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junges Feigenblatt mit Früchten

...interessant und ziemlich kompliziert ist die Bestäubung der Feigenblüten durch die Feigenwespen

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Die Echte Feige (Ficus carica) ist ein mittelgroßer Baum oder Strauch aus der Gattung der Feigen (Ficus).
Sie zählt zu den ältesten domestizierten Nutzpflanzen und wird im gesamten Mittelmeergebiet angebaut. Sie hat wie alle Feigen eine komplexe Bestäubungsökologie.

Die Blütenstände werden in den Blattachseln gebildet. Sie sind flaschenförmig und entstehen, indem die Blütenstandsachse krugförmig nach oben wächst und mehrere hundert Einzelblüten dabei nach innen verlagert werden. An der Spitze des Blütenstandes bleibt eine enge Öffnung (Ostiolum) frei, die durch schuppige Hochblätter fast völlig geschlossen ist.

Feigen sind einhäusig, d. h. es gibt männliche und weibliche Blüten, die jedoch zusammen auf einer Pflanze vorkommen.
Bei letzteren gibt es wieder zwei Formen: eine kurzgriffelige, sterile und eine langgrifflige, fertile Form. Diese drei Blütenformen sind auf zwei Formen der Kulturfeige verteilt, die klassisch als Varietäten eingestuft werden (siehe jedoch unten):

* Die Haus- oder Essfeige, var. domestica, die die essbaren Früchte liefert, besitzt nur langgrifflige weibliche Blüten. Da ihr die männlichen Blüten fehlen, kann sie sich also alleine gar nicht vermehren.
* Die Holz- oder Bocksfeige, var. caprificus, enthält kurzgrifflige weibliche Gallenblüten und männliche Blüten. Letztere stehen in der Nähe des Ostiolums. Die Bocksfeige ist funktionell die männliche Pflanze.

Die Blütenökologie ist bei der Echten Feige noch komplizierter als bei der Gattung Feigen generell, da hier nicht nur Feige und Feigenwespen interagieren, sondern zusätzlich zwei Feigenvarietäten zusammenspielen müssen.
Wie bei allen Feigen werden die Blüten durch eine zwei bis drei Millimeter große Gallwespenart, die Feigengallwespe (Blastophaga psenes) bestäubt.

Die Gallwespen entwickeln sich in den kurzgriffligen weiblichen Blüten der Bocksfeige. Die Imagines schlüpfen in den reifenden Blütenständen. Die nicht flugfähigen Männchen begatten die Weibchen noch innerhalb der Feige. Vor dem Verlassen der Feige durch das Ostiolum sammeln die Weibchen den Pollen an den männlichen Blüten. Die befruchteten Weibchen suchen nun blühende Feigen. Es gibt nun zwei Möglichkeiten:

* Das Weibchen findet eine Bocksfeige. Nach dem Eindringen in den Blütenstand bestäubt es mit dem mitgebrachten Pollen die Blüten. Mit seinem Legestachel legt es die Eier in die Fruchtknoten der weiblichen Blüten und sorgt so für eigene Nachkommen. Obwohl die weiblichen Blüten steril sind, müssen sie bestäubt werden, damit sie die Gallen bilden, in denen sich die Wespenlarven entwickeln.
* Das Weibchen findet eine Essfeige. Es bestäubt ebenso die weiblichen Blüten. Da deren Griffel jedoch länger sind als der Legestachel, kann es keine Eier ablegen.

In beiden Fällen geht die Gallwespe im Inneren der Feige zugrunde.

In den Bocksfeigen entwickelt sich die nächste Gallwespen-Generation, bei den Essfeigen entwickeln sich die essbaren Früchte mit den Samen.

Um in Feigenkulturen die Bestäubung sicherzustellen, werden blühende Bocksfeigenzweige in die Essfeigenbäume gehängt.

(Wikipedia)

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Kommentare 30

  • Der Flaneur 26. April 2015, 9:08

    Das zarte Grün mit dem Licht, hervorragend.
    LG
  • Ingeborg Bröll 3. April 2015, 13:13

    Wunderschön das Leuchten der noch jungen Blätter...klasse Motiv und gut fotografiert, Linde. Neues Leben erwacht:-). Klasse! Liebe Grüße - Inga -
  • a n d u c i 3. April 2015, 10:45

    wunderhübsch, dein feigenbaby. tolles licht und klasse schärfe.
    lg, andrea
  • troedeljahn 2. April 2015, 19:04

    Eine starke Aufnahme in einem fantastischem Licht. Das ist richtig schön. Hut ab.

    Viele Grüße

    Wolfgang
  • Marion Stevens 2. April 2015, 13:35

    Ein Symbol für den "Aufbruch" schlechthin, schön im Sonnenlicht aufgenommen. Feigen sind leckere und auch biologisch interessante Früchtchen.
    Marion
  • Rike Gr. 2. April 2015, 10:36

    ganz wundervoll liebe Linde hast du mit diesem frischen Grün der Feige das Licht eingefangen..
    und hab auch vielen Dank für deine Info dazu...
    Lieben Gruß
    Rike
  • Bettina Bürgel-Stein 2. April 2015, 8:29

    das zarte frühlingsgrün ist einfach wundervoll.
    das die bestäubng so kompliziert ist, hätte ich nicht gedacht!
    LG Bettina
  • Rebekka D. 1. April 2015, 20:27

    wunderschön im Licht ... und vielen Dank für die mitgelieferte Dok ... ich liebe Feigen ... ;o) Rebekka
  • Eva Winter 1. April 2015, 18:47

    Wie schön und ich erinnere mich, letztes Jahr im Sommer frische Feigen vom Baum auf Mallorca geerntet und verspeist zu haben. Sehr lecker.
    LG Eva
  • Ela Ge 1. April 2015, 18:35

    Wunderbar! Meine beiden Feigen stehen noch im Schlafzimmer und haben auch schon wieder Früchte angesetzt. Die Sonne fehlt Ihnen allerdings. Gut gemacht!
  • Mary.D. 1. April 2015, 17:24

    Schön,wie das zarte Grün leuchtet...eine tolle Aufnahme hast du gemacht...sehr gut finde ich auch die Info zu der Feigenpflanze!
    LG Mary
  • Elske Kalolo -Strecker- 1. April 2015, 16:24

    dieses frische Grün ist ein echter Hingucker.
    lieben Gruß, Elske
  • Ev S.K. 1. April 2015, 15:54

    So wird also für die Nachkommenschaften gesorgt, das wusste ich noch nicht.
    Der Spot fällt genau auf das zarte Grün der Blättchen, fast transparent wirken sie und leuchten zu dem etwas dunkleren Hintergrund. Frühlingsgrün aus dem Süden.. herrlich.. wir müssen wohl auf unser Grün noch etwas warten.
    Liebe Grüsse
    Evelin
  • Heidrun-W. 1. April 2015, 15:42

    schön wie das grün im licht leuchtet, gute schärfe und infos dazu.
    lg heidi
  • Heribert Fischer 1. April 2015, 15:13

    auch farblich sehr gut gelungen.
    Gruß, Heribert

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