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Canon AE-1 - Problem mit den Belichtungszeiten

Meine AE-1 funktioniert wieder, alle Belichtungszeiten lassen sich wieder nutzen :) Für die Nachwelt halte ich mal fest, wie ich den Fehler gefunden und behoben habe.

Ich wollte zunächst feststellen, welche Verschlusszeit aktuell abläuft, und haben den Verschluss in Highspeed aufgenommen. Dafür hatte ich nur eine kleine alte Exilim, die aber auf Briefmarkenniveau 1000fps schafft. Der Verschluss der AE-1 ist ein zweiteiliger Vorhang der horizontal abläuft - erst geht der erste Vorhang auf, und nach der eingestellten Belichtungszeit geht der zweite Vorhang zu. Auf der Highspeed-Aufnahme konnte ich nun sehen, dass es beim Ablaufen des Verschlusses keine Lücke zwischen den beiden Vorhängen gab.

Ich hatte zwar schon festgestellt, dass ich beim Auslösen der Kamera kein Licht durch den Verschluss sehen konnte, dachte aber, da läuft wohl die 1000stel Sekunde, dann sieht man es nicht. Verglichen mit dem ähnlich aufgebauten Verschluss einer Zenit-Kamera war aber nun klar, da stimmt was nicht - selbst bei sehr kurzen Verschlusszeiten kann man die Öffnung wahrnehmen. Fest stand nun also, es ändert sich offenbar nichts beim Auslösen an der Verschlusszeit, weil immer das selbe passiert - der Vorhang öffnet sich überhaupt nicht, er läuft einfach geschlossen vorbei.

Schaut man sich nun an, wie der Auslösevorgang bei der AE-1 funktioniert, lässt sich der Fehler eingrenzen. Die AE-1 steuert ja alles elektronisch und nutzt Elektromagnete, um mechanische Vorgänge auszulösen:

Wenn die Kamera "aufgezogen" wird, so sind Spiegel, Verschlussvorhänge, Blendeneinstellung, etc. mittels Federn gespannt. Beim Auslösen gibt der erste Magnet ("MG2" genannt) die Mechanik frei und sorgt so dafür, dass alles in Bewegung kommt: Der Spiegel klappt hoch, die Blende wird im Objektiv eingestellt, und der erste Verschlussvorhang rast los. Der zweite Verschlussvorgang bleibt zunächst offen, ihn hält der zweite Magnet ("MG3") fest und lässt ihn erst nach Ablauf der eingestellten Verschlusszeit los.

Und genau dies passierte bei meiner Kamera nicht mehr - MG3 hielt den Vorhang nicht fest, er schloss sich lückenlos sofort nach dem Öffnen des ersten Vorhangs.

Nach messen, ob die Batteriespannung da anliegt wo sie soll (zwischen Gehäuse und beiden Kontakten des Magneten) und Festhalten des Magneten beim Auslösen war klar, Magnet und Mechanik sind in Ordnung. Was aber nicht OK war, das war eine Lötstelle am Magnet - das schwarze Kabel hing zwar noch dran, hatte aber keinen Kontakt mehr. Ein mal kurz nachgelötet und schon funktioniert die Kamera, als wäre nichts gewesen.

Kleine Ursache - große Wirkung :)
06.11.23, 22:32
Meine AE-1 funktioniert wieder, alle Belichtungszeiten lassen sich wieder nutzen :) Für die Nachwelt halte ich mal fest, wie ich den Fehler gefunden und behoben habe.

Ich wollte zunächst feststellen, welche Verschlusszeit aktuell abläuft, und haben den Verschluss in Highspeed aufgenommen. Dafür hatte ich nur eine kleine alte Exilim, die aber auf Briefmarkenniveau 1000fps schafft. Der Verschluss der AE-1 ist ein zweiteiliger Vorhang der horizontal abläuft - erst geht der erste Vorhang auf, und nach der eingestellten Belichtungszeit geht der zweite Vorhang zu. Auf der Highspeed-Aufnahme konnte ich nun sehen, dass es beim Ablaufen des Verschlusses keine Lücke zwischen den beiden Vorhängen gab.

Ich hatte zwar schon festgestellt, dass ich beim Auslösen der Kamera kein Licht durch den Verschluss sehen konnte, dachte aber, da läuft wohl die 1000stel Sekunde, dann sieht man es nicht. Verglichen mit dem ähnlich aufgebauten Verschluss einer Zenit-Kamera war aber nun klar, da stimmt was nicht - selbst bei sehr kurzen Verschlusszeiten kann man die Öffnung wahrnehmen. Fest stand nun also, es ändert sich offenbar nichts beim Auslösen an der Verschlusszeit, weil immer das selbe passiert - der Vorhang öffnet sich überhaupt nicht, er läuft einfach geschlossen vorbei.

Schaut man sich nun an, wie der Auslösevorgang bei der AE-1 funktioniert, lässt sich der Fehler eingrenzen. Die AE-1 steuert ja alles elektronisch und nutzt Elektromagnete, um mechanische Vorgänge auszulösen:

Wenn die Kamera "aufgezogen" wird, so sind Spiegel, Verschlussvorhänge, Blendeneinstellung, etc. mittels Federn gespannt. Beim Auslösen gibt der erste Magnet ("MG2" genannt) die Mechanik frei und sorgt so dafür, dass alles in Bewegung kommt: Der Spiegel klappt hoch, die Blende wird im Objektiv eingestellt, und der erste Verschlussvorhang rast los. Der zweite Verschlussvorgang bleibt zunächst offen, ihn hält der zweite Magnet ("MG3") fest und lässt ihn erst nach Ablauf der eingestellten Verschlusszeit los.

Und genau dies passierte bei meiner Kamera nicht mehr - MG3 hielt den Vorhang nicht fest, er schloss sich lückenlos sofort nach dem Öffnen des ersten Vorhangs.

Nach messen, ob die Batteriespannung da anliegt wo sie soll (zwischen Gehäuse und beiden Kontakten des Magneten) und Festhalten des Magneten beim Auslösen war klar, Magnet und Mechanik sind in Ordnung. Was aber nicht OK war, das war eine Lötstelle am Magnet - das schwarze Kabel hing zwar noch dran, hatte aber keinen Kontakt mehr. Ein mal kurz nachgelötet und schon funktioniert die Kamera, als wäre nichts gewesen.

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