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Sonntag abends am Rhein

Sonntag abends am Rhein

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Sonntag abends am Rhein

http://www.fotocommunity.de/blog/agora-bilddiskussion-intensiv

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Hier werden destruktive und/oder verletzende Anmerkungen gelöscht. Wir bitten darum, die Diskussion aufs Bild zu fokussieren und persönliche Streitigkeiten genauso wie irgendwelche Vermutungen über den Bildautor, aus der Diskussion herauszulassen.

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Kommentare 19

Die Diskussion für dieses Foto ist deaktiviert.

  • Agora 3.0 - Bildbesprechung intensiv 15. März 2019, 17:56

    Der Fotograf felixfoto01 schreibt:

    "Nun zum Bild, weiter unten dann zu den Anmerkungen an sich:

    Das Bild zeigt mehrere Situationen, komprimiert in einem Bild. Eine Sonnenuntergangstimmung, eine Kölner Skyline, eine Streetfotografie Szene, Scherenschnitte und den Rhein.
    Gestalterisch wie einen Scherenschnitt erzeugt, erfreue ich mich an parallelen Linien,von Gebäuden, dem Glitzern auf dem Wasser. Schön.
    Für mich bringt es viele Themen der Hobbyfotografie zusammen: Die "Schön" Fotografie, Sonnenuntergänge, Stadtlandschaften, Dinge, die man bereits von Postkarten kennt, selbst als Foto zu erzeugen. Manche fotografieren Straßenszenen und fühlen sich dabei in den Schuhen ihrer Vorbilder.
    Das ist für mich die Projektion, von der ich Eingangs schrieb. Ich zeige hier mit dem Finger auf den Hobbyfotografen, der seinem Hobby nachkommt - und gleichzeitig bin ich selbst dort, und fotografiere. Damit zeige ich auf mich selbst, den Hobbyfotografen. Das ist für mich die Reflektion. Wir beide könnten die Position tauschen und das Bild würde nicht falscher werden.
    Außer, dass so eine Szene normalerweise nicht zu meinen Themen gehört. Dieses Bild ist für mich ein Kommentar eines Genres. Meine Bilder zeigen normalerweise alltägliche Situationen meines eigenen Lebens, dokumentarisch, exemplarisch da ich ein unauffälliger, "Jedermann" bin. Einer von vielen, der in der Menge nicht auffallen würde.
    So halte ich dieses Bild für mich als eine Paradoxie, denn selbstverständlich zeigt es einen Moment in meinem Leben, und gleichzeitig auch nicht.

    Zu den Anmerkungen:
    Ich hatte mich sehr über die Anmerkungen gefreut, begonnen mit Jürgen Ws äusserst interessanten Bemerkungen über das Licht, über Grauwerte, seine Referenten auf Theaterstücke. Schade, dass er nicht die Geduld hatte, seine Anmerkungen stehen zu lassen, bis jemand seinen Ball aufnahm.
    Zu den Grauwerten: Ich bin kein "technischer Fotograf" - Grauwertverteilung, Histogramme, interessieren mich normalerweise nicht. Ich sehe das Licht mit meinen Augen, und schätze ab, wie ich belichten möchte. Hier mit 1 1/3 Blende Unterbelichtung, weil so eine Sonnenuntergangssituation doch noch recht hell ist, und ich die Menschen abstrakt (als Scherenschnitt) darstellen wollte - Silhouetten, Unschärfen haben doch meistens noch genug Information, dass unser Gehirn alles weitere ergänzt.

    Jede Anmerkung zum Bild halte ich für sehr sinnvoll, nachvollziehbar, und gibt mir einen Einblick in die Sichtweise des jeweiligen Autors. Damit kann ich mein eigenes Bild durch andere Standpunkte sehen. Hier gibt es kein richtig oder falsch, sondern einfach nur Sichtweisen.
    Allerdings frage ich mich, welche Erwartung an weitere Bilder gestellt werden, wenn hier gewünscht wird, dass man das Bild im Rahmen einer Serie zeigen sollte. Für mich ist dieses Bild ein Einzelbild. Kein Davor oder Danach. Es ist ein Moment, ein Kommentar. Ein Blick in den Spiegel und aus dem Fenster gleichzeitig.
    Sehr gefreut habe ich mich über die Anmerkungen, die das Bild als Referenz auf andere Werke sehen, oder als Parallele zu anderen Werken. Diese Reflektionen haben mich sehr beeindruckt, weil sie weiter gingen, als ich dachte, als ich das Bild fotografierte. Vielen Dank dafür.

