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Ich fühle mich beobachtet. Kunstwerk von Jürgen Gamber

Ich fühle mich beobachtet. Kunstwerk von Jürgen Gamber

Ich fühle mich beobachtet. Kunstwerk von Jürgen Gamber

Hausfassade in Kaiserslautern wurde künstlerisch neu gestaltet.
Vollbildmodus zu empfehlen.

Kaiserslautern hat einen neuen Blickfang: An der Ecke Schneiderstraße/Fruchthallstraße wurde die Fassade eines Hauses in grellbunten Farben gestaltet. Seit einigen Tagen ist das Gebäude vom Gerüst befreit und wird nicht nur angeschaut – es scheint durch die aufgesprühten Augen auch zurückzustarren.

Seit 30 Jahren etwa arbeitet der 57-jährige Lauterer nach eigenen Angaben als freischaffender Künstler, vorwiegend mit der Airbrush-Technik, sprüht also Farben auf wechselnde Untergründe. So hat er schon Bilder und auch ganze Wände gestaltet, eine komplette Hausfassade war aber noch nicht dabei. „Das war jetzt das erste Mal“, gesteht er. Mit dem rund 350 Quadratmeter großen Ergebnis ist er jedoch mehr als zufrieden. Zuvor habe die Obergrenze der Flächen seiner Werke bei rund 60 Quadratmetern gelegen.



Der Hausbesitzer, den er schon lange kenne, sei vor einiger Zeit auf ihn zugekommen. Die alte Fassade habe ihm nicht gefallen, bei Gamber habe er um ein paar Entwürfe gebeten. „Ich habe dann mal drei gemacht, auf einen haben wir uns dann geeinigt“, berichtet der Künstler. Die Entwürfe seien digital am Rechner entstanden, so dass auch problemlos ein Eindruck erweckt werden konnte, wie das Werk letztendlich am Objekt aussieht.
Mehrere Augenelemente im Kunstwerk

„Ich habe zwei Entwürfe mit eher floralen Elementen gemacht, die haben dem Hausbesitzer nicht ganz so gut gefallen.“ Es habe etwas aggressiver sein sollen, auch mit einer politischen Botschaft. So erweckt das Motiv beim Betrachter den Eindruck, dass das Haus zurückschaut, es sind mehrere Augenelemente in das Kunstwerk eingearbeitet. „Es ist ja so, dass wir heute auch von allen Seiten beobachtet werden. Und auch gerne selbst beobachten“, findet Gamber.



Nachdem der Entwurf stand, hat Gamber sein Werk innerhalb von drei Wochen aufgebracht. Etwas mehr als 100 Stunden habe es gedauert. Begünstigt war seine Arbeit von der Tatsache, dass ein Gerüst an der Fassade stand, da kurz nach Vollendung seines Werkes die Fenster am Haus getauscht wurden. „Außerdem habe ich so die Fenster nicht abkleben müssen, die kamen dann sowieso raus.“
Künstler wünscht sich mehr Hausfassaden

Für sein gesprühtes Kunstwerk hat Gamber eine Spezialfarbe verwendet, für die der Hersteller eine Garantie von fünf Jahren auf die Lichtechtheit gegeben habe. „Wenn der Hersteller fünf Jahre sagt, dann halten die Farben bestimmt zehn Jahre“, glaubt Gamber. Insbesondere Rottöne seien vom Verblassen am ehesten betroffen.

HERBSTSPIEGELUNGEN.  Kunstwerk von Jürgen Gamber.
HERBSTSPIEGELUNGEN. Kunstwerk von Jürgen Gamber.
enner aus de palz

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