Lofoten 09/3

Lofoten 09/3

Der Urlaub war ja nicht nur geruhsam. Die Tripps aufs Meer waren richtig Action. Die Temperaturen lagen zwischen -2° (Kindergarten) und -17°. Wenn man dann mit dem Zodiac raus will, muß man folgendes bedenken: Man befindet sich etwa einen halben Meter über der Wasseroberfläche, die Gischt sprüht heftig in der Gegend rum und scheint sich vor allem die Leute als Ziel genommen zu haben (eine vom Salzwasser !!! klatschnaße und teilweise gefrorene Kamera hat mein Herz bluten lassen), das Boot ist gefroren, auf dem Wasser weht meist ein heftiger Wind, es gibt keine Kabine, in die man reingehen kann und der Skipper macht sich einen heftigen Spaß daraus, mit Vollgas, also etwa 90 km/h übers Wasser zu flitzen, wobei sich die Temperaturen dann wie -30° anfühlen. Das heißt, es ist frisch. Also kleidet man sich entsprechend: einen normalen Satz Wäsche, eine vielleicht nicht ganz so neckische aber durchaus praktische lange Unterhose, zwei Paar Socken, eine Skihose, ein langarmiges T-Shirt, einen dicken Strickpulli, eine Fleecejacke und eine Winterjacke. Mindestens zwei Schals, eine Mütze, Handschuhe und dicke Winterstiefel. Wenn man das anhaht und sich sowieso schon nicht mehr bewegen kann, dann kommt da noch der dicke Überlebensanzug drüber, den man bekommt. Um in den reinzukommen, muß man die Schuhe ausziehen. Hat man dann den Anzug an, ist man so unbeweglich, daß es ein echtes Problem darstellt, die Schuhe wieder anzuziehen. Aber so gerüstet, friert man auf dem Boot nur noch an den Händen und den Füßen. Auf dem Boot vergißt man dann vollkommen, daß man eigentlich wie ein Michelin-Männchen aussieht und genießt nur noch. Bei voller Geschwindigkeit macht die Sache so richtig Spaß. Unsere Bugwell, die Ihr hier sehen könnt, hat mich total fasziniert und wir haben beschloßen, daß wenigstens die aussieht wie die Schwanzfloße eines Wals.

Ähm, Klacky von Auerbach und Richard Schult haben natürlich recht, es ist die Heckwelle. Bitte verzeiht einem Bergfex, der sich aufs Wasser begibt.