Wolfgang P94


Premium (Pro), Welt, Europa

Seelenlandschaft

Seelenlandschaft
Dunkel die Landschaft
Der Seele. Illusion
Nur der hell
Wirkende Himmel dort.
Verwirrspiel der Finsternis.
Wild, undurchdringlich die
Vegetation. Bedrohlich, beherbergend
Gefahren, Fallen, Abgründe.
Spiegelbild diese schimärenhafte,
Seltsame Gegend, für
Das tiefe Innere.
Für mein Selbst,
Mein verborgenes Empfinden.
Zu sehen auch,
Weit hinten: ein
Weg, ein Flusslauf?
Unerreichbar vielleicht, aber
Da, Möglichkeit, Chance:
Dieser WegFlussWieAuchImmer-Streif.
Gebahnt, angelegt, angeboten(?)
Kämpfen? Schneise schlagen?
Mich einlassen auf
So undurchdringliche Weltgegend.
Metapher das, meine
Innere, wilde, feindliche
Landschaft: meine Depressionen,
Meine Traumatisierungen, meine
Borderlinestörung. Sie weichen
Nicht. Sie mitnehmen.
Denn auch in
Mir der Blick
Auf, noch diffusen,
Weg oder Fluss,
Auf jeden Fall
Auf die Möglichkeit
Weiter zu kommen.
Trotz&mit allem.
© Wolfgang P94

Borderline, Komplexe Posttraumatische Belastungsstörung, Depressionen. All diese Dinge an denen ich erkrankt bin machen das Leben zu Zeiten zu einer undurchdringlich erscheinenden, gefährlich wirkenden Landschaft. Annehmen, akzeptieren, mitnehmen von hellem und dunklem ist der einzige Weg, Leben lernen mit diesen oft dunklen Gefährten meiner Seele. Von nichts und niemanden mich aufhalten lassen. Stürzen, wieder aufstehen, in Sackgassen landen und neue Pfade suchen. Irgendwann, irgendwie, irgendwo ankommen...bei mir, bei dem der ich sein könnte. Mutig sein!
Schreiben zu Fotos hilft oft.
Ein Video sehr interessant zur Borderlinestörung:
https://www.youtube.com/watch?v=HeIjRZvIEhc
Sehr gut zum Umgang mit Depressionen:
https://www.youtube.com/watch?v=1UiA32Qv4yE
https://de.wikipedia.org/wiki/Borderline-Persönlichkeitsstörung
https://www.heilpraxisnet.de/krankheiten/borderline/
https://de.wikipedia.org/wiki/Komplexe_posttraumatische_Belastungsstörung

Ein Song dazu:
https://www.youtube.com/watch?v=z_52DkLw9vE

Kommentare 10

  • Willi H 411 13. März 2023, 11:26

    Ich nehme seit Ende Juni 2010 Tabletten gegen Depressionen (Serotoninwiederaufnahmehemmer). Sie haben mir sehr gut geholfen. Nach ein paar Wochen konnte ich wieder bewußt sehen, daß z.B. die Sonne scheint; daß Wolken am Himmel zogen und viele andere Dinge.

    Im Buch "Harry Potter und der Gefangene von Askaban" erzählt Hagrid von seinen Erlebnissen in Askaban und den Einfluß der Dementoren auf seine Gefühle. Wer wissen will, wie sich Depressionen "anfühlen", findet hier eine sehr genaue Beschreibung dessen. Auch als er erzählt, als er wieder draußen war und sich wie "neu geboren" fühlte, entsprach genau dem, was ich empfand, als die Antidrepressive bei mir anfingen zu wirken. Es war ein wunderschönes Gefühl.

    Im Jahr 2021 kamen bei mir mehrmals wöchentlich Panikatacken auf. In jenem Jahr hatte ich vier Todesfälle innerhalb neun Monaten in meinem Freundeskreis zu verarbeiten. Das war sehr heftig. Seit November/Dezemben jenen Jahres nehme ich jeden Tag eine Tablette gegen Angstzustände. Auch das hat mir weitergeholfen. Die Antidepressiva schleiche ich seit etlichen Wochen langsam aus.

