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Klaus-Peter Beck


Premium (World), Bergheim

Migration

Das Ruhrgebiet ist eine Einwanderungsregion par excellence. Seit dem Beginn der Industrialisierung ziehen die Zechen als die inneren Herzkammern der Schwerindustrie Arbeitsmigranten an, die wiederum die Voraussetzung bilden für die Entwicklung des Ruhrgebiets zum industriellen Kernraum.

Zunächst stellen sich hauptsächlich Arbeitssuchende aus Westfalen, Hessen und dem Rheinland ein. Darüber hinaus finden Arbeiter aus West- und Ostpreußen, Schlesien, Posen und Masuren eine Einstellung auf Hannover. Man kennt sie unter dem Sammelbegriff der "Ruhrpolen", besser noch unter dem herabwürdigenden Namen "Pollacken". Allein bis zum Ersten Weltkrieg nimmt das Ruhrgebiet eine Million Menschen auf.

Der Masseneinsatz von polnischen, russischen und belgischen Kriegsgefangenen und Zwangsarbeitern während der Weltkriege erweist sich für Bochum wie für die anderen Städte des Ruhrgebiets als mörderischstes Kapitel ihrer Migrationsgeschichte.

Ende der 1950er Jahre ist der Ruhrbergbau wieder auf Arbeitsmigranten angewiesen. 1957 kommen die ersten Italiener, später Griechen, bald darauf auch Jugoslawen, Türken und Marokkaner. Wie die Ruhrpolen übernehmen auch sie eine Entlastungsfunktion und besetzen die buchstäblich "niedrigsten" Posten unter Tage. Ein "Aufstieg" in höhere Positionen kann hier in der Regel nur gelingen, wenn die Belegschaft durch die Zuwanderung einer neuen Nationalität "unterschichtet" wird - Soziologen nennen das den "Fahrstuhl-Effekt".

Weitergehende Info unter diesem Link: http://www.routemigration.nrw.de/erinnerungsort.php?erinnerungsort=Bochum

Es lohnt sich, den anzusehen.

Kommentare 11

  • † Ingeborg K 23. Juli 2014, 22:02

    Das Thema Migration ist ja eigentlich im Ruhrgebiet seit Beginn der Industrialisierung aktuell - und auch im Rheingebiet ist das Völkergemisch doch überall gegeben. Das liegt ja der Lage in Deutschland und an der Industrialisierung. Das Problem heute ist m.E., dass viele sogen. Migranten aus einem völlig anderen Kulturkreis kommen und oft leider nicht gewillt sind, sich den hiesigen kulturellen und sozialen Verhältnissen anzupassen.
    Das war früher überhaupt kein Thema, war selbstverständlich.
    LG Ingeborg
  • Adolf Beck 22. Juli 2014, 22:30

    Eine wenig beachtete Tatsache sehr gut ins Bild gesetzt. Gute Arbeit.
    LG Addi
  • ela 291 22. Juli 2014, 17:11

    Ein fantastisches Motiv tolle Info
    LG Ela
  • picture-e GALLERY70 22. Juli 2014, 16:40

    ein überragendes Bild! meine Hochachtung !

    Gesendet von der fotocommunity iPhone App. Gruss picture-e
  • nur ein moment 22. Juli 2014, 15:26

    Klasse Fotoarbeit und eine hervorragende Doku von Dir, Zollverein ist in puncto Kultur&Kunst immer eine Reise wert!
    vg . nur ein moment
  • alex-andre adonel 22. Juli 2014, 15:12

    Interessantes Bild
    mit sehr guter Info.
    vg alex
  • kunnor pictures 22. Juli 2014, 14:43

    Bild TOP Info exzellent

    vg
    kunnor
  • Herbert W. Klaas 22. Juli 2014, 12:00

    das ist wohl wahr ! Schöne Doku !
    LG Herbert
  • Bernhard Kuhlmann 22. Juli 2014, 8:49

    Dank deiner guten Arbeit hat man wieder etwas dazu gelernt !
    So genau ist einem dann doch nicht alles bekannt .
    Gruß Bernd
  • Karin und Axel Beck 22. Juli 2014, 5:26

    Eine tolle Aufnahme, sehr schön von dir bearbeitet.
    Zudem finde ich es klasse, wie du dieses wichtigen Teil der deutschen Industrieallisierung erklärst.
    LG
    Karin und Axel
  • Ladislaus Hoffner 21. Juli 2014, 23:28

    Ohne die unzähligen Migranten wäre das deutsche Wirtschaftswunder sicherlich nicht gelungen.
    Sehr gut ins Bewusstsein gebracht.
    LG Ladi