Andreas Pfanner


kostenloses Benutzerkonto, Westallgäu

Kulleraugen

betrachten uns Langnasen aus Europa.
Es kommt nicht oft Besuch nach Sarfánguaq. Das Dorf liegt an einem großen Fjord in Westgrönland, erreichbar ausschließlich über Luftweg per Heli oder über den Fjord,
also im Sommer per Boot, im Winter mit dem Motorschlitten.
Zum Zeitpunkt der Aufnahme 1994 leben dort 120 Menschen. So ist die Ankunft von uns paar Europäern mit großen Rucksäcken beim Ausbooten von einem Fischkutter der uns in stundenlanger Fahrt hierher brachte, eine kleine Sensation. Von hier starten wir unsere Trekkingtour, über etwa 6-7 Tage soll ich als Guide unseren Ausgangspunkt treffen in einem Gelände das nicht besonders schwierig oder unübersichtlich ist, aber völlig weglos. Mobilfunk gibt (gab) es nicht, kleine GPS Geräte wie sie heute Standard sind, ebenso wenig.
Meine Ausrüstung diesbezüglich: Recht undetaillierte Karten Maßstab 1:100 000 bzw 1:250 000 und ein guter Kompass. Dabei betrug die Mißweisung (seitliche Abweichung von magnetisch zu geographisch Nord) ganze 38 Grad soweit ich mich erinnere.
Gerne wüsste ich, was aus diesen stupsnasigen Kulleraugen heute geworden ist...

Scan vom Dia.

Kommentare 10

  • Himmelsstürmer 20. November 2020, 10:17

    Enorm interessant was Du so berichtest. Ich wäre gerne mal dort, liebe die eisige Winterwelt u. auch die Einsamkeit. Ich denke dass man dort alles antrifft.!
    HG Ulli
    • Andreas Pfanner 20. November 2020, 11:29

      Danke Ulli, könnte jetzt sagen ´Beeile dich ehe das Eis weg ist´, die alte Inuitkultur ist aber leider bereits verschwunden und damit die Genialität und das Wissen um das Leben in der Arktis.
      Ich drücke dir die Daumen für die Reise.
  • monro Monika Rohlmann 30. Mai 2020, 20:49

    Ach wie schön - und noch dazu in einer top Quali!
    Da schlummern ja wahre Schätze bei Dir!LG Moni
    • Andreas Pfanner 30. Mai 2020, 21:36

      Ja, das Bild mag ich sehr. Inuits sind uns mit einer Mischung aus Scheu und Interesse begegnet. Ist lange her, heute vermutlich auch ganz anders. Eine alte Kultur ist nur noch Folklore, eine Kultur die Überlebenstricks in dieser Natur kannte die uns unvorstellbar sind. So viel Kenntnis und Wissen um Tiere, Naur, Wetter, Technik in Kajak- und Waffenbau.... ich habe so viel darüber gelesen und kann diese Menschen nur bewundern in ihrer Cleverness. Ihre monatelangen Schlittenreisen noch vor 100 Jahren wären heute berühmter als R. Messners Leistungen.
  • Zuber W 29. Mai 2020, 19:29

    Super Qualität, was man da aus einem Dia herausholen kann. Und dann die Erinnerungen erst. Mir ging es ebenfalls im ersten Moment wie Annette. Aber dann  - das Seitenlicht der tiestehenden Sonne erhellt die neugierigen Augen der Kidis. Die Hände in den Zaunspallt gesteckt, um möglicht nah an die Bretter heranzukommen und den Blickwinkel zu vergrößern.
    Neugierde, die Triebkraft der Evolution. Egal wo du hinkommst. Ich muss unweigerlich an die Kinder in der Abgeschiedenheit der Wüste Thar in Indien denken. Kein Fernsehen, kein Smartphone , aber solch offene Blicke. Herrlich!
    Wie lange hat es gedauert bis sie näher kamen?
    Lieben Gruß
    Walter
    Sind es Inuits?
    • Andreas Pfanner 29. Mai 2020, 22:17

      Ja, es sind Inuitkinder. Unvorstellbar dieses Leben in einem Dorf aus ein paar wenigen Häusern nur mit stundenlanger Bootfahrt erreichbar. Keine Straßen, damals auch ohne Smartphone oder Playstation. Dafür aufrichtiges Interesse. Leider hat kein Kontakt stattgefunden, unser Skipper der uns noch über einen weiteren kleinen Nebenfjord bringen mußte, hat gedrängt.
  • Annette He 29. Mai 2020, 8:17

    Auf den ersten Blick denkt man: hä? Aber dann: einfach klasse.

    Gruß,
    Annette
  • Kilian Brügger 29. Mai 2020, 6:44

    Toll wenn du noch alte Dias hast und dazu so lebhafte Erinnerungen. Ein Bild das eine Geschichte erzählt ist und bleibt ein persönliches Topfoto.
    LG Kilian
  • jeverman 28. Mai 2020, 19:18

    Herrliche Szene mit Herz und echtem Schmunzelfaktor.
    Einfach klasse!!

    LG Andreas