Maschinensetzer


Premium (Pro), Niederkassel

Auch wenn...

hier der Zug abgeschnitten und der unauthentische zweite Tender dabei ist – Lok und Stangen stehen doch so schön in der späten Sommersonne des Jahres 1989, dass ich es einfach mal zeige!

Schaue ich mir diese Dias und auch SW-Negative an,

Lichtspiele
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so frage ich mich doch, ob wir mit der Digitalfotografie einen Fortschritt gemacht haben?

Ich denke, es ist so wie auch bei der Musik!: Du sitzt allein in deinem Lehnstuhl, möchtest die CD genießen... und es ist zu perfekt! Du hörst glattgebügeltes exakt im 8-Bit-Bereich! Für das Erfassen feinster, nicht messbare Nuancen und Fehler von den Lebenden, die diese Aufnahmen gestaltet haben, ist die Technik ungeeignet.

Kein Kratzen, Knistern, kein Fusel, wie wir es von den Vinyl-Platten gewohnt sind. Wir sind allein mit den kalten, in Bits zerhackten Tönen. Keine weichen Tonwellen mehr, nichts mehr in warmes Material gepreßt!

Die Abzüge oder Scans der Analogfotografien zeigen auch Korn, Kratzer und Fusel! Ein Teil davon gehört zum Bild, lässt es leben. Der andere Teil wird bearbeitet, retuschiert, weggestempelt, wir lernen die Bilder noch intensiver kennen, finden noch Details.

Und warum muss ich die hervorragenden Zeiss-Objektive, die über 30 Jahre hervorragende Dienste geleistet haben, gegen irgendwelche schwammigen Zoom-Objektive tauschen, die nach zwei Jahren hakeln, klappern und undefinierbar unscharf zeichnen? Einmal abgesehen vom Gehäuse selbst, welches alle vier Jahre ersetzt werden muss, um unter Kollegen konkurrenzfähig zu bleiben und wohlmöglich auch zusätzlich wieder neue Objektive erwartet, um die fortschreitende Technik komplett auszunutzen, die wir kaum nutzen...
Freigeschnitten
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Kommentare 12

  • Wolfgang Graßl 15. März 2013, 21:35

    Ich denke mir oft, hätte ich damals in den 70ern schon meine Canon D60 gehabt, das wärs gewesen. So war ich mit der Elbaflex VX 1000 unterwegs, welche mir unzählige Fotos versaute. Mit der digitalen Bildbearbeitung ist es aber heute möglich, aus den alten Aufnahmen doch noch Einiges rauszuholen. Was Du über die guten alten Vinylplatten schreibst, kann ich voll und ganz bestätigen. Keine CD bringt so volle, saubere Bässe wie eine Schallplatte. Vorausgesetzt, sie ist gut aufgenommen.
    Viele Grüße, Wolfgang
  • makna 13. März 2013, 15:46


    Na ja - "Unauthentisches in der Pampa", wie Du selber schreibst, aber durch die attraktive Stangenstellung eben trotzdem gut!

    Und Analog versus Digital? Beides hat Vor- und Nachteile ...ich bin nun seit Herbst 2004 voll auf Digital umgestiegen, überlege mir, ob ich im Sommer nicht doch mal wieder - zusätzlich ! - analoge Bilder schieße, wie es bei bestem Licht ein Freund macht, habe aber nun stets eine kompakte Digitale (Fuji X 10) dabei, die mir das schnelle Abdrücken leicht macht, während ich bei Touren mit guter Möglichkeit zum Mitschleppen der schweren EOS 7D auf diese nicht verzichten möchte (aber nie mehr mit Autofokus!!! Immer schön von Hand scharf stellen!!!).

    Perfektes: gibt's nicht!

    Und meine alten Aufnahmen? Die gingen ja nur analog ;-)

    BG Manfred
  • blind lense 13. März 2013, 11:58

    Bei dem Thema Analog vs digital muß ich passen. Beim Motiv dagegen fällt mir ein gewisser grau Überhang auf. Sollte er auf die Technik zurück zuführen sein, wäre das schade, da ist digital natürlich im Vorteil. Aber mit entsprechend guten Programmen lassen sich analoge Motive mehr als nur aufpäppeln.
  • Thomas Reitzel 13. März 2013, 11:54

    Eine philosophische Betrachtung, bei der es aber auch auf den Blickwinkel ankommt.
    Wenn Du früher hochwertigste Technik benutzt hast, dann ist manches Heutige schon ein Rückschritt.

    Das trifft aber sicher auf die meisten von uns nicht zu.

    Auch früher wurde das Hobby vom Geldmangel mehr oder weniger stark eingeschränkt.