    Eine Absage erteilen möchte ich jedoch den Leuten, die immer wieder herausbekommen wollen, wer der Fotograf ist. Darum geht es doch nicht bei Agora. Es geht darum, was der Betrachter zu einem Bild denkt, wahrnimmt, reflektiert. Lässt man die Wertung des Bilds weg, braucht man sich auch keine Sorgen zu machen, ob man einem Buddy auf die Füße tritt, oder vielleicht ein gutes Bild als Schlechtes identifiziert - oder umgekehrt. Denn, was ist denn überhaupt ein schlechtes Bild?

    Die Leute, die mich als Fotografen vermuteten, ja - ihr hattet Recht. Meine Bilder sind zu erkennbar, und wenn das Alles ist, was Euch interessiert, dann kann ich in Zukunft keine Bilder mehr in Agora einstellen. Mit Fakeaccounts zu arbeiten liegt mir nicht, das wäre eine Lüge, die ich nicht zu begehen bereit bin. Mir geht es alleine um das Bild, nicht um das Ego. Von wem auch immer.

    Ich kann jedem sehr empfehlen ein eigenes Bild für Agora einzureichen. Es ist jedes Mal eine spannende Situation, was Andere Leute zu einem Bild sagen, was sie darin sehen und dass man das aushalten kann, ohne sofort dazu Stellung beziehen zu müssen.

    Vielen Dank an Alle, die das Bild betrachtet haben, die es angemerkt haben. Wer weiter über das Bild reden möchte, kann das per Fotomail mit mir tun.
    Vielen Dank auch an die Kollegen der Redaktion, die sich viel Arbeit machen, Bilder auszusuchen, und die Einsendungen zur Veröffentlichung einreihen.."
  • see ...saw... seen 15. März 2019, 11:30

    Für mich wird das Bild durch seine Mehrdimensionalität interessant. Das "eigentliche" Motiv, die Kölner Skyline in Sonnenuntergangsedition, lockte mich, man möge es mir verzeihen, fotografisch nicht hinter dem Ofen hervor. Der quasi flüchtige Blick auf den Fotografen jedoch (was fotografiert er wohl? Die Menschen vor der Kulisse? Oder doch das gegenüberliegende Ufer?) macht es für mich spannend. Als Betrachterin des Fotos kommt für mich noch eine Ebene hinzu: Ich fühle mich unwillkürlich eingeladen, gedanklich dem Fotografen über die Schulter zu schauen, der dem Fotografen über die Schulter schaut....
  • Clara Hase 11. März 2019, 21:55

    wie Jürgen W hier schreibt, ich zitiere: Obwohl wir alle dauernd die Chance bekommen, alles ganz anders zu machen, verharren wir in gewohnten Rollen. Keiner der an diesem Foto Beteiligten, weder der fc-Fotograf noch seine Protagonisten machen hier irgendetwas Originelles, Neues, Besonderes. Alles schonmal so ähnlich irgendwo gesehen. Das ist dem Fotografen auch bewusst: "die Fotografen kommen an die bekannten Orte, um die bekannten Momente und Szenen zu fotografieren", man mag ergänzen: "... aus den bekannten Perspektiven mit den bekannten Stilmitteln und Kompositionen". Zitatende


    Das ist doch der alltägliche Wahnsinn, den aber nur wir Fotografen wahrnehmen und manchmal nicht mal die. Es so herrlich banal, normal, zum lachen irgendwie.
    Dem Linken hätte ich noch ein bisschen vom Rücken fortgelassen und der Sinn warum da alle stehen ist sicher der Sonnenuntergang - der säuft mir ein bisschen ab.
    Die Kirchtürme haben exakte harte Kanten, die Menschen im VG könnten die ebenso brauchen, sie sind viele, aber jeder für sich - das darf dann auch abgegrenzt sein.
  • Asander 11. März 2019, 10:27

    Ich hätte mich das Bild wohl so nicht getraut. Aber mir gefällt es doch. Die Andeutungen von Zeichnung genügen. Der Dreiklang Fotograf - Groß St. Martin - Dom: gut: Die horizontale Strukurierung, die Freistellung der Personen vor dem Fluss (bis auf den Fotografen, klar).
  • elstp 10. März 2019, 16:31

    Das Bildmotiv ist aus meiner Sicht ein sich ständig wiederholendes Thema, das wenig zu erzählen scheint, das aus Sicht des Autors aber einmal betrachtet werden sollte.

