Manuel Gloger


Premium (Pro), Düsseldorf

dehydrating veins

"Aus den Blättern verschwindet das Grün, Herbst macht sich breit. Gegen Ende jedes Jahres verschwinden weltweit mehr als eine Milliarde Tonnen Chlorophyll aus der Natur. Die Pflanzen bauen ihr Blattgrün ab, wenn die Tage kürzer werden. Dann sind in den gemäßigten Breiten die ersten Fröste nicht mehr fern, die einem Baum schwer zusetzen können. Stamm und Äste sind geschützt - es sind die Blätter, die ihm zum Verhängnis werden
können.

So verdunstet eine Birke an einem normalen Tag 70 Liter Wasser über ihre Blätter, an extrem heißen Tagen bis zu 400 Liter. Solchen Wasserverlust kann sich kein Baum leisten, wenn im Winter der Boden gefroren ist und Niederschlag nicht als Regen in den Boden sickert, sondern als Schnee liegen bleibt. Der Baum müsste verdursten. Deshalb werfen Laubbäume ihre Blätter rechtzeitig ab. Bevor sie das jedoch tun, retten sie alles Wertvolle. Das ist in erster Linie Stickstoff.

Bevor der Baum in Winterruhe geht, zerlegt er das Chlorophyll und die Proteine in ihre Bausteine und holt sie in die dicken Äste und den Stamm zurück. Dort werden die stickstoffhaltigen Komponenten bis zum nächsten Frühling eingelagert und wiederverwertet.

Auf die gelben und orangen Farbstoffe kann die Pflanze verzichten. Es sind Karotine, die keinen Stickstoff enthalten und somit leicht zu ersetzen sind. Biologen betrachten den Abbau des Chlorophylls deshalb als Entgiftungsprozess. Aber so nüchtern kann niemand einen Waldrand bewundern, der von der Abendsonne bestrahlt in allen Farben zu glühen scheint."

https://www.welt.de/wissenschaft/article1246787/Warum-Blaetter-im-Herbst-ihre-Farbe-verlieren.html

shriveled berries
shriveled berries
Manuel Gloger
Nachzügler...
Nachzügler...
Manuel Gloger
Herbstgold
Herbstgold
Manuel Gloger


Buntes Laub in stiller Luft

Buntes Laub in stiller Luft,
Matter Herbsttagsonnenschein,
Berge in der Ferne Duft, —
Sommerfäden spinnt mich ein!

Farben, Linien, blass und weich
Wie gedämpft durch stillen Schmerz —
In der Schwermut Zauberreich
Starrt und zieht’s mein wissend Herz.

Und Erinn’rung steigt empor,
Wie der Duft von welkem Laub,
Flüstert leise mir ins Ohr
Und sinkt welkend in den Staub.

Still mein Herz den Sang vernahm:
"Immer kam der Herbst zurück,
Wiedersehn und Abschied kam
Und es kam — es kam! — das Glück.

Aber eines blieb sich gleich:
Ew’ger Sehnsucht stiller Schmerz" —
In der Schwermut Zauberreich
Starrt und zieht’s mein wissend Herz.

(Felicitas Leo, gest. 1916)


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