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Der wahre Feind der Orchideen? (2/2)

Der wahre Feind der Orchideen? (2/2)

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Ralph T. Kandel


kostenloses Benutzerkonto, Freiburg

Der wahre Feind der Orchideen? (2/2)

Zwischen den jeweiligen Bildern liegt eine Woche.
Die Bilder sind in einem Naturschutzgebiet (!!!) entstanden.
In diesem NSG achten viele ehrenamtliche Naturschutzwächter jedes Wochenende darauf, dass den Pflanzen durch Unwissende oder Übereifrige nichts passiert.

Vor 1 Woche habe ich einem Naturschutzwart mitgeteilt, dass schon Teile des Weges gemäht wurden, und massig Bocksriemenzungen dem zum Opfer fielen.
Er meinte, dass kann nur die Gemeinde gewesen sein, und das darf natürlich nicht sein, er wird sofort einen Bericht verfassen und dafür Sorgen, dass die Gemeinde da nicht mehr mäht.

Das Ergebnis sieht man auf diesen beiden Bildern: Weitere große Stücke entlang der Wege wurden gemäht.

Ich erspare es Euch, die weiteren Opfer und die enorme Anzahl an Pflanzen aufzuzählen, die durch den Rasenmäher ihr Ende fanden.

Nicht unerwähnt lassen möchte ich, das dieses staatliche Exemplar der Bocksriemenzunge von vielen Leuten sehr geschätzt wurde, und viele nicht verstanden, warum 'Knippser' alles um diese schöne Orchidee plattrampeln, und auch deren Wut auf diese war deutlich zu spüren.

Die Knippser haben diese Orchideen überlebt, gegen die Staatsmacht hatten sie leider keine Chance.

Vielleicht versteht das wer, ich nicht.

Kommentare 8

  • Siegfried 16. Juni 2010, 18:56

    Das kenne ich aus dem NG Taubergießen. Bereits Anfang Juni werden dort alle Wiesen gemäht und die Orchideen zu Heu verarbeitet. Die Waldhyazinte und die Piramidenorchis begannen gerade ihre ersten Blüten zu öffnen. Von Samenreife brauche ich erst garnicht zu sprechen
    Aber wehe, wenn Du als Fotograf erwischt wirst!

    Gruß
    Siegfried
  • Burkhard Wysekal 15. Juni 2010, 13:50

    Es ist wirklich traurig , daß durch Unvernunft alles niedergemacht wird. Man mag es kaum glauben....nur noch Kopfschüttel.
    LG, Burkhard
  • Pfefferminzia 10. Juni 2010, 12:35

    Es ist ein Jammer es wurde vo meinen Vorschreibern schon alles richtig erwähnt und auch auf die desolate Situation hingewiesen. Ich z.B.habe am Di.8.6.10 also vor ein paar Tagen ein Schäfer mit seinen ca.50 Schafen mittags um 12:30 h über ein ' Orchideen-Schutzgebiet ' mit jede Menge Hummel-Ragwurz ziehen sehen, da war anschließend alles zertrampelt, abgefressen u. verschissen. Einen anderen Schäfer angesprochen sagte der mal : Er muß auf seine Zeit achten wie es ihm in den Kram passt u.das er sein Tagesrythmus-(pensum) schafft, ansonsten weidet er das Gebiet nicht mehr ab, und dann soll alles wieder verwalden.Und deshalb sind die Gemeinden froh das die Schäfer über die ' Orchideengebiete ' ziehen egal ob die Orchideen blühen oder nicht.Jetzt frage ich mich ! Was ändert die Sachlage ob ein Schäfer in der Blütezeit mit 50 Schafen über das Schutzgebiet zieht oder ein Fotograf mal 1m die vorgeschriebenen Wege verläßt und ein Bild macht.
    Viele Grüße Manfred
  • Wolfgang Speer 7. Juni 2010, 21:40

    Danke für den Hinweis. Die Gemeinden muss man heute immer noch erziehen. Jedoch sollte im NSG eine besondere Sensibilität herrschen. Eine Abmahnung ist deshalb dirngend geboten.
    VG Wolfgang
  • Ralph T. Kandel 6. Juni 2010, 22:11

    Was ich noch erwähnen sollte:

    Die Gemeinde will wieder überregional das Schutzgebiet anpreisen, dabei waren die Naturschutzwarte froh, dass die Busreisen und Zerstörungen endlich ausblieben.

    Wobei wenn alles gemäht wird, was will die Gemeinde den Leuten zeigen?
  • Natur RB 6. Juni 2010, 22:01

    Schön daß auch ml solche Bilder hier gezeigt werden. Die sollten die Leute wachrütteln um noch mehr auf die Erhaltung der Naturschätze zu achten und ggf Widerstand gegen Unvernunft zu leisten. Gruß Reinhard
  • Julian Fahrbach 6. Juni 2010, 19:30

    Nein, die Staatsmacht und die Gedankenlosigkeit mancher menschen kann man einfach nicht verstehen! Natürlich sollen auch Fotografen in den Naturschutgebieten auf den Wegen und nicht direkt an die Pflanzen herantreten. Sehr trauriges Bild. hoffentlich trocknet die Wurzelknolle nicht aus und die Pflanze kommt im nächsten Jahr wieder.

    LG. Julian
  • Wolfgang Hock 6. Juni 2010, 19:25

    Danke für diese Doku Ralph, das muss auch einmal sein. Hoffe die Behörden haben nicht nur ein Einsehen sondern werden zur Verantwortung gezogen. In einem Naturschutzgebiet kann man doch wohl nicht einfach drauflosmähen?! Die eigentliche flage dieser Bereiche wird ja meistens von AHO Mitgliedern ehrenamtlich durchgeführt, sollte doch die Gemeinde dieser Verantwortung in den nächsten 10 Jahren nachkommen, das wäre dann Nachhaltigkeit.
    Viele Grüße
    Wolfgang