warum strassenfotografie in einer krise steckt

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PauI-Franziskus DCLXVI. PauI-Franziskus DCLXVI. Beitrag 61 von 177
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Aber zurück zum Thema: Die sogenannte "Street-Photography ist ja eins meiner Lieblingsthemen. Allerdings eher inhaltlich, als bildlich.

Nachdem ich den ursprünglich hier verlinkten Artikel gelesen habe, kann ich leider nur die nicht neue Feststellung machen, dass primär der Journalismus in einer Krise steckt!
Denn es gibt noch mehr selbsternannte Amateur-Reporter als Amateur-Streetknipser, was eine gewisse Ironie hat, denn letztlich ist die sog. "Street-Photography" ja auch nur eine Erfindung der Journalie. Deshalb kann sie auch nicht in einer Krise stecken, denn letztlich gibt es sie nur als künstliches Konstrukt. Keinen der Fotografen, die ohne ihr Zutun und ungefragt anfänglich einmal diesem generischen Genre zugeordnet wurden, interessiert das auch nur die Bohne! Darüber diskutieren tun daher auch immer nur Leute, die eigentlich nicht dazugehören sollten, wollte man der Street-Photography tatsächlich eine gewisse Ernsthaftigkeit oder gar Authentizität zuordnen. Solche Pamphlete, ich nenne es bewusst nicht einen "Artikel", bescheinigen eher das Gegenteil.

Insofern steckt die sog. "Street-Photography" dann wirklich in einer Krise, da sie einfach nicht zudem wurde, was ihre Erfinder und deren Anhängerschaar sich von ihr bei der Gründung erhofft hatten. Unternehmen gescheitert. Könnte daran liegen, dass weder die Gründer noch die Anhänger eigentlich je wussten, was sie da tun. Und spätestens jetzt sollte jedem die Analogie zu diversen Religionsgemeinschaften offenbar werden, die eine vergleichbare Vita haben. Aus den gleichen Gründen.

Ich empfehle da, schleunigst Agnostiker zu werden!
_visual_notes_ _visual_notes_ Beitrag 62 von 177
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Zitat: Baturalp 02.10.15, 00:53Zum zitierten BeitragFotografie hat mit Unbefangenheit zu tun, wenn Du darauf achtest, was Du darfst und nicht, dann wirst Du nie gut, oder hast schlicht nichts zu sagen. Jedes Schema führt zum Stillstand. Die Kunst der Fotografie ist die Sichtweise, die von Schemata abweicht, egal ob Street oder Landschaft.
Ja und nein. Den Anspruch, "Neues" zu kreieren, muss man wohl haben. Aber geht das? Sind wir so kreativ?

In der Musik fangen wir auch mit "Schemata" an, wir kopieren andere, die Beatles, Elvis Presley, Prince oder Michael Jackson. Beim Fußballspielen wollten wir in meiner Kindheit alle Johan Cruyff oder Pelé sein, heute eifern sie alle CR7 oder Lionel Messi nach. Nur ganz wenige entwickeln sich dann weiter und schaffen etwas wirklich Eigenes, Neues, Originäres. So ist das sicher auch in der Fotografie.

Wie schwer ist es, wirklich eigene Sichtweisen zu entwickeln, von bisherigen Schemata abzuweichen!

Selbst die sehr guten, wirklich originellen Fotografen schaffen nicht immer wirklich Neues, sondern kopieren sich oft selber.
Kai_R Kai_R Beitrag 63 von 177
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Nun - wenn man Sichtweisen entwickelt, die von üblichen Schemata abweichen, dann wird man ja von den meisten wegen eben jener Abweichung gar nicht verstanden. Oder? Weil es von den üblichen Sehgewohnheiten abweicht. Könnte sein, dass man sich deshalb anhören muss "Schund zu produzieren" ;-).

Wohl dem, der einfach sein eigenes Ding machen kann ohne auf das Gerede von anderen hören zu müssen.

Wer (von der Masse?) hören will, dass er tolle Fotos macht, darf also eigentlich gar nicht von den "üblichen Schemata" abweichen. Er muss nur "qualitativ hochwertigere Klischees" liefern als es für den Durchschnittsbetrachter machbar ist.
Ehemaliges Mitglied Ehemaliges Mitglied Beitrag 64 von 177
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Zitat: Kai_R 02.10.15, 10:55Zum zitierten BeitragNun - wenn man Sichtweisen entwickelt, die von üblichen Schemata abweichen, dann wird man ja von den meisten wegen eben jener Abweichung gar nicht verstanden. Oder? Weil es von den üblichen Sehgewohnheiten abweicht. Könnte sein, dass man sich deshalb anhören muss "Schund zu produzieren" ;-).

Wohl dem, der einfach sein eigenes Ding machen kann ohne auf das Gerede von anderen hören zu müssen.

Wer (von der Masse?) hören will, dass er tolle Fotos macht, darf also eigentlich gar nicht von den "üblichen Schemata" abweichen. Er muss nur "qualitativ hochwertigere Klischees" liefern als es für den Durchschnittsbetrachter machbar ist.


Ich denke auch nicht, dass man sich zwingen lassen sollte für die Masse zu fotografieren, außer man hat dieses Geschäftsmodell und möchte damit Kohle machen.

