warum strassenfotografie in einer krise steckt

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Dame Eda Dame Eda   Beitrag 166 von 177
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Zitat: 0x FF 06.10.15, 20:32Zum zitierten BeitragEigentlich hab ja ich mit dem Thema Geometrie angefangen. Lediglich Grafik genannt. Viel mehr oder viel Besseres als Thomas gebracht hat fällt mir leider auch nicht ein.

Es wäre schön, wenn es ein vollständiges Regelsystem gäbe, anhand dem sich gelunge Bildaufteilungen konstruieren liessen. Es wäre bereits schön, wenn jedes gute Bild nach festen Regeln eindeutig analysiert werden könnte. Solche Systeme gibt es entweder nicht oder sie sind mir unbekannt.


Ich vermute, dass solche Systeme durchaus existieren. Auf jeden Fall wäre es kein Problem, ein entsprechendes Regelsystem aufzustellen. Fragt sich lediglich, wozu man das tun sollte. Von ganz wenigen Ausnahmen abgesehen - z.B. als 'Standardfragebogen' im Rahmen wissenschaftlicher Studien oder bei der maschinellen Bildauswertung - sehe ich keinen praktischen Nutzen darin. Weshalb sollte man sich als Fotograf oder Kritiker freiwillig in ein Korsett aus starren Regeln und willkürlich festgelegten Rahmenbedigungen hineinzwängen?
Manchen Kritikern würde es sicher gefallen, den Fotografen vorzuschreiben, nach welchen Regeln 'man' gefälligst zu fotografieren hat, und manchen Fotografen würde es bestimmt gefallen, wenn sie den Kritikern vorschreiben könnten, nach welchen Regeln 'man' Fotos zu beurteilen hat. Für sich selbst reklamieren die meisten Fotografen und Kritiker aber - ganz zu Recht, wie ich meine -, dass man ihnen gefälligst keine Vorschriften zu machen hat, wie oder nach welchen Regeln sie zu fotografieren bzw. zu kritisieren haben.

Es wäre vermutlich nicht wirklich 'schön', wenn uns die Entscheidung darüber, ob wir ein Bild für 'gelungen' halten, von einem Regelwerk oder Automaten (oder von Besserwissern, von einer Partei, von einer Religion etc.) abgenommen würde.

Zitat: 0x FF 06.10.15, 20:32Zum zitierten BeitragAuch wenn die Analogie mit Harmonien in der Musik nicht schlecht ist bleibt bei der Bildgestaltung zweifellos viel mehr im Unklaren. Vielleicht ist einfach die Komplexität erheblich höher. Nur mit der Suche nach Goldenden Schnitten, Drtittelteilungen und Diagonalen kommt man jedenfalls nicht weit.

Ich glaube, es liegt im Ermessen des Komponisten bzw. Fotografen, wie weit er es mit der Komplexität treiben will.
In der Musik kommt man nur mit der Suche nach gut klingenden Akkorden, Rhythmen und der Tonleiter sicher auch nicht sehr weit.

Aber ich meine auch, dass man die Analogie zwischen Musik und Fotografie nicht allzu weit treiben sollte. Eine Fotografie entspricht nach meinem Empfinden in vielen Aspekten eher einem Geräusch als einem Musikstück. Deshalb würde ich mich im Zusammenhang mit der Fotografie auch nicht allzu sehr auf 'Harmonien' einschiessen. Wenn, dann würde ich das fotografische Analogon zu musikalischen Harmonieen bzw. Disharmonien eher bei den Farben und Kontrasten, statt bei den geometrischen Formen sehen.

Zitat: 0x FF 06.10.15, 20:32Zum zitierten BeitragAber mir ist die Erfahrung bekannt, dass sich Bildgeometrien intuitiv lesen lassen. Dass sich mit der Beschäftigung mit guter Fotografie auch langsam ein gewisses Bauchgefühl entwickelt für das, was passt und das, was nichts her gibt. Ohne in jedem Fall benennen zu können, woran es liegt.

Ich habe ähnliche Erfahrungen gemacht. Wobei mir die Beschäftigung mit 'schlechter' Fotografie dabei mindestens genau so hilfreich war bzw. ist.
Der Vorteil an schlechten Fotografien ist, dass man viel einfacher an sie herankommt. Notfalls knipst man sie einfach selbst; dann - und eigentlich nur dann - weiss man sogar ganz genau was der Fotograf bei der Aufnahme wirklich gedacht, gefühlt und gewollt hat.

Eine ziemlich wichtige Erfahrung für mich persönlich, war die Erkenntnis, dass mein 'Bauchgefühl' in die geometrischen Objekte meiner visuellen Wahrnehmung auch physikalische Eigenschaften hineininterpretiert. Insbesondere scheinen die geometrischen Formen, die wir erkennen oder auch nur erahnen, den Gesetzen der Schwerkraft zu unterliegen.
Das ist sicherlich keine weltbewegende Erkenntnis und angesichts der Tatsache, dass der Einfluss der Schwerkraft für normalsterbliche Menschen seit jeher allgegenwärtig ist, auch gar nicht anders zu erwarten.
Wahrscheinlich ist es gerade diese aufdringliche Allgegenwärtigkeit der Schwerkraft, die dazu geführt hat, dass ich sie lange Zeit gar nicht bewusst wahrgenommen oder grossartig über sie nachgedacht habe - ausser vielleicht, wenn der Horizont mal kippt.

