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Tag des deutschen Bieres

Tag des deutschen Bieres

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smokeonthewater


Premium (World), Berlin

Tag des deutschen Bieres

Seit 1994 begeht der Deutsche Brauer-Bund am 23. April den Tag des deutschen Bieres.
Das Datum bezieht sich auf den Erlass der herzöglich-bayerischen Landesordnung aus dem Jahr 1516:
»Wir wollen auch sonderlichen, das füran allenthalben in unnsern Steten, Märckten und auf dem Lannde,
zu kainem Pier merer Stückh, dann allain Gersten, Hopffen unnd Wasser, genommen und gepraucht sollen werden.«

Auf diesen Erlass nimmt die bayerische Brauerzunft mit ihrem Verweis auf das "Bayrische Reinheitsgebot" Bezug.
In Bayern ist diese Brauordnung durchgängig bis heute in verschiedenen Gesetzen verankert.
Auch böhmische Biere folgen ihr, da sie dort 1842 durch den bayerischen Braumeister Josef Groll etabliert wurde.

Die übrigen deutschen Länder haben derartige Brauordnungen immer wieder modifiziert und ausgehebelt.
Das "Deutsche Reinheitsgebot von anno XXXX" existiert somit nicht wirklich, d.h. es fehlt jeder historische Bezug.

Stattdessen wurde mehrfach definiert, welche Zutaten ein Bier ausmachen, um es entsprechend besteuern zu können.
Gültig ist das Biersteuergesetz (BierStG) nach Artikel 1 der Verordnung (EWG) Nr. 2658/87 des Rates vom 23. Juli 1987.
Demnach sind auch Zusatzstoffe erlaubt, die in Bayern nicht ins Bier kommen, sowie Mischungen mit Fruchtsaft/-limo.
Das heißt, alkoholhaltige Biere und Biermischgetränke (Radler usw.) unterliegen der Biersteuer, alkoholfreie nicht.

Für untergärige Biere (Pils, Helles, Export, Schwarzbier) regelt die Bierverordnung von 2005, was Bier heißen darf.
Hierfür gelten besonders strenge Vorschriften für den deutschen Markt, um ausländische Konkurrenz klein zu halten.
Wenn man also erstmalig von einem Deutschen Reinheitsgebot sprechen kann, dann ist es dieses von 2005.

Für die übrigen Biere mit ober-, unter- und spontangäriger Hefe gelten regionale Zutatenlisten und/oder Brauzeiten:
Alt, Bock, Dunkel, Gose, Kölsch, Märzen, Porter, Roggen, Schlenkerla, Weiße/Weizen, Zwickel (Kellerbier).
Nicht selten beziehen sich diese Spezialitäten auf regionale historische Reinheitsgebote, sogar vor 1516.

[Halbe Helles im "kloster stüberl" Fürstenfeldbruck, dazu Schweinsbraten, Semmelknödel, Blaukraut • 31. März 2019]

Kommentare 24

  • Cecile 2. Mai 2020, 13:37

    Auch das Kloster-Stüberl bis auf weiteres geschlossen ....
    Also müssen die Hausfrauen und Hausmänner selbst am Herd stehen und Schweinsbraten und Knödel machen. Bier nach dem Reinheitsgebot gibt's zum Glück noch überall zu kaufen - zumindest in Bayern :-)
    Ich frage mich, was die Zuckerdose auf dem Tisch zu tun hat ?
    Hättest diese ruhig aus dem Bild rücken können, Dieter.
    Liebe Grüße Elfi C.
  • T. Schiffers 28. April 2020, 23:07

    braten & bier ... herrrrrlisch ... schön mit krosser kruste ... leicht durchwachsen & dadurch hoffentlich saftig ... und so n "kloster stüberl" is bestimmt lecker & süffig ... bin langsam auf entzug ... muss wohl mal wieder richtung süden...!!!  tino

    saftiges Zwiebelfleisch mit Bratkartoffeln
    saftiges Zwiebelfleisch mit Bratkartoffeln
    T. Schiffers
  • heide09 24. April 2020, 23:27

    Jetzt vermisse ich das auch, aber wir können ja eh nicht hin...
    Ist das einzige Gericht wo's bei mir auch Bier gibt. :-)
    Beste Grüße Ania
  • Andreas E.S. 24. April 2020, 21:14

