Zurück zur Liste
Der Kleine und der Große

Der Kleine und der Große

810 9

Wulf von Graefe


Premium (World), Ostfriesland

Der Kleine und der Große

Turmfalke (links) und (junger) Wanderfalke halten auf dem Mast doch lieber etwas Abstand, so dass sie für ein gemeinsames Bild dann beide bissl winzig werden ;-)

Aber das ist keine gemütliche verwandtschaftliche Sitzung, sondern die kleinen Turmfalken sinnen nur immer mal einen Augenblick, von "wie herum" sie nun wohl dem großen Vetter solchen Platz vergraulen könnten.

Meistens werden die immer neuen Attacken mit fast hautnahen Anflügen dem Großen dann zu blöd und sucht er sich einen entfernteren Ruheplatz.
Manchmal, wie auf dem angehängten Bild an zwei anderen zu sehen, macht es den Wanderfalken aber auch wütend und "erinnert" er mit einer Scheinverfolgung den kleinen Quälgeist daran, wer da ggf. eigentlich wen aufessen könnte.
Aber auch die kurzen Gegenattacken nehmen sie manchmal als die kleinräumig wendigeren nicht ganz ernst. So hatten hier einmal schließlich drei Turmfalken einen Wanderfalken nicht nur auf dem Mast sondern auch bei solchen kurzen "Ausfällen" immer weiter drangsaliert.
Der hatte dann aber sehr wirksames Mittel, das doch zu beenden, indem er als der viel schnellere schließlich wohl ca. 800m weit "ausholte" und dann in seinem gefürchteten "Sauseflug" zurückkehrte.
Dabei hätte er von den aufdringlichen Bürschchen beinahe einen erwischt, worauf sie sich doch lieber schleunigst davon machten.

Kommentare 9

  • Velten Feurich 1. Februar 2008, 6:52

    Bei diesen Bildern zu verweilen ist schon von hohem Wert, weil man auch immer wider zu verstärkten eigenen Beobachtungen seiner Umwelt angeregt wird.
    Auch bei den Gefiederten einer Nummer kleiner , wie bei "meinen Amseln" sind interessante Revierstreitigkeiten und verschiedene Taktiken zu beobachten bei der Winterfütterung, wo sie sehr auf Rosinen stehen. Und wenn man im Sommer im Garten übernachtet und morgens um Vier den Amselmann auf dem höchste Ast der größten Konifere sein Morgenlied singen hört und sieht, ist das schon große Klasse. LG von Velten
  • Fabienne Muriset 31. Januar 2008, 23:02

    Zusammen mit dem eingefrorenen Bewegungsbild sind diese Geschichten interessant und spannend zu lesen. Wie viel da "Verspieltheit" oder "Üben für den Ernstfall" Anteil hat, ist für uns wahrscheinlich schwierig zu erraten. Und die "Riesentannen" haben durchaus auch Vorteile, wie man sieht.

    Grüsslis
    Fabienne
  • Annette Ralla 31. Januar 2008, 21:41

    Die Beschreibung zum Bild gefällt mir und erklärt doch so einiges. Hatte die beiden zunächst auch für Alt- und Jungvogel gehalten, aber das wäre ja fast zu einfach gewesen.
    LG Annette
  • Jo Kurz 31. Januar 2008, 20:56

    so etwas kenne ich nur aus der ostslowakei - und dort wäre dann der grössere eher ein saker (deren es bei uns leider zu wenige gibt, um eine realistische hoffnung auf so einen anblick zu haben)
    und auch wenn die äste künstlich sind, so haben sie, fotografisch betrachtet, doch ihren besonderen reiz ;-)
    gruss jo
  • B. Walker 31. Januar 2008, 20:20

    Damit es "netter anzusehen" ist, geben sich ja manche fc-ler große Mühe, die Vögel dann wirklich auf knorrige Äste zu setzen und fabrizieren auch noch einen dollen HG.
    Obwohl solche Objekte für ungeübte Augen auch hier schon nicht leicht zu erkennen sind, auf natürlichem Geäst bleiben sie uns da wohl doch eher verborgen!
    Schön, dass Du sie beide noch so deutlich auf ein Foto bekommen hast.
    LG Bernhad
  • Wulf von Graefe 31. Januar 2008, 18:37

    @Marina
    da sieht sich auch für langjährige "Orni's" oft alles Mögliche recht ähnlich und ist daher auch manche "Geschichte" eher mit Vorsicht zu genießen! ;-)
    @Aaron
    hier ist der Wanderfalke (auf dem Mast) ein "ziemlich großes" Weibchen, der auf dem Flugbild ein "normal großes". Beim Vergleich der kleineren Männchen W. mit den Turmfalken kommt sich das sehr viel näher.
    @Hans
    das "Motiv" der pampigen Kleinen vermutest Du sicher richtig mit der potentiellen Bedrohung, die sie sich damit aus ihren regulären Aufenthaltsräumen zu halten suchen (wie die Krähen ja auch).
    Entsprechend mögen sie den gefährlichen Vogeljäger schon gar nicht auf den hohen Masten über ihrem Treiben in den Wiesen.
    Wenn der Große selbst auf Pfosten oder Boden sitzt ist die Aufregung auch nicht halb so groß!
    @Andreas
    ja, um und an diesen Hochspannungsmasten ist schon eine gewisse "eigene Vogelwelt" zu Hause. Dafür bricht sich aber auch immer mal wieder einer den Hals an den Leitungen.
    Und "netter anzusehen" ist es schon, wo knorrige Äste einzelner großer Bäume noch diese Funktion erfüllen ;-)
    lg Wulf
  • Andreas Kögler 31. Januar 2008, 17:42

    auch nicht schlecht...,da sage doch noch einer - die Energiekonzerne hätten nichts für die Tierwelt übrig!
    gruß andreas
  • Hans Link 31. Januar 2008, 14:45

    Worum geht es denn bei diesen Auseinandersetzungen eigentlich? Man sollte doch denken, dass es zwischen den beiden Arten kaum Nahrungskonkurrenz gibt. Ist es dann vielleicht doch, dass die Kleineren sich den potentiellen Fressfeind so vom Leib zu halten suchen?
    LG Hans
  • Marina Luise 31. Januar 2008, 8:33

    Ich dachte zuerst das sei ein Jungvogel mit einem Elternvogel! Die sehen sich ja alle so schrecklich ähnlich! °!° (für Laien!)
    Deine Beschreibung ist eine Freude zu lesen!! :)