Zitat: 0x FF 06.10.15, 20:32Zum zitierten BeitragGanz deutlich wird das Gefühl, wenn keine Geometrie vorhanden ist. Wie kann ein Bild keine Geometrie besitzen? Wenn keinerlei Gestaltung vorliegt. Wenn sich der Schnitt z.B. einzig und allein durch die Absicht ergibt, ein Einzelmotiv formatfüllend abzubilden. Wenn sich nichts sinnvoll zueinander in Bezug setzen lässt, weil die Komponte der Beliebigkeit alles beherrscht. Wenn jede Räumlichkeit vor Plattheit verschwindet. Den Begriff "Geometrie" verwende ich also nicht im nüchternen mathematischen Sinne.

Ich Verstehe den Begriff Geometrie in diesem Zusammenhang auch nicht im streng mathematischen Sinne. Ehrlich gesagt, ich weiss noch nicht mal genau, welche mathematischen Teilgebiete der Begriff überhaupt umfasst. Auf jeden Fall ziemlich viele.

Aber ich verstehe darunter schon ein bisschen was anderes als 'grafische Gestaltung'.
Analogue Analogue Beitrag 167 von 177
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Also wenn ihr das so gut erklären könnt, müsst ihr ja die besten Streetfotografen der Welt sein.
Markus Hack Markus Hack Beitrag 168 von 177
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Das ist wohl wie mit einem Witz.

Ein guter Witz ist so kurz wie möglich, spielt mit dem Bekannten und überrascht mit einer Pointe.

Der Witz an sich muss gut sein, aber es ist wichtig wie er erzählt wird.
lenmos lenmos Beitrag 169 von 177
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Zitat: Markus Hack 11.10.15, 09:08Zum zitierten Beitragund überrascht mit einer Pointe.
Mich würde eher ein Witz ohne Pointe überraschen. ;)

Wie z.B. hier, die Pointe ist hinter dem Witz:

Zwei Jäger gehen an einem Wirtshaus vorbei...
Dame Eda Dame Eda   Beitrag 170 von 177
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Zitat: lenmos 11.10.15, 09:55Zum zitierten BeitragZitat: Markus Hack 11.10.15, 09:08Zum zitierten Beitragund überrascht mit einer Pointe.
Mich würde eher ein Witz ohne Pointe überraschen. ;)

Wie z.B. hier, die Pointe ist hinter dem Witz:

Zwei Jäger gehen an einem Wirtshaus vorbei...


Treffen sich zwei Jäger...
_visual_notes_ _visual_notes_ Beitrag 171 von 177
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Kommt ein Mann beim Arzt.
garudawalk garudawalk Beitrag 172 von 177
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( Ist doch kein Wunder bei diesem verwitzten Niveau der Foter, wenn da die streetfoterei in der Krise steckt...)
_visual_notes_ _visual_notes_ Beitrag 173 von 177
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Unfreiwillig komisch:
"Streetfotografie auf die feine und auf die brutale Art":
https://www.youtube.com/watch?v=xd3khLLFvl8
Dame Eda Dame Eda   Beitrag 174 von 177
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Zitat: garudawalk 11.10.15, 15:25Zum zitierten Beitrag( Ist doch kein Wunder bei diesem verwitzten Niveau der Foter, wenn da die streetfoterei in der Krise steckt...)

Journalist: "Wie würden sie als passionierter und erfahrener Jäger eine gute Jagd beschreiben?"
Jäger: "Treffend!"


Spass beiseite, ich glaube die Analogie zum Witzeerzählen ist gar nicht mal schlecht. Wie bei vielen guten Witzen spielen gute Streetfotos meistens mit Doppel- oder Mehrdeutigkeiten. Oft haben sie auch eine Art Pointe mit "Verzögerungseffekt" - ein kleines Detail, ein (geometrisches) Muster, dem man erst gar keine (oder eine ganz andere) Bedeutung zugesprochen hat, gibt dem ganzen Bild bzw. der Geschichte schlagartig eine andere Bedeutung.
Bakterian Bakterian Beitrag 175 von 177
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Street photography ist auch anstrengend.
Dann lieber zu Hause am heimischen Computer ne Runde GTAV daddeln.
Real Street Photographer Documents Virtual Life in GTA V:
http://www.streetphotov.com/page/3
Markus Hack Markus Hack Beitrag 176 von 177
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Auch GTa V eignet sich für schlechte Fotos ;-)

Nach meiner Meinung ist es die Kunst aus den gemachten Fotos die wenigen heraus zu sortieren die das eigene Anliegen den Betrachtern können. Man muss verzichten können auf das was man nur für sich alleine als gut empfindet.
Ehemaliges Mitglied Ehemaliges Mitglied Beitrag 177 von 177
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Zitat: Markus Hack 11.10.15, 20:55Zum zitierten BeitragNach meiner Meinung ist es die Kunst aus den gemachten Fotos die wenigen heraus zu sortieren die das eigene Anliegen den Betrachtern können. Man muss verzichten können auf das was man nur für sich alleine als gut empfindet.

Das hat Doug Rickard in seinem Projekt "A New American Picture" recht gut demonstriert. Er hat aus Google Streetview klassische Streetszenen herausgesucht, und ein Buch veröffentlicht.
http://www.dougrickard.com/a-new-american-picture/
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