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homwico


Premium (Complete), Coburg

1078 Wyrm

Mit diesem letzten Bild vom Areal am Hengifoss verabschiede ich mich vom Wasserfall. Es ist 19:45 Uhr, und es wird Zeit, die Rückkehr anzutreten, will ich noch ein vernünftiges Essen abbekommen.
Ich befinde mich schon im letzten Abschnitt, noch etwas oberhalb vom Parkplatz. Der Blick schweift über den Lagarfljót. Man sieht den für Island nicht typischen dichten Wald, der sich auf beiden Seiten des Sees zeigt. Auf dem vorderen Höhenzug rechts, die Höhenzüge habe ich zur Genüge beschrieben, erkennt man die Ausmaße des Hallormsstaðaskógur. Im Wald rechts, gerade noch im Sonnenlicht, die Häuser des Hotelkomplexes bei Hallormsstaður.
Fljótsdalur und der Lagarfljót haben sich in Millionen von Jahren in ein etwa 600 – 700 Meter über dem Meeresspiegel liegendes Plateau eingegraben, das vorrangig aus bläulichen Lavaschichten besteht. Das Klima im Tal ist aufgrund seiner Lage sehr mild. Es gibt relativ wenig Niederschläge und Schnee und die Sommer sind für Island überdurchschnittlich warm. Fljótsdalur oder Fljótsdalshreppur gilt als eine der schönsten Landschaften Islands. Sie ist eine der wenigen Gemeinden, die keinen Zugang zum Meer besitzt.
Zum Ausklang noch eine Geschichte, die sich um den Lagarfljót rankt:
Dem Volksglauben nach bekam ein junges Mädchen, das am Lagarfljót lebte, von ihrer Mutter einen goldenen Ring oder Brosche geschenkt. In der Hoffnung, das Gold zu vermehren, legte sie es zusammen mit einem kleinen Wurm in eine Leinentruhe. Das Einzige, was jedoch wuchs, war der Wurm, der bald so groß wurde, dass die Truhe zerplatzte. Voller Angst und Panik warf das Mädchen die Reste der Truhe mit dem Gold und dem Wurm in den See. Dort wuchs der Wurm weiter und weiter, bis er als Monster und Seeschlange sein Unwesen trieb, die Menschen erschreckte und mit dem Gift, das er über die Äcker spie, Tod und Verderben brachte.
Diese Vorstellungen von Lagarfljótwurm, als isländisches Wurmmonster, dem „Lagarfljótsormurinn“, auch „Wyrm“ genannt, gehen auf eine Sage zurück, die in den Sammlungen isländischer Märchen und Sagen des isländischen Autors Jón Árnason (* 17. August 1819 in Höfn, † 4. September 1888 in Reykjavík) enthalten ist, und schon seit dem Jahr 1345 in Schriftstücken Erwähnung findet.
Der Sage nach konnten Zauberer, oder in anderen Überlieferungen war es der in Nordisland beliebte Bischof Guðmundur, die Seeschlange so weit bändigen, dass sie das Monster mit Kopf und Schwanz am Grund des Sees so anketteten, dass es nur ab und zu seinen Rücken aus dem Wasser strecken konnte. Seit dieser Zeit sah man den Wurm bis in die heutige Zeit angeblich an verschiedenen Orten im See auftauchen., was als Vorbote für kommendes Unheil beschrieben wird. Und sollte es der Seeschlange gelingen, sich von ihren Fesseln zu befreien, wäre dies gleichbedeutend mit dem Ende der Welt.

Es soll etliche Menschen geben, die fest an die Existenz des Ungeheuers glauben.
Wobei die physikalisch Vorbelasteten und rational Denkenden diese auftretenden Phänomene unerklärlicher Bewegungen auf der Wasseroberfläche und die Sichtungen unbekannter Objekte mit Strömungen, austretendem Gas am Seeboden, Eis oder Wind zu erklären versuchen.
Es hat sich inzwischen ein regelrechter Kult, ja eine Kultur, diese gemünzt auf den Tourismus, gebildet – ein schönes Pendant zur schottischen Nessie, isländisch aufbereitet…………….

Aufgenommen in Island auf dem Areal des Hengifoss am westlichen Ufer des Lagarfljót in Austurland im Kreis Norður-Múlasýsla in der Landgemeinde Fljótsdalshreppur (Fljótsdalur)beim Abstieg vom Wasserfall hinab zum Parkplatz.

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