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11. Juni 1964 -  Trauer und Entsetzen - heute, wie vor 56 Jahren...

11. Juni 1964 - Trauer und Entsetzen - heute, wie vor 56 Jahren...

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anne47


Premium (World), Köln

11. Juni 1964 - Trauer und Entsetzen - heute, wie vor 56 Jahren...

1964 fand hier in Köln-Volkhoven ein schreckliches Flammenwerfer-Attentat auf eine Schule statt.
8 Kinder starben aufgrund der starken Verbrennungen kurz nach dem Attentat. 2 Lehrerinnen wurden
durch eine Lanze getötet
Diesen Kindern ist ein Denkmal auf dem Volkhovener Friedhof gewidmet worden. Auf dem Schulhof soll
ein Kreis von 10 mit Symbolen bemalten Steinhaufen an die getöteten 8 Kinder und 2 Lehrerinnen erinnern.

Das Attentat von Volkhoven wurde am Morgen des 11. Juni 1964 an einer Volksschule im Kölner Stadtteil Volkhoven verübt. Der 42-jährige Frührentner Walter Seifert verletzte mit einem selbstgebauten Flammenwerfer und einer Lanze acht Kinder und zwei Lehrerinnen tödlich, 20 Kinder und zwei Lehrerinnen erlitten schwere Brandverletzungen. Der Täter beging anschließend durch die Einnahme des Pflanzenschutzmittels E605 Suizid. Die Tat wird bis heute als erster Amoklauf an einer deutschen Schule betrachtet, obgleich mehr als 50 Jahre zuvor bereits ein Anschlag auf eine Bremer Schule verübt worden war.

http://de.wikipedia.org/wiki/Attentat_von_Volkhoven#Verletzte

eine Sendung des BR zum 50jährigen Gedenken mit dem genauen Ablauf des Attentats:
https://www.youtube.com/watch?v=hgnCpQZP7Gc


Ich gedenke
HERIBERT DÜNCHHEIM
er war damals 9 Jahre alt und hat seine schweren Verbrennungen nach 1jährigem Krankenhausaufenthalt überlebt. Ich lernte Heribert 9 Jahre später kennen und wir wurden Freunde. Gerade als er begann, sein Leben etwas zu genießen, hat der Attentäter auch sein Leben frühzeitig ausgelöscht. Heribert verstarb im Alter von 19 Jahren an den Spätfolgen des Attentats - er ertrank am 16. Juni 1974 beim Baden im Fühlinger See, aufgrund einer erworbenen Herzschwäche.
***R I P***

Kommentare 23

  • noblog 14. Juni 2020, 15:23

    da war ich gerade mal 6 Jahre und habe das noch nicht mitbekommen.
    Es waren wieder einmal, wie so oft ,die persönlichen Gründe des Täters.
    Sehr gut dokumentiert.
    LG Norbert
  • Reinhold Müller 12. Juni 2020, 22:33

    Das habe ich nicht mehr in Erinnerung.  Einfach schrecklich. 
    LG Reinhold
  • Fotobock 12. Juni 2020, 13:01

    Was Menschen Menschen antun-unfassbar immer wieder.
    Leider war das immer schon so und wird weiter so sein... wie auch Pandemien, die es immer schon gab . Wir müssen damit leben- es ist nicht immer leicht. Leider können wir nicht alles absperren, wegsperren, verriegeln- was wäre das Leben dann noch?
    Die Folgen sind unvorstellbar für die Betroffenen und alle Menschen. 
    Was ist los? Warum lernen Menschen nie wirklich dazu? 
    Eine feine würdige Hommage. lg Barbara
  • Monsieur M 11. Juni 2020, 16:35

    Mir fehlen da die Worte....
    LG Norbert
  • smokeonthewater 11. Juni 2020, 12:53

    Das Attentat war mir kein Begriff. Flammenwerfer ist ja besonders fies. Dann auch noch Kinder.

