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Inkluse eines Fächerflüglers

Inkluse eines Fächerflüglers

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Jens-Wilhelm Janzen


Premium (Pro), Seevetal/ Norddeutschland

Inkluse eines Fächerflüglers

Das Foto zeigt einen männlichen Fächerflügler (Strepsiptera), der in einem Bernstein aus der Dominikanischen Republik eingebettet ist. Inklusen von solchen Insekten gehören in allen Bernsteinarten zu den Seltenheiten. Fächerflügler sind mit den Käfern verwandt, bilden jedoch eine eigene Ordnung im System der Insekten. Sie gehören zu jenen Insekten, die man kaum jemals lebend fotografieren kann. Ihre Biologie ist sehr bizarr und heimlich zugleich. Die Weibchen der bei uns auch vorkommenden Mitglieder der Stylopidae beispielsweise, verbringen ihr gesamtes Leben als Innenparasiten von Insekten, etwa von Bienen. Die Männchen dagegen, können frei fliegen und sind auf der Suche nach Weibchen, die sie durch Pheromone anlocken.
Der im Foto gezeigte Fächerflügler mag 3mm lang sein, das Foto wurde gestackt und im Photoshop nachbearbeitet.

Kommentare 17

  • Joke Hulst 5. November 2014, 8:22

    Wonderful ++++++++
    Amazing macro !!

    Gr Joke
  • hloklm 27. Oktober 2014, 17:04

    Hallo Jens,
    die Lebesweise dieser mir bis dato unbekannten Fächerflügler ist ja richtig spannend. Sie sind also nicht nur wunderschön anzusehen. Du hast dich schon sehr intensiv mit dieser Thematik beschäftigt. Danke für die Neuigkeiten.
    LG Heidrun
  • dark.j.ness 27. Oktober 2014, 16:49

    ich liebe es, wenn ein foto, sei es auch noch so schön, information mit sich bringt. daher vielen dank für das fantastische bild und die links, denen ich nun umgehend folgen werde

    lG, dark
  • Jens-Wilhelm Janzen 27. Oktober 2014, 12:41

    Hallo Heidrun,
    nur die Männchen der Fächerflügler besitzen solche Augen. Dass sich derartige Augen lediglich als Spiel der Natur herausgebildet haben vor weit mehr als 50 Millionen Jahren, das kann man sicherlich ausschließen. Übrigens riechen Insekten mit ihren Fühlern und deshalb sind jene der männlichen Fächerflügler auch ganz groß und verzweigt, denn sie können keinen optischen Signalen folgen, um jemals ein Weibchen zu orten. Und wenn sie dann doch einmal eine Pheromonspur eines Weibchens gerochen haben, dann müssen sie vielleicht auch genau hinschauen können, damit sich ihr Lebenskreis vollenden kann. Man könnte sich auch vorstellen, dass sich all das nachts abspielt, dann hätten solche Augen natürlich einen ganz besonderen Wert.
    HG Jens
  • hloklm 27. Oktober 2014, 12:11

    Hallo Jens,
    die 3 Artikel, die du uns empfohlen hast, sind sehr interessant. Danke für den Tipp.
    Die Lebensweise dieser Fächerflügler ist ja ganz ausgetüftelt. Ich verstehe nur nicht, warum die Natur diese faszinierenden Wesen mit solchen perfekten Facettenaugen ausstattet, wenn sie sie gar nicht nutzen können, da sie die meiste Lebenszeit als Parasit im Körper einer Papierwespe leben?
    Aber wir Menschen müssen auch nicht alles verstehen!
    LG Heidrun
  • J.Kater 26. Oktober 2014, 19:41

    Wunderbar die Arbeit, eine Freude sie anzusehen!
  • Jens-Wilhelm Janzen 26. Oktober 2014, 17:14

    Liebe Fotocommunity,
    erst einmal möchte ich mich bedanken, für die vielen Kommentare zu meinen Inklusenbildern, die mich sehr gefreut haben.
    Es gäbe so sehr viel zu schreiben zu den Inklusen im Allgemeinen und speziell auch zu den fossilen Fächerflüglern, mit denen ich mich vor Jahren einmal intensiver beschäftigt hatte. Ursprünglich hatte ich diesbezüglich eine kleine Geschichte in meinen Text zu diesem Bild erzählt, die ich jedoch wieder gelöscht habe, aus einer entstehenden Furcht heraus, man könne sie mir als Großspurigkeit auslegen.
    Die Schönheit solcher Geschöpfe kann wirklich frappierend sein und hat auch mich oft sehr berührt. Und ich habe mich schon oft gefragt, warum ich als Mensch dann so ergriffen werde. Inzwischen denke ich, dass wir als Lebewesen all das, was unsere Mitgeschöpfe kennzeichnet, auf ganz natürliche Weise auch als schön empfinden würden, wenn nicht in unserem Sozialisierungsprozess von unserem Empfinden so sehr viel verstellt und verschüttet werden würde. Ich habe jüngst einen Artikel in Spiegel Online gefunden, den ich für sehr lesenswert erachte, deshalb möchte ich an dieser Stelle auf ihn hinweisen:
    http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/natur-und-aesthetik-die-suche-nach-der-quelle-aller-schoenheit-a-560022.html