    Symbole: Fotograf, der ein Motiv anvisiert, der also eine Absicht verfolgt, eine Vorstellung vom Ergebnis hat - Fluss als trennendes Element - Kölner Dom (bekannte Kirche, steht für die Dominanz von Traditionen) - letztes Tageslicht

    Sich am Ufer eines Flusses, eines Wassers, zu befinden, lädt ein zur Reflexion, z.B. wie es wäre, zu neuen Ufern aufzubrechen. Es kann die sich dort befindlichen Protagonisten auch mittels individueller Projektion in unterschiedliche Stimmungen versetzen. Diese beiden Aspekte sind dem Autor eingefallen als Beschreibung seiner Aufnahmeabsicht, die persönliche Fragen beim Betrachter anregen will. 

    Mir erscheint die gegenwärtige Lage der Menschheit sehr geeignet, Veränderungen herbeizuwünschen - aber Veränderungen hinzunehmen, kann sehr schwierig zu ertragen sein. 
    Daher könnte man sich vielleicht hier, da man am vertrauten Ufer steht, auf das Gefühl einlassen, das etwas anders werden sollte: 

    Wer zu neuen Ufern aufbricht, muss das Vertraute verlassen; muss - zumindest bildlich - ohne sicheren Halt losschwimmen, muss unbekanntes Terrain betreten und sich das endlich vertraut machen!
    Man geht also ein Risiko ein, und wer sich an diesem Ufer schon sehr nach Veränderung sehnt, weil er sich durch das allgemeine Festhalten am Überkommenen so eingeschränkt fühlt, dass ihm Alternativen nicht mehr einfallen, könnte sich unbemerkt, uneingestanden, vor möglichen Alternativen fürchten, könnte es nicht mehr wagen, das alte Ufer loszulassen, bevor er Halt am neuen gefunden hat!

    Das würde sich abbilden in dem, was ‚Jürgen W2’ in seiner Klage als das Fehlen von Neuerungen (auch) in der Bildenden Kunst bezeichnet.
    Das Zitat: ‚Ich habe mich zu sehr an meine Sünden gewöhnt‘ erklärt, warum der Protagonist seine Fehler als Sünden, also Handeln wider besseres Wissen bezeichnet. Gewohnheit ist gleichbedeutend mit Tradition, nur die wird fälschlich als etwas durchweg positives betrachtet(!).

    Gruß LILO
    • Gerhard Körsgen 10. März 2019, 21:27

      Interessante Interpretation, auf ca. 85% dessen wäre ich selbst nie gekommen, jedenfalls nicht rein angesichts des zu Sehenden hier. Ich teile diese Interpretation so ziemlich gar nicht, fühle mich aber dennoch durch das Lesen derer bereichert, weil es ein guter Ansatz ist meine eigene Ansicht kritisch zu hinterfragen, selten verkehrt. LG.
    • Asander 11. März 2019, 2:17

      Jetzt verstehe ich auch, warum die Profanbauten noch im Sonnenlicht baden, während die Kirchtürme in Schatten versunken sind!
    • elstp 11. März 2019, 7:37

      Angesichts solch einer geballten Ladung an Wiedererkennungswert erscheint selbst ein Hinweis auf Düsseldorf 'wie ein neues Ufer', so empfinde ich das ja auch.
    • Asander 11. März 2019, 10:12

      Das Ufer IST neu. Aber es ist auf der Schäl Sick.
  • Matthias von Schramm 10. März 2019, 12:43

    Ich habe wieder mal das Gefühl den Fotografen zu erkennen und finde (selbst wenn ich mich irren sollte) er hat es spannend gemacht und zwar deswegen, weil mich das Foto hier erst beim zweiten Blick anspricht. Alles wird zur Silhouette und damit werden Beobachter und bekanntes Motiv sozusagen motivisch gleichwertig. Auch den Aufbau wie auf einer Bühne und die Bildeinteilung finde ich einigermaßen intelligent gelöst.
  • twelve_pictures 9. März 2019, 9:04

    Die Lichtführung erinnert mich an Dessous. Es lässt erahnen ohne alles zu zeigen und es hüllt ein ohne zu bedecken. Da den meisten Betrachtern die  Silhouette bekannt sein dürfte, kann man einfach nur einsteigen und den Sonntagabend an seinem inneren Auge vorbeiziehen lassen.
  • max liet 9. März 2019, 4:17

    ....wärst du doch in Düsseldorf geblieben...

