen der Nicht-Systematiker einem ständigen Wechsel: Heute heißt sie Ophioparma ventosa.
    - Viele Flechten dienen als Anzeiger ihrer ökologischen Umgebungssituation: Findet man die Blutaugenflechte, kann man sicher sein, dass es sich um silikatisches Gestein handelt (z.B. Granit, Gneis); die meisten Flechten sind sehr substrattreu. Im hier gezeigten Bild Deiner Tochter ist noch eine grüngelbschwarze Landkartenflechte zu sehen - ein eindeutiger Hinweis auf silikatisches (saures) Gestein.
    - Manche Flechten werden wirtschaftlich genutzt: Die hier abgebildete wurde früher zur Herstellung einer rotbraunen (Textil-) Farbe verwendet.
    - In Mitteleuropa nur in den höchsten Lagen der Mittelgebirge (sehr selten) und in den Alpen (auch dort nicht häufig).

    Ganz sicher bin ich mir bei der Bestimmung nicht, weil die Apothecien der Art einen lagerfarbenen (hier also grauweißen) Rand besitzen, den ich nicht sehen kann. Das mag aber am extremen Quellungszustand des Exemplares liegen. (Also noch mal hinfahren und im trockenen Zustand fotografieren :-)).
    Ich bin mir aber ziemlich sicher, weil andere Arten kaum in Frage kommen.
    mfg Ulrich

    Und noch eines, Frank: Wenn Du dort kein Stativ mit hattest, verstehst Du vielleicht auch jene armen Zeitgenossen, die sich in ähnlichem Gelände - und dann noch mit Überwindung von 600-800 Höhenmetern zu Fuß durchs Gelände plagen: Da zählt dann jedes Gramm Zusatzgewicht :-)
  • Thorben96 29. Januar 2017, 15:39

    Ich würde bei deiner Flechte auf eine Ophioparma sp. tippen. Sicherlich werden die Ulrichs oder Mykopeter mehr dazu sagen können.

    VG: Thorben
  • frank.maryska 29. Januar 2017, 12:06

    Eine sehr interessante farbenfrohe Vielfalt an Flechten.

    LG Frank
  • tiedau-fotos 28. Januar 2017, 19:23

    Eine schöne Flechtengesellschaft zeigst Du uns hier
    liebe Wochenendgrüße Uli + Elke
  • Conny Wermke 28. Januar 2017, 17:55

    Auf jeden Fall eine interessante und gut aussehende Flechte. Bin gespannt, was die Experten dazu sagen

    LG Conny
  • Karl Böttger 28. Januar 2017, 17:43

    Ja, so ist das, wenn man Stativ oder noch schlimmer Fotoapparat nicht dabei hat. Leider kann ich dir bei der Bestimmung auch nicht helfen.
    LG Karl
  • IngoR 28. Januar 2017, 17:05

    Es gibt es viel zu schauen mit den vielen schönen Strukturen und mittendrin die blutroten Hingucker. Da ich auch "Flechtenbanause" bin, kann ich nicht weiter helfen ...

    Viele Grüße, Ingo
  • sARTorio anna-dora 28. Januar 2017, 16:08

    Dein Flechtenfoto ist ganz einfach wunderschön, Frank! Ich habe noch nie eine solche intensiv rote gefunden... Auf jeden Fall stillt sie unseren Winter-Farben-Hunger!
    Herzliche Grüsse. Anna-Dora
  • Heinz J. 28. Januar 2017, 16:04

    Diese Flechten scheinen einen besonderen Sinn für Farben und Formen zu haben!
    VG, Heinz
  • Hartmut Bethke 28. Januar 2017, 13:16

    Ein sehr interessantes Motiv in wunderschönen Farbvariationen. Das ist bestimmt etwas ganz seltenes.
    LG Hartmut
  • Maria J. 28. Januar 2017, 11:40

    Ich weiß es auch nicht, finde sie aber höchst spannend und sehr sehenswert!
    LG Maria
  • vor dem Harz 28. Januar 2017, 11:34

    moin frank, ein farblicher kracher,auf jedenfall !! welche es ist wird dir sicher der ulrich oder der peter sagen können, ich tippe einfach mal auf ( caloplaca sinapisperma)
    gefunden hab so eine auch noch nie .....
    gruß micha

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Ordner Flechten
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Exif

Kamera DMC-FZ1000
Objektiv ---
Blende 4
Belichtungszeit 1/100
Brennweite 9.1 mm
ISO 125

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