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Das Phantom der Marsch

Das Phantom der Marsch

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Wulf von Graefe


Premium (World), Ostfriesland

Das Phantom der Marsch

Man hört es nicht und meistens sehe ich es nur als einen Wusch durch Bild oder Fernglas huschen.

Es kommt dabei oft auf wenige Zentimeter an meinem stehenden Auto vorbei, so dass ich schon sicherheitshalber eine Ersatzgegenlichtblende mitführe.
Manchmal kommt es aber doch nach einer halben Stunde einmal den selben Weg retour, wobei es dann auch einmal von vorn zu sehen ist.

Aus doch inzwischen etlichen solchen Begegnungen ist zu vermuten, das dies so bedauernswert nur seinen inneren Säften lauschende Wesen doch mittels Selbstbefruchtung ziemlich reichliche Nachkommenschaft hervorgebracht hat.
Dem tragen örtliche Gemeinden schon Rechnung mit immer weiterem Ausbau des Wegenetzes, auf dem diese armen Umgetriebenen herumhuschen können.
Zudem der Schrecken für Mensch und Tier schon bei Begegnung mit nur einem davon wirklich groß genug ist. Wenngleich sie ihrer Art gemäß gar nicht anderen Geschöpfen nachstellen können.

Kommentare 9

  • Fabienne Muriset 24. August 2008, 13:41

    Eine ähnliche Aufnahme hätte ich wenig später (als der Radler- und Autostau noch weiter angewachsen war) hier machen können:


    Da fuhr auch ein ebenso rot bedresster wie auf deinem Bild zuerst knapp von hinten zwischen mir und anderen stehenden Radlern vorbei und dann mitten in die Gänseschar hinein, ohne auch nur geringfügig abzubremsen. Angesichts der zahlreichen Augenzeugen hat der dann aber nicht nur von mir ein "Volltrottel" nachgerufen bekommen. Ich werfe durchaus nicht alle Rennradler in einen Topf, aber das sind halt Beobachtungen, die man hier im Nationalpark gelegentlich macht, und die setzen sich im Kopf nun mal fest. Bezeichnenderweise führt wenige hundert Meter parallel zu diesem Weg eine (nur schwach bis mässig befahrene) Landstrasse vorbei, auf der man weitgehend ungehindert in den Lenker beissen könnte.

    Grüsslis
    Fabienne
  • Wulf von Graefe 24. August 2008, 4:12

    @Hans und Fabienne
    die eigentliche Lebensraumzerstörung ist schon mehr eine Frage der Frequenz (nicht nur unterschiedlicher "Arten" von Radlern sondern noch mancherlei anderer Wegenutzung), die in der Summe dann mehr oder minder breiten Streifen für viele Tierarten unbrauchbar macht.
    Dennoch ist da schon merkbarer Unterschied genau wie Fabienne es nach ungefährer Geschwindigkeit trennt:
    Dabei sind die tatsächlich "erlegten" Tiere sicher wohl eher selten, dann aber doch (wie selbst schon gesehen) eher den "eiligeren" Vertretern zuzurechnen(wie bei Autofahrern ja auch hinlänglich bekannt).
    Unauffälliger sind aber die durch sehr viel plötzlichere Störung etwa in Weidezäune gejagten (wo ich selbst schon einen Reiher rausgepult habe, der gerade ein solches "Gespenst" gesehen hatte!)
    Auch die anderen Zeiten und andere Wege, die sich die vordringlich sportliche Landschaftsnutzung sucht, ist eine ganz eigene Sonderbelastung, da sie oftmals die "bürgerlicheren" Nutzer selbst hinderlich finden (und diese sie!).

    "Wo Mensch und Natur sich begegnen"...
    "Wo Mensch und Natur sich begegnen"...
    Wulf von Graefe


    Meiner Einschätzung nach ist da durchaus ein nachweisbarer Zusammenhang zwischen dem Ausmaß der besonders "sportlichen" Versionen (nicht nur beim Radeln!) und den "gesetzteren", die vor allem die Wahrnehmung der Umgebung anders erhalten!
    lg Wulf
  • Andreas Kögler 24. August 2008, 1:24

    na da gib nur Obacht,denn ich gehöre auch zu diesen Schmalreifigen Vorübereilenden...nur ich hab in meiner Satteltasche immer auch eine "Knipse" dabei !
    gruß andreas
  • Fabienne Muriset 24. August 2008, 0:57

    Hans:
    Grüsslis
    Fabienne
  • Hans Link 24. August 2008, 0:25

    @Fabienne: Wulf hat hier ja schon wiederholt erklärt, dass übermäßiger Radlerbetrieb durchaus die Nutzbarkeit von Biotopen für einige Vogelarten vermindern kann. Aber ob, wie du meinst, von den schnelleren Radfahrern tatsächlich eine regelmäßige unmittelbare Gefahr für die Vögel ausgeht, möchte ich doch bezweifeln. Außerdem haben die Rennradler bestimmt keine Lobby, sondern höchsten die Touristikradler da, wo man denkt, das sie Geld bringen oder wo man EU-Zuschüsse zum Radwegebau ergattern kann. - Ich selbst habe lange Rennrad gefahren und kenne viele, die das tun - aber keinen, der dabei jemals etwas erlegt hätte.
    LG Hans
  • Dagmar Clausen 23. August 2008, 22:52

    *lach* mal wieder "Wulfs bunte Welt" da lauern Gefahren. ;-) LG Dagmar
  • Fabienne Muriset 23. August 2008, 20:45

    Fragt sich wer die stärkere Lobby hat: die Radfahrer oder die Bauwirtschaft? Der Naturschutz offensichtlich nicht. Hierzulande hält man sich mit dem Asphaltieren der Radwege in Naturschutzgebieten zum Glück (zumindest bisher) ziemlich zurück. Ganz im Gegensatz zu den Nachbarländern, wie ich ja kürzlich gezeigt hatte. Ich erlebe es ja selbst auf meinen Touren: Es macht durchaus einen Unterschied, ob man sich mit >30 oder
  • Marina Luise 23. August 2008, 17:19

    :) :) :) :) :) :)))))))))))))))))))))))))))))))))))))))))))))))))))))!!!
    Schalk hoch drei!! Sieht aus wie Zorro mit zu kurzem Cape! :))
  • Hans Link 23. August 2008, 17:16

    Gehäuftes Vorkommen von Vertretern dieser ja an sich harmlosen Species stellt dem Asphalt eurer ostfriesischen Wirtschaftswege ein gutes Zeugnis aus.
    LG Hans