    Wiegt man dagegen ab, daß man kaum noch Ausgaben für immer neues Filmmaterial hat, sondern nur ab und an ein Speichermedium, dann sieht die Sache doch anders aus.
    Und nichts hindert Dich, auch heute hochwertigste Optik zu benutzen.
    Schau Dich in der fc um, da gibt es einige, die ihre alten Zeiss- oder Leitz-Optiken munter weiterbenutzen. Mit Adaptern ist einiges machbar...

    Zoom-Optiken? Es gibt hoch- und minder-Wertige, wie immer!
    Da wundert es mich etwas, daß Du Dich scheinbar auf eher minder-wertige Dinge überhaupt einläßt!

    Beste Grüße,
    Tom
  • Haidhauser 13. März 2013, 11:47

    Deinen Ausführungen gebe ich vollinhaltlich recht!!!

    Habe selbst die letzten 25 Jahre mit einer Pentax 6x7 fast ausschließlich Dampfloks fotografiert. Leider zickt seit vorigem Jahr der Verschluss und die hohen Kosten einer Reparatur -sofern die überhaupt noch gemacht wird- lohnen sich nicht.
    So bin ich auf eine Nikon D5100 umgestiegen, die für mich persönlich für das wenige richtig Gute, das heutzutage noch auf dem Dampfloksektor geboten wird, völlig ausreicht. Ich werde mir auch nicht jedes Jahr eine neue Kamera kaufen, nur um mithalten und damit brillieren zu können. Wie du schon sagst, die meisten der teueren mitzuzahlenden Programme sind ohnehin völlig überflüssig.

    In diesem Sinne unverzagtes "Weiterknipsen" und viele Grüße vom "Haidhauser"
  • Roni Kappel 13. März 2013, 10:36

    Hallo!

    Wunderbar Historisches von dieser Stelle! :-)

    lg,
    Roni
  • motorhand 13. März 2013, 9:13

    Schöner Zug vor toller Kulisse !
    Warum fuhren die denn mit Doppeltender, gab es fehlende Nachfüllmöglichkeiten ?
  • Dieter Jüngling 13. März 2013, 8:55

    Da muss ich meinem Sohn recht geben. Wenn ich mir analoge Aufnahmen von meiner EXA, allerdings mit gutem Filmmaterial, ansehe, wirken diese in vielen Bereichen wesentlich besser.
    Hier auf deiner Aufnahme, erkennt man auch die feineren Abstufungen in den Farben und Kontrasten.
    Der Zug ist mit seiner buten Wagenvielfallt gut anzusehen.
    Gruß D. J.
  • Klaus Kieslich 13. März 2013, 7:25

    Trotz Deiner erwähnten "Mängel "eine klasse Aufnahme
    Gruß Klaus
  • ES-Foto 13. März 2013, 5:15

    Technik ist nicht immer ein Segen! Auch ich habe noch zwei analoge Kameras und beide werden auch noch benutzt. Auch die gute alte Schallplatte läuft gerade im Hintergrund.

    Deine Lok gefällt mir ausgesprochen gut, habe ich doch auch Ende der 70er Jahre viele Bilder von der Bahn gemacht.

    lg Erich
  • Thomas Jüngling 13. März 2013, 1:17

    Ein wahres Wort! Ich meine, ich fotografiere nun auch seit 2008 digital und meine erste digitale Spiegelreflex fing genau drei Jahre später zu spinnen an. Sie funktioniert noch, aber das Objektiv will manchmal nicht, wie ich will. Und meine Canon...macht ja schöne Bilder, aber manchmal kann ich nicht anders, als mal 'ne Exa, Praktica oder auch was Westdeutsches Analoges aus der Vitrine zu holen und einen Film hinein zu packen. Und gerade Du mit Deinen feinen Analogbildern hast Du mir wieder gezeigt, dass meine Liebe zur analogen Spiegelreflex nicht von ungefährt kommt. Sei es die reine Mechanik, das typische Auslösegeräusch einiger Bauarten oder auch die Art, wie jede Kamera den Film anders behandelt. Und Deine Bilder haben mir vor allem klar gemacht, dass der Film viel feinere Farb-/Graustufen hergibt, als die Digitaltechnik. Ein Anreiz, wieder mehr Wert auf's Analoge zu legen. Demnächst wird mal wieder nur analog - schwarz-weiß - fotografiert und die Digitale bleibt zu Hause!

    Ich finde Fotos, wie dieses hier, immer wieder toll und empfinde sie durchaus als Ansporn für meine Analogaufnahmen. Und es ist mir egal, dass es ein Anachronismus ist!
    Kleine Pause...
    Kleine Pause...
    Thomas Jüngling


    Gruß Thomas

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