    ...war das Erste und Einzigste, was mir einfiel.
  • _visual_notes_ 8. März 2019, 21:06

    (Ich habe das, was ich gestern geschrieben habe, soeben wieder gelöscht, weil ich neben twelve_pictures der bislang einzige bin, der hier etwas schreibt (muss man den anderen Kommentar ernst nehmen?), und ich habe keine Lust, hier quasi laut zu denken, ohne dass ein Dialog stattfindet. Das ist mir zu langweilig. Sorry for that.)
    • elstp 10. März 2019, 8:30

      Hoffentlich hast Du Deine Gedanken noch irgendwo abgespeichert. Ich kann nicht so schnell!!! LILO
    • _visual_notes_ 10. März 2019, 12:11

      Mir ging es auf den Zwirn, dass bei 3.000 Klicks nur zwei Leute etwas geschrieben haben. Inzwischen ist hier etwas Leben, also poste ich das gern noch einmal:

      Eine Assoziation, die ich hatte, weil der Fotograf einen Fotografen fotografiert, der zwei Frauen fotografiert, die vielleicht mit dem Smartphone ihrerseits auch fotografieren ... das erinnert mich an das Theaterstück "Biografie: Ein Spiel" von Max Frisch (eine Art Tragikomödie).

      Darin bekommt ein Krebskranker namens Kürmann, der nur noch kurze Zeit zu leben hat, mehrfach die Chance, das Rad noch einmal zurückzudrehen und sein Leben ganz anders zu gestalten. Das Ganze ist formal gestaffelt mit mehreren Ebenen etc. (wer mehr wissen will, kann ja danach googeln).

      Aber wie's Kürmann auch angeht, er ist vollkommen gefangen in seinem Verhalten, wiederholt alles, auch seine Fehler, immer wieder. Ein zentraler Satz ist: "Ich habe mich an meine Schuld gewöhnt".

      In diesem Foto ist meiner Meinung nach technisch alles "top notch", aber der Fotograf befindet sich in einer Kürmann-Rolle, wie wir alle allzu oft. Obwohl wir alle dauernd die Chance bekommen, alles ganz anders zu machen, verharren wir in gewohnten Rollen. Keiner der an diesem Foto Beteiligten, weder der fc-Fotograf noch seine Protagonisten machen hier irgendetwas Originelles, Neues, Besonderes. Alles schonmal so ähnlich irgendwo gesehen. Das ist dem Fotografen auch bewusst: "die Fotografen kommen an die bekannten Orte, um die bekannten Momente und Szenen zu fotografieren", man mag ergänzen: "... aus den bekannten Perspektiven mit den bekannten Stilmitteln und Kompositionen".

      (Mir fällt das sicher auch deshalb auf, weil es mir selber auch so geht, dass ich fotografisch immer dasselbe Rad drehe. Nichts an den Fotos, das nicht andere schon 1950 oder so auch so fotografiert hätten.)

      Was mir formal auffiel: wie dunkel das Bild ist. Keine Spur von "17,68% grau" oder von "128 im Histogramm" oder gar vom "Aufhellblitz". Sondern ein arithmetischer Mittelwert von 57 und ein Median von nur 12.

      Ich habe nicht den Eindruck, dass es heller sein sollte. Ich sehe genug Zeichnung bei dem Mann links und bei den beiden Frauen in der Mitte. Die anderen Personen und die Gebäude sind als Silhouette bestens zu erkennen. Dadurch werden sie von identifizierbaren Individuen zu Typen. Mann, Frau, Fotograf, Besucher, Einzelperson, Paar, Kleingruppe, ...

      Keep it simple. Weniger ist mehr.
  • Agora 3.0 - Bildbesprechung intensiv 8. März 2019, 18:11

    Die Fotografin / Der Fotograf schreibt:

    "Sonntag abends am Rhein. Die Sonne geht unter und die Fotografen kommen an die bekannten Orte, um die bekannten Momente und Szenen zu fotografieren. Dieses Bild ist soviel Projektion, wie es Reflektion ist. Für mich stellt es einige Fragen und ein paar Antworten"