Aber ist es nicht eher so, dass die meisten "Streets" den üblichen Schematas entsprechen. Ähnlich wie bei den Nahaufnahmen von Rotkehlchen lässt sich doch bei den Allermeisten weder eine Handschrift noch eine individuelle Bildsprache erkennen. Vollkommen austauschbare "Momentaufnahmen" in SW.
Ehemaliges Mitglied Ehemaliges Mitglied Beitrag 65 von 177
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Wenn's nicht sooo unbequem wäre würde ich ja "Straße" aus der Kanalisation heraus, über einen offenen Gullydeckel machen-wär das ne Handschrift?
Ehemaliges Mitglied Ehemaliges Mitglied Beitrag 66 von 177
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Zitat: Rolleicanonikon 02.10.15, 15:12Zum zitierten BeitragWenn's nicht sooo unbequem wäre würde ich ja "Straße" aus der Kanalisation heraus, über einen offenen Gullydeckel machen-wär das ne Handschrift?

Wenn das Deine Berufung ist! Ansonsten ist es nur ein Gag.
PauI-Franziskus DCLXVI. PauI-Franziskus DCLXVI. Beitrag 67 von 177
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Zitat: Kai_R 02.10.15, 10:55Zum zitierten BeitragWohl dem, der einfach sein eigenes Ding machen kann ohne auf das Gerede von anderen hören zu müssen.
!!!!! unterschrieben !!!!!
0x FF 0x FF   Beitrag 68 von 177
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Street dürfte ziemlich schwer zu definieren sein. Dafür ist es zu vielfältig. Ok, die Fotografie findet im öffentlichen Raum statt, darauf kann man sich einigen. Aber schon die Frage, ob Menschen mit drauf sein müssen, wird unterschiedlich beantwortet.

Als Kriterien für gute Streetfotografie werden immer wieder Begrife gebracht wie "Moment", "Kommunikation", "Grafik", "Vielschichtigkeit", "Ebenen", "Geschichten erzählen", "Nähe", "Authentizität", usw. Für die meisten Bilder ist das eine mehr und das andere weniger andwendbar. Als unverzichtbar erachte ich die grafische Komponente. Gleichzeitig ist es diejenige, die bei Streetknipserei in der Regel fehlt. Ohne einen halbwegs schlüssigen Bildaufbau ist auch der beste Moment verschenkt.

Ja, es gibt m.E. sogar in der FC noch ein paar richtig gute Streetfotografen. Mehr sind allerdings gegangen. Auch um die individuelle Unterschiedlichkeit zu demonstrieren verlinke ich mal stellvertretend diese drei Portfolios:
Siegfried Hansen
Johannes Barthelmes
marie-antoinettesgiraffenhals
Dame Eda Dame Eda   Beitrag 69 von 177
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Mir scheint, dass so einige Streetfotografen vor lauter Angst, dass sie bzw. ihre Bilder in der Masse untergehen, in die Krise geraten...
N. Nescio N. Nescio   Beitrag 70 von 177
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Ich halte streetfotos der streetfotografie wegen für doof.
Entweder, es ist ein gutes Bild, von mir aus "street", oder aber Schrott.
Es geht immer um Motiv, Szene, den richtigen Moment, Licht, Gestaltung. Mehr ist nicht. Ob da jetzt "die Straße drauf ist", oder nicht, ist irrelevant.
lenmos lenmos Beitrag 71 von 177
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Zitat: 0x FF 02.10.15, 15:40Zum zitierten BeitragSiegfried Hansen
Dessen Buch ist diese Woche bei mir angekommen. Sind zwar viele Fotos drin, die ich schon aus dem Forum kannte, dafür kein Text. Aber trotzdem schön. :-)
Michael Karlinsky Michael Karlinsky Beitrag 72 von 177
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Zitat: 0x FF 02.10.15, 15:40Zum zitierten BeitragJa, es gibt m.E. sogar in der FC noch ein paar richtig gute Streetfotografen. Mehr sind allerdings gegangen. Auch um die individuelle Unterschiedlichkeit zu demonstrieren verlinke ich mal stellvertretend diese drei Portfolios:
Siegfried Hansen
Johannes Barthelmes
marie-antoinettesgiraffenhals


Weitere aus /meiner/ Orangen Liste:

Toni Toth
sub
Baerbel N.
bänu
Jutta Schär
Reinhard Kö.
0x FF

Es sind also noch welche da.

Grüße,
Michael
_visual_notes_ _visual_notes_ Beitrag 73 von 177
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Zitat: Juri Bogenheimer 02.10.15, 15:06Zum zitierten BeitragÄhnlich wie bei den Nahaufnahmen von Rotkehlchen lässt sich doch bei den Allermeisten weder eine Handschrift noch eine individuelle Bildsprache erkennen. Vollkommen austauschbare "Momentaufnahmen" in SW.
Zitat: 0x FF 02.10.15, 15:40Zum zitierten Beitrages gibt m.E. sogar in der FC noch ein paar richtig gute Streetfotografen
...
Siegfried Hansen
Johannes Barthelmes
marie-antoinettesgiraffenhals

Siegfried Hansen und 'magh' sind so gut und auch so einzigartig, dass man sie nicht einfach nachahmen kann. Wer's nicht glaubt, kann ja mal losgehen und es versuchen ... ich krieg's jedenfalls nicht hin. Ich sehe das gar nicht, was die sehen.
_visual_notes_ _visual_notes_ Beitrag 74 von 177
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Noch drei wirklich gute "Streets":

Kopflos im Café Kopflos im Café Horst Schnörer 03.07.10 3


rot Das Foto wurde in die Galerie gewählt rot annes.sicht 23.03.15 267


[fc-foto:33327098]
lux ferre lux ferre Beitrag 75 von 177
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Da hab ich vllt. etwas aktuelles, passendes:
https://www.youtube.com/watch?v=OKIUOX426Dw

Cooler Typ, nuschelt nur ein wenig. :)
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