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Julipp


kostenloses Benutzerkonto, Schönau

schutzlos...

Beim Spaziergang an Dänemarks Küste haben wir diese junge Robbe getroffen. Der "einsame " Strandabschnitt war nur bei Ebbe erreichbar und begann sich mit zunehmender Ebbe zu füllen. Wir setzten uns 50 meter entfernt von der kleinen Kegelrobbe in den Sand und machten es uns zur Aufgabe alle 2 und 4 Beiner im Umkreis von 50 Metern umzuleiten.
Keine einfache Aufgabe, 2 Reitgruppen, ungezählte Menschen und Hunde haben mein Mann und ich umgeleitet ... was wirklich erfreulich war : Alle waren freundlich und verständnisvoll ! Viele Hundebesitzer haben sich sogar bedankt !
Leider konnten wir nicht verhindern, das weiter entfernt eine erwachsene Robbe daran gehindert wurde an Land zu gehen, weil Menschen mit fröhlichem Geschrei auf sie zu rannten.
Ob das die Mutter war, ich weiß es nicht.
Nach 5 Stunden haben wir den Rückzug angetreten und ich hoffe, das die nicht mehr so ganz lütte Robbe genug Wärme und Kraft tanken konnte.
Leider haben wir im Verlauf unserer Reise etliche tote Robbenkinder am Strand vorgefunden .
Das immer knappere Nahrungsangebot und zu wenige wirkliche Rückzugsorte scheinen den Tieren zuzusetzen und das Immunsystem zu schwächen. Immer mehr Tiere leiden unter Lungenwürmern.
Merkwürdigerweise scheint es in Schleswig Holstein Tierärzten verboten zu sein kranke und verletzte Robben zu behandeln. Das ist sogenannten Seehundjägern, eine stattlich geförderte Institution, bestehend aus Ehrenamtlichen, die aufgrund einer speziellen Schulung, die Aufgabe bewältigen sollen , zu entscheiden, ob das erkrankte Tier in die Seehundstation kommt oder direkt erschossen wird.
Es sind also keine Jäger, aber der Jagdschein ist Voraussetzung.
Gestern habe ich eine Petition der Tierärztin vom Robbenzentrum Föhr unterschrieben, die fordern, das es Tierärzten erlaubt ist, verletzte und kranke Robben zu behandeln.



Kommentare 6

  • GrauTag 27. September 2020, 13:22

    Berührend...-
    LG Volker
  • Ralf62 26. September 2020, 16:19

    Ein bewegender Text und ein super niedliches Foto. Ja, wir Menschen verstehen es langsam aber sicher der Natur ein Ende zu bereiten. Was wir auch tun es tut der Natur nicht gut. So auch bei den niedlichen Robbenbabys. VG Ralf
  • H.D. G. 26. September 2020, 13:05

    Ein sehr schönes Tier, sehr gut fotografiert mit dem Blick in die Kamera.
    P.S.
    mich würde die Farbversion interessieren.

    Gruß Dieter
  • homwico 25. September 2020, 22:13

    Man möchte es in den Arm nehmen und knuddeln. Aber das wäre gerade falsch.
    Eine schöne Doku dazu.
    LG homwico
  • Norbert Kappenstein 25. September 2020, 20:57

    Eine sehr feine Tieraufnahme und eine Bildbeschreibung die bewegt.
    LG Norbert
  • Vitória Castelo Santos 25. September 2020, 19:46

    Hervorragendes Foto der Szene in der Natur.
    LG Victoria

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Exif

Kamera NIKON D500
Objektiv 150.0-600.0 mm f/5.0-6.3
Blende 11
Belichtungszeit 1/1000
Brennweite 600.0 mm
ISO 800