    Die so genannten Himbeeraugen der Fächerflügler stellen eine besondere Entwicklung dar, denn jedes dieser Augen besitzt seine eigene Linse, und bildet einen ganz eigenen Teil der Umgebung scharf ab. Auch dazu gibt es einen lesenswerten Artikel: http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/neues-insekt-einzigartiger-blick-auf-die-welt-a-51109.html

    Wer sich über fossile Fächerflügler im Bernstein informieren möchte, findet in folgendem Artikel weitere Hinweise:
    http://www.idw-online.de/pages/de/news96603

    Viele, herzliche Grüße
    Jens
  • Bajaart 26. Oktober 2014, 15:05

    Hallo Jens,
    ich schaue mir jetzt Dein Bild seit gestern Abend immer wieder an und suche nach Worten, die ich nicht schon so oft geschrieben habe und die nicht schon so oft von anderen fc-lern geschrieben wurden. Ich finde keine.
    Vielleicht müsste ich andere Sprachen lernen, wo es neue Wortgefüge gibt, um Deine Bilder der Inklusen beschreiben zu können. Ach nein, das ist mir dann doch zuviel Aufwand :-))
    Nun gut, so muss ich bei meiner Muttersprache bleiben und die Worte nutzen, die ich kann und kenne.
    Dieser kleine Fächerflügler, den Du so groß in all' seiner Pracht und Schönheit zeigst, ist einfach wunderbar.
    Wenn ich es hier nicht selbst sehen könnte, wäre ich niemals auf die Idee gekommen, dass ein Insekt solche Augen haben kann.
    Falls ich richtig gelesen habe sind alle diese kleinen "Knöpfe" auf den Augen wiederum einzelne Facettenaugen!?
    Wieder muss ich für mich sagen, die Natur ist Gott und Gott ist die Natur.
    Wie kann es sonst möglich sein, diese so kleinen Lebewesen mit solcher Schönheit auszustatten? Die Fühler scheinen noch verziert zu sein, die Flügel sehen aus wie feinstes Gewebe.
    Sicherlich hat alles seinen Sinn, aber es wäre doch auch eine einfachere Ausführung der gesamten Anatomie möglich gewesen, oder?
    Aber die Natur wollte nicht nur Zweckmäßigkeit..... nein, sie wollte auch Schönheit. Das ist ihr gelungen und Dir ist gelungen, diese Schönheit so abzubilden, dass alle, die auch wollen, das sehen können.
    Es ist so schön, dass du Dich entschlossen hast, diese Art Bilder hier wieder zu zeigen.
    Lieben Gruß
    Barbara

  • hloklm 26. Oktober 2014, 9:21

    Hallo Jens,
    das ist wieder eines deiner unglaublich schönen Bilder.
    So einen Fächerflügler würde man normalerweise nie zu sehen bekommen. Diese erstaunlichen Augen sind ein absoluter Hingucker und diese großflächigen Flügel einmalig. Dazu diese honiggelbe Färbung die sich über das ganze Bild zieht. Es ist auch schön, dass der Hintergrund am Kopf diesen leichten Farbverlauf hat, aber ansonsten strukturlos. Mir gefällt auch sehr gut, dass in den Randbereichen die Eigenstruktur dieses tollen Bernsteins erkennbar ist.
    Danke auch für die interessanten Anmerkungen.
    Großartig diese seltene Lebewesen und besonders deine Abbildung.

    Ich habe mich sehr über deine netten Worte zu meinem "Hochgebirgsidyll" und zu meiner Freundschaftsanfrage gefreut. Fast hätte ich mich nicht getraut, zu fragen.
    Aber deine Bemerkungen sind immer so einfühlsam und lehrreich. Man hat das Gefühl, dass du dir Bilder sehr intensiv anschaust und dich versuchst in die Szene reinzudenken.
    LG Heidrun
  • steff-77 26. Oktober 2014, 8:29

    Deine ganze Serie gefällt mir ganz besonders,
    ich finde es wirklich erstaunlich wie gut die erhalten sind.
    Klasse gemacht *

    Schönen Sonntag * Gruß Steffen
  • 19king40 25. Oktober 2014, 22:00

    Hervorragend.
    LG Manni
  • Detlevi 25. Oktober 2014, 21:02

    Einfach eine gewaltige Aufnahme. Macht sicher eine Riesenarbeit. Der Größenunterschied vom Original zum Bild ist für mich schwer verständliches.
    Alles Gute und eine schönen Sonntag
    Detlev
  • Diana V. P. 25. Oktober 2014, 20:08

    Das ist wieder so genial... da bin ich langsam sprachlos. Ein ganz dickes LOB!! Chapeau!!
    Liebe Grüße
    Diana
  • günther kessen 25. Oktober 2014, 20:05

    Ein ganz starkes Macro !
    Gruß Günther
  • Ulrike Sobick 25. Oktober 2014, 19:42

    Wieder eines dieser unglaublich interessanten und einzigartigen Bilder. Die Augen sind fantastisch.
    Ich lese gerne jede Information dazu.
    LG Ulrike

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