    Ich habe für mich einen Weg gefunden, diese negativen Erlebnisse zu minimieren. Weg sind sie noch nicht. Ob das jemals der Fall sein wird - keine Ahnung. Mein Weg ist, mich von allem, was mich belasten könnte, fernzuhalten. Also auch keine Nachrichten und dergleichen. Was kann ich daran ändern? In dem Lied "Hey Jude" von den Beatles heißt es so treffend: Don't carry the world upon your shoulder. Es reicht vollkommen, wenn man sich um die Dinge kümmert, die man ändern kann. Alles andere ist Nebensache.

    Eine Sache, die mir ebenfalls sehr weitergeholfen hat, ist die, frei über meine Situation zu sprechen. Meine Einschränkungen wegen Erschöpfung, Lustlosigkeit oder Müdigkeit. Und ich kann dann auch sehr ausfallend werden, wenn man mir mit "Weisheiten" kommt, wie: Reiß dich mal zusammen. Trete dir einfach mal in den Hintern. Und andere "Hilfestellungen". Niemand käme auf die Idee, einem Menschen mit einer Herzschwäche, der deswegen nur sehr wenig belastbar ist, solche Dinge vorzuschlagen. Aber bei psychischen Krankheiten ist das alles ja nur eine Willenssache. Entsprechend sind dann auch meine Antworten ausfallend und beleidigend. Man muß sich hier ein entsprechendes Selbstbewußtsein erarbeiten, daß man gegen diese Ignoranz antreten kann.

    Jetzt beende ich aber mal meinen "Roman". lol

    Allen Betroffenen dieser beschissenen Krankheit drücke ich die Daumen. Das Allerwichtigste ist, glaube ich, sich immer wieder vor Augen zu halten, daß es auch wieder helle Tage mit Sonnenschein gibt. Und daß jeder noch so lange dunkle Tunnel auch wieder ins Licht führt.

    VG Willi
  • GrauTag 10. März 2023, 20:00

    Seelenlandschaft mit Hoffnung und Melancholie...mag ich sehr...
    LG Volker
  • visionsandpictures 8. März 2023, 17:28

    die seele wird hier recht ordentlich beansprucht im positiven als auch im melankolischen sinne. je länger man das foto auf sich wirken lässt, desto intensiver wird die seelenlandschaft
  • PeLeh 7. März 2023, 9:37

    Trotz und mit Allem! Das ist es!
    Herzliche Grüße
    Peter
  • Kreata 6. März 2023, 21:33

    Lieber Wolfgang, deine Texte in Verbindung mit den Bildern wirken tief, zeichnen neue Bilder, nehmen mit, und auch wenn du denkst, es geht nur um deine Suche nach dem Mut, so machen sie dennoch Mut. 
    Liebe Grüße Tanja
    • Wolfgang P94 6. März 2023, 21:47

      Hallo Tanja, vielen Dank für diese Anmerkung, sie berührt mich sehr und zeigt mir dass meine Bild-Text Kombinationen zu meinen Krankheitsbildern, meiner Geschichte ankommen, etwas bewirken. Und ja, es geht mir natürlich auch darum meine psychischen Erkrankungen zu verarbeiten. Eine andere Absicht ist ein wenig aufzuklären über all diese Dinge, Stigmen abzubauen und, so wie du das erkannt hast, anderen etwas Mut zu machen, zu sich zu stehen, ihre Geschichte anzunehmen.
      In anderen Bereichen meines Lebens habe ich inzwischen eine Lesung gemacht unter dem Titel: Manchmal staune ich dass ich noch da bin. Vom (Über-)leben mit psychischer Erkrankung.
      Ich bin mit in Schulen gegangen um auch dort BRücken zu bauen etc...
      Dir noch einen schönen Abend
      Wolfgang
    • Kreata 6. März 2023, 22:02

      Das ist grossartig und so wichtig, zu vermitteln, dass Betroffene erleben, nicht allein auf weiter Flur zu stehen, dass ihre Empfindungen verstanden werden, auch wenn sie selbst sich oft nicht verstehen und damit einsam sind. Aber sie sind nicht alleine. Wie schön du vermittelst, dass sich niemand schämen muss für das was er ist.
  • Stefan Schwetje 6. März 2023, 20:03

    Schreiben wie auch Reden helfen...
    Ich finde deine Umsetzung (Krankheit-Foto) stets genial !
    Never give Up !!!
    LG Stefan