Wolfgang P94


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Vogelfrei. Niemals ankommen

Es gibt kostbare gute Tage, schlechte, schlimme und schlimmste Tage. Der heutige gehört zu letzterer Kategorie. Die Traumafolgen sind manchmal katastrophal, die Sehnsüchte extrem stark.
Bilder und Texte helfen ein wenig

Vogelfrei. Niemals ankommen.
Wie brennend die
Sehnsucht ich selbst
Zu sein und
Doch mit dazuzugehören.
Immer mich fremd
Gefühlt. Oft irgendwo,
Mit irgendjemanden, irgendwie
Dabei gewesen, da
Gewesen, mit gemacht,
Manchmal mitgeredet,
Mit gelacht, mit
Gestritten, mitgestaltet.
Aber: nie wirklich
Mit dazugehört, immer
Fremd gefühlt, immer
Isoliert, immer das
Gefühl zu stören.
Immer Angst vor
Allem: vor Menschen
Situationen, altem, neuem.
Ich weiß nicht
Wer ich bin,
Kann nicht einschätzen
Was ich anderen
Bin, unterstelle aber:
Nur Fremdkörper, überflüssig.
So oft flüchten,
So oft nicht
Sprechen können, so
Oft, in Gesellschaft
Anderer: stumme, unsichtbare
Aber brennende Tränen.
Nie Selbstwertgefühl, Selbstbewußsein
Entwickelt: es wurde
Zerprügelt, zertrümmert. Nie
Konnten Flügel wachsen.
Vogelfrei bedeutet nicht
Frei wie ein
Vogel. Nein Vogelfrei
Bedeutete so viele
Kinder- und Jugendjahre
(Und auch heute
Noch so fühlen):
Opfer sein…derer
Die, die am
Nächsten standen. Vogelfrei,
Nirgendwo Nest, Zuhause.
Vogel wäre ich
So gerne, frei:
Hinwegfliegen, allem entgehen,
Irgendwo ankommen, sein.

Trotz allem: Opfer
War ich, bin
Aber auch Überlebender.
© Wolfgang P94
https://www.youtube.com/watch?v=E9BbXD-wRfA
https://www.youtube.com/watch?v=cT62cbL-_r4
https://www.youtube.com/watch?v=k8OIinKwxf0
https://www.youtube.com/watch?v=vkzKH9_6vio
https://www.youtube.com/watch?v=mDXElPTxJ70

Kommentare 6

  • Brigitte BB 14. März 2021, 12:57

    Frei und trotzdem nicht allein sein - eine Lebensaufgabe. Die Vögel fliegen in der Gemeinschaft, es ist gut, das zu sehen...
    Liebe Grüße, Brigitte
  • GrauTag 14. März 2021, 11:57

    ...Urvertrauen...-
    Kann ich ansatzweise verstehen...
    LG Volker
  • Kreata 9. März 2021, 23:47

    Vogelfrei. Einer für viele, keiner von allen, Einzelkämpfer im Schwarm, auf der Reise zuhause und fremd im daheim, immer getrieben vom Sog der Sehnsucht.
    "Sie waren die Zeit und die Welt;sie waren die Strecke, die sie fliegend zurücklegten, und die Orte, an die ich ihnen niemals folgen konnte" (Zitat aus dem Roman Zugvögel)
  • PeLeh 9. März 2021, 22:12

    Beeindruckend und berührend. Es gibt immer zwei oder sogar mehrere Seiten! Das ist Trost ... und zuweilen auch nicht.... und dann wieder schon..... Das Leben gewinnt
    Herzliche Grüße
    Peter
  • Stefan Schwetje 9. März 2021, 20:00

    ...
    Never give up !
    LG Stefan
  • Sichtweise CR 9. März 2021, 19:57

    Sprachlos verneige ich mich vor deinen Zeilen und dem Bild.

    LG Caro