    Zuvor erlebtes Mobbing durch Schüler, aber auch Demütigungen durch Lehrer gelten als Gründe für Amok an Schulen. Die Gesellschaft ist gerade dabei, diese Gründe mehr denn je zu ignorieren, dank sozialer Medien als Peiniger-Plattform.
    LG Dieter
    • anne47 11. Juni 2020, 13:27

      in diesem Fall war es eine Folge des Krieges, von Scheitern, persönlichem Leid und vergeblichem Kampf mit Behörden. Wird alles im Film gezeigt
    • smokeonthewater 11. Juni 2020, 15:20

      Im Endeffekt Demütigungen durch Behörden. Auch Chefs und Lehrer passen in so ein Schema. Sollte eine Warnung für alle sein, die nicht nachdenken, was ihr Handeln anrichten kann.
  • Andreas E.S. 11. Juni 2020, 12:22

    Ich kann mich noch sehr gut an diese fürchterliche Tat erinnern. Man kann sich kaum vorstellen, was in manchen Menschen vorgeht, die so eine schreckliche Tat begehen und dabei vor allem kleine Kinder als Ziel ihrer unvorstellbaren Grausamkeit haben. Ich denke oft daran, warum ein Mensch, der sich umbringen will, wie vor einigen Jahren der Lufthansa-Copilot, es systematisch vorbereitet noch über 150 Menschen mit in den Tod zu reißen ? Ich weiß nicht, wie man sich vor solchen Menschen schützen kann. 
    Danke für die Erinnerung ! 
    LG  Andreas
    • anne47 11. Juni 2020, 12:33

      letztendlich kann man sich nicht vor solchen Menschen schützen, weil sie oft vorher keinerlei Anzeichen zeigen, oder man hat sie nicht richtig gedeutet
    • anne47 11. Juni 2020, 17:38

      Im Fall von diesem Attentäter nennt man das ja auch einen "erweiterten Selbstmord". Er hat sich selbst ja mit E 605 umgebracht, wollte aber noch viele andere in den Tod mitnehmen, ähnlich wie bei dem Flugpiloten
  • Trixe Muckel 11. Juni 2020, 11:55

    Das Land der Dichter und Denker
    - das Land der Richter und Henker
    - das Land der Kinderschänder.
    .... geht mir momentan durch den Kopf.
    Danke dafür, daß Du das Bild wieder zeigst
  • Adrianus Aarts 11. Juni 2020, 10:19

    Was für eine traurige Geschichte Anne, war mir total unbekannt
    Danke HERZlich fürs info, wieder was gelernt
    LG AD
  • Jochen Ostrominski 11. Juni 2020, 8:56

    Das kann man sich  heute fast  gar nicht vorstellen das es solche Taten auch zu dieser Zeit schon gab. Gut das man vor Ort dafür sorgt das dieser Anschlag nicht vergessen wird. Auch das Du daran erinnerst finde ich gut, ein interessanter Beitrag.
    LG Jochen
  • oilhillpitter 11. Juni 2020, 7:24

    Da kann ich mich noch gut dran erinnern. LG Peter
  • homwico 11. Juni 2020, 1:20

    Das hat man wirklich verdrängt, das es so etwas zu diesen Zeiten auch schon gab.
    Schön dass Du daran erinnerst.
    LG homwico
  • Rubie 11. Juni 2020, 0:24

    So viel Unglück hat dieser Mensch über Unschuldige gebracht. Gut aber das men auch nach 50 Jahren noch an sie denkt.LGrubie
  • Petra M.. 25. Oktober 2014, 18:26

    So etwas ist einfach unglaublich traurig.
    Deine Worte berühen mich sehr.
    Eine wunderbare Erinnerungscollage ist das.
    Ähnliches gab es vor 12 Jahren auch bei uns
    in Thüringen am Gutenberg-Gymnasium Erfurt.
    Da mussten 16 Menschen so sinnlos sterben.
    Man findet keine Worte für solche Taten.
    Liebe Grüß
    Petra
    http://de.wikipedia.org/wiki/Amoklauf_von_Erfurt
  • † Norbert van Tiggelen 25. Oktober 2014, 17:17

    Da war ich gerade ma dreil Wochen alt. Die Welt war damals auch schon grausam! :(
  • Reinhold Müller 25. Oktober 2014, 16:16

    Da läuft einem ja heute noch eine Schauer über den Rücken. - Schön, dass Du mit dieser Collage der Betroffenen gedenkst.
    LG Reinhold