    Biertrinker haben ihre Eigenart: Ich hatte in Düsseldorf  in einem Biergarten unbedacht ein Kölsch bestellt und bin fast verprügelt worden, denn der Düsseldorfer trinkt Altbier. Hier auf dem Dorf habe ich zur Kirmes beim Bierausschank ausgeholfen und dabei hieß es: " 5 Bier, 3 Kölsch !". Bier war selbstverständlich Bitburger.
    LG  Andreas
    • smokeonthewater 24. April 2020, 21:49

      Der Eifelchampagner aus Bitburg ist jetzt nicht unbedingt das Paradebeispiel für gutes Bier, aber Bier ist Bier und Kölsch ist Kölsch. Das Alt geht am schnellsten von allen dreien ins Hirn.
      LG Dieter
  • anne47 23. April 2020, 21:50

    Ich hatte eine Großtante in München, da gab es schon zum Frühstück eine Maß. Sie war zwar in Krefeld geboren, aber die Münchner Lebensart hat ihr sehr zugesagt. Einen Schweinsbraten käme mir jetzt auch gelegen, natürlich mit Blaukraut.
     LG Anne
    • Fotobock 26. April 2020, 14:47

      Ich nehme Kaffee zum Frühstück und wohne schon immer hier in München :-)
    • anne47 26. April 2020, 22:23

      meine Großtante lebte in den 1920er Jahren in München..bis in die 60er Jahre, da gings wahrscheinlich noch etwas anders zu
    • smokeonthewater 27. April 2020, 14:23

      Das glaube ich gern, Anne. Bier war damals Grundnahrungsmittel in Bayern, zumals das Bayrisch Hell nicht ganz so kräftig ist. Seit der Steuer auf alkoholische Getränke ist das nicht mehr so, sonst wäre Bier heute mit 7 % Umsatzsteuer zu vermarkten. Aber zumindest den bayerischen Brauern steht eine monatliche Menge von 78 Litern (!) umsatzsteuerfrei zu, vielleicht als Relikt der alten Regelung oder als Deputat für Erzeuger. Ob so was auch für andere Bundesländer gilt, weiß ich nicht, aber in einem Freistaat geht das eben. :-))
  • homwico 23. April 2020, 21:25

    Die Portion käme jetzt recht.........
    LG homwico
  • Günter Walther 23. April 2020, 20:05

    Da hast Du uns aber aber ein sehr appetitliches Foto präsentiert, so dass einem das Wasser im Mund zusammenläuft. In der Krise ist jetzt Hopfen und Malz verloren !!!
    MfG Günter
  • Fotobock 23. April 2020, 20:01

    Ja, das fehlt uns allen, die Biergärten mit der Maß und gutem Essen. Nicht nur das..
    Wie viele Gästhöfe und auch Brauereien nun bald nicht mehr da sein werden- die erste hat schon aufgegeben. 
    Das erste Opfer: "Wernecker Bierbrauerei schließt nach 400 Jahren
    Kalt erwischt von der Corona-Krise wurde die Wernecker Bierbrauerei im Landkreis Schweinfurt. Den Totalausfall von Gastronomie und Festbetrieb hat sie nicht verkraftet. Und so macht das Familienunternehmen mit 400-jähriger Tradition Ende September unwiderruflich dicht, bestätigte Juniorchefin Christine Lang. Eine Verschuldung mit ungewissem Ausgang kam für die Wernecker nicht in Frage." 
    https://www.br.de/nachrichten/bayern/wegen-corona-brauereien-in-unterfranken-vor-dem-aus,RutS4YH
    Weitere werden folgen. 
    lg Barbara
  • Kurt CLAUS 23. April 2020, 18:31

    Danke Dieter -für die Erinnerung. Medizinmänner, die den bitteren Hopfen loben, sind keine Alkoholiker, sondern sie wissen um den Zusammenhang von immunisierender Darmflora mit Zwickelbier, natürtrübem Weissbier u.ä.
  • Dreamliner787 23. April 2020, 15:01

    Hach, das ist ja schon fast Quälerei, sich das anschauen zu müssen und nicht in den Biergarten zu dürfen! HUNGER...!!! ;-))
    VG  Silvia

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