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Klinner gehts nimmer

Klinner gehts nimmer

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Ulrich Kirschbaum


kostenloses Benutzerkonto, Mittelhessen

Klinner gehts nimmer

Wenn man sich die Winzigkeit der Fruchtkörper von Thelocarpon laureri (Laurers Zitzenfruchtflechte) vor Augen führt, so fragt man sich, wie darin noch Hunderte von Sporen entwickelt werden sollen. Letztere sind dermaßen klein (1-2 µm Durchmesser), dass man sich als nächstes fragt, wie diese jemals zu neuen Flechten auswachsen sollen.
Ein Hühnerei enthält das zigtausendfache an Nährstoffen - und dennoch muss das Küken nach 21 Tagen so weit ausgebildet sein, dass es von nun an seine Nahrung aus der Umwelt gewinnen kann. Solch eine Pilz-Spore (mit ihrem extrem minimalen Nährstoffvorrat) muss aber sicher viel länger warten, bis ihm eine passende Alge zufliegt, die dann die Nährstoffversorgung der auskeimenden Spore übernimmt.
Für mich grenzt das an ein nicht zu erklärendes Wunder - es übersteigt mein Vorstellungsvermögen.
Ein weiteres Wunder ist es, dass es Menschen gibt, die solche Winzlinge finden (das war ich natürlich nicht selbst, sondern eine besonders scharfäugige Lichenologin) ... da müsste selbst der Herr vor dem Harz schon sehr genau hinschauen ;-).

Kommentare 9

  • Wolfgang Zeiselmair 26. Dezember 2016, 22:53

    Grüß Dich Ulrich,
    wie der Micha das macht ist mir auch immer ein Rätsel, ebenso Deine Aufnahmetechnik hier. Ein Rudel Zwischenringe, Lupenobjektiv oder doch gleich ein Mikroskop? Ich versteh schon das mit den Pilzen und Algen nicht. Bei Elefanten und Gänseblümchen geht ja auch nix (obwohl, interessant wäre es schon) :-)
    Einen schönen Abend wünscht Dir
    Wolfgang
  • sARTorio anna-dora 4. Februar 2016, 14:55

    Du zeigst hier sehr anschaulich die Wunder, die in der für uns fast unsichtbaren Welt zu finden sind! Auch Deine Erklärung ist wieder sehr spannend. Wie wenig wissen und verstehen wir doch, obwohl wir uns oft so mächtig und intelligent finden… Grossartig und nachdenklich stimmend!
    Herzlich grüsst Dich Anna-Dora
  • Joachim Kretschmer 27. Januar 2016, 11:55

    . . interessant . . . der Größenvergleich ist hier besonders angebracht . . ja, die Flechtenwelt ist etwas Besonderes und man stößt immer wieder auf beeindruckende Neuigkeiten . . . danke für Deinen Beitrag . . . ein fachliches Urteil ist stets willkommen.
    Viele Grüße, Joachim.
  • MykoPeter 29. Dezember 2015, 15:54

    Es ist immer wieder fantastisch zu sehen, welche Schönheit im Kleinen und Kleinsten verborgen ist! Und ebenso fantastisch, dass es Leute gibt, die dies nicht nur sichtbar machen, sondern auch noch allgemeinverständlich erklären! Dafür vielen Dank und alle guten Wünsche für ein neues Jahr voll Finder- und Fotografenglück!
    Viele Grüße - Peter
  • Werner Bartsch 28. Dezember 2015, 22:09

    das ist wie insekteneier finden.
    nur eine andere disziplin.
    geht schon :-)
    hervorragend gesehen und abgelichtet.
    lgw
  • vor dem Harz 28. Dezember 2015, 21:09

    :-) ja das müßte er , ulrich und ich hab es mir auch für das kommende jahr fest vorgenommen!!
    ich wünsch dir einen guten rutsch , vor allem gesundheit

    gruß micha
  • Ulrich Schlaugk 28. Dezember 2015, 20:35

    *Lupenobjektiv + Zwischenringe* - und diese Schärfe. Meine Anerkennung.
    MfG Ulrich
  • Ulrich Kirschbaum 28. Dezember 2015, 19:37

    Lupenobjektiv + Zwischenringe (ursprünglicher Abbildungsmaßstab 6,6:1). Ich habe keine Exif-Daten versteckt - weiß gar nicht wie man das machen sollte :-).
    mfg Ulrich
  • Ulrich Schlaugk 28. Dezember 2015, 19:06

    Hervorragendes Foto (Lupenobjektiv oder Zwischenringe?), spannende Geschichte.
    Warum hast Du die Exif-Daten versteckt ;-)
    MFG Ulrich