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Das hessische Stonehenge (2)

Das hessische Stonehenge (2)

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smokeonthewater


Premium (World), Berlin

Das hessische Stonehenge (2)

61130 Nidderau, Ortsteil Eichen, Unterwald, Jagd 444 https://maps.google.com/maps?q=50.261556,8.927543

Von der Bevölkerung "die dicke Staa" (die dicken Steine) genannt, schlummert dieses Kulturdenkmal unbeachtet im Wald vor sich hin.
In anderen Ländern würde die Tourismusbranche deutlich aufgeweckter reagieren.

Bei Grabungen 1911 wurden in diesem großen Areal Siedlungsspuren aus der Jungsteinzeit festgestellt.
Der hessische Boden ist voll mit Bandkeramik aus dieser Periode vor 7000 bis 5000 Jahren.

In diesem Wald befinden sich auch zahlreiche steinzeitliche Hügelgräber, allerdings erst über 2500 Jahre später angelegt.
Es handelt sich also um eine vorkeltische Megalithkultur, die hier ihre Spuren hinterlassen hat, etwa so alt wie Stonehenge.

Manche Steine sehen aus wie Menhire, wie man sie aus der Bretagne oder England kennt.
Dazwischen sind Strukturen erkennbar, die an riesige nordische Ganggräber erinnern.
Bisher hat sich die Wissenschaft leider nicht weiter für die dicken Steine interessiert.

Eine viel kleinere, aus Vereinsmitteln rekonstruierte Anlage mit 15 Menhiren befindet sich im Odenwald: http://www.menhire.de/menhire1.html

Kommentare 14

  • gelbhaarduisburg 2. März 2015, 7:31

    @irminsul
    Wenn es keine Sponsoren gibt, wird nicht gegraben? Grundsätzlich ist das unrichtig. Aber der Staat ist nun mal sehr sehr geizig, wenn es um die Erschließung von Bodendenkmälern geht. Ich hatte als Student immerhin das Glück, an mehreren Kampagnen teilnehmen zu dürfen, die nicht gesponsert waren, darunter sogar eine sehr intensive, sechsmonatige Grabung, die Erschließung eisenzeitlicher Siedlungsplätze im Angerbogen (an der Stadtgrenze Duisburg / Düsseldorf).
  • T. Schiffers 26. Februar 2014, 22:55

    positiv denken...so isses zumindest nicht überlaufen und naturbelassen!;-)Tino
  • Foto-Nomade 25. Februar 2014, 6:32

    Wie doch schon hier Meinungen entstehen.
    Für und Wider.
    Das sollten sich die Ratsherren der Altmark ebenfalls zu Gemüte führen.
    Und dann nicht wieder einschlafen darüber.
    ~
    Danke zu

    ~
  • smokeonthewater 24. Februar 2014, 22:49

    @Marcel: Solange die Bedeutung von unseren "Stadtentwicklern" verkannt wird, habe ich keine "Befürchtungen", dass sich jemals was daran ändern wird.
  • Marcel Assing 24. Februar 2014, 22:37

    Ich hoffe der Ort bleibt wie er ist. Ein Ort voll Ruhe und Erinnerungen an eine längst vergangenen Zeit.
    Möge kein Wissenschaftler auf den schmalen Zweig kommen und hier mit dem "Buddeln" anfangen.

    Sehr gelungene Aufnahme!

    Gruß Marcel
  • smokeonthewater 24. Februar 2014, 14:39

    @Dorothee: Das Felsenmeer im Lautertal ist natürlich entstanden, während diese tonnenschweren dicken Steine hier von Menschen herangeschleppt wurden. Keiner weiß, woher.
  • Dorothee 9 24. Februar 2014, 13:45

    So was kenne ich von Darmstadt, das sogenannte "kleine Felsenmeer". Klar, dass das ein beliebter Kletterplatz für uns Kinder damals war...
  • smokeonthewater 24. Februar 2014, 13:35

    @Barbara: Ich glaube, Ausgrabungen werden nichts mehr bringen. Schon Jahrhunderte vorher wurden alle Stätten in diesem Wald durch Raubgrabungen geplündert. Hier hilft nur der Versuch einer Rekonstruktion, wie die Steine gestanden haben könnten. Irgendein Heiligtum mit irgendeiner, vielleicht astronomischen Funktion wird es ja gewesen sein.
  • Fotobock 24. Februar 2014, 13:29

    Ein besinnlicher Ort... ohne Zusatzinformation wäre es eine schöne Aufnahme von Steinen/Felsen im Wald- im guten Licht und ein besinnliches Plätzchen. Vielleicht wird doch mal mehr gegraben, da könnten sich ja noch viele "historische Schätze" verbergen. Vg Barbara
  • smokeonthewater 23. Februar 2014, 23:16

    @Andreas & Jörg: Es gibt zwar rührige Heimatforscher, aber manchen Alteingesessenen fehlt es einfach am Blick über den Tellerrand, wie man so was woanders aufzieht. In der Nähe sind Teile des römischen Limes rekonstruiert und die Grabanlage des "Keltenfürsten vom Glauberg" mit einem Museum gewürdigt worden. Aber das ist nur ein Anfang. In Frankreich wird das viel geschickter aufgezogen.
    @dark: Unter Tourismus verstehe ich nicht unbedingt Würstchen- und Andenkenbuden.
  • irminsul 23. Februar 2014, 22:16

    Vielleicht ist ihnen die Anordnung der Steine zu zufällig - man weis ja nie was in den Hirnen der Vergangenheitsforscher um geht. Aber Dein Bild könnte es nicht besser zeigen.
    Man sagt den Leuten nach das sie Spinner sind wenn es ihnen nicht in den Kram paßt wenn zu Beispiel Leute erwähnen das die Ägyptische Kultur eine Nachkultur wäre obwohl es in dieser schriftliche Hinweise über eine Goldene Zeit vor ihnen gibt .
    Der 2. Hemmschuh ist das liebe Geld denn wenn es keine Sponsoren gibt wird nicht gegraben - so ist das nun mal .
    LG Jörg
  • Andreas E.S. 23. Februar 2014, 22:06

    Da hast du ja eine Menge an Informationen über diese unbekannten Steine zusammen getragen. Merkwürdig, dass sich die Wissenschaftler noch nicht darum gekümmert haben. Sonst wird doch jede Scherbe ausgegraben, fotografiert, klatalogisiert und ausgestellt.
    Weiß du den Grund für das Desinteresse?
    LG Andreas
  • ClKt 23. Februar 2014, 20:44

    ein super foto!!
  • dark.j.ness 23. Februar 2014, 20:27

    ich finde es herrlich, dass dieser platz NICHT von würstchen- und andenkenbuden umstellt ist ;-)

    lG, dark