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Wulf von Graefe


Premium (World), Ostfriesland

Feldrehe

Sie brauchen keinen "Hegebusch".

Den brauchen in der offenen Landschaft nur Jäger (und andere Naturfreunde), damit die scheinbar öde Gleichförmigkeit großer Flächen "Aufsuchpunkte" bekommt, wo man nachschauen gehen kann, was da so alles herausgepoltert kommen könnte.

Ökologisch zerstören sie Lebensraum, besonders bodenbrütender Vögel in mehr oder minder weitem Umfeld.

Das Rehwild in der Marsch hat seine "Einstände" zumeist an Grabenböschungen oder (wo die Flächen noch weiträumig genug sind) auch mitten im offenen Gelände.
Meist mehr auf den Ackerflächen, aber wenn das Vieh noch nicht draußen ist und größere Gänsescharen gegangen (oder gegangen worden) sind, dann ruhen sie auch gern in buckligen Wiesen.

Wenn das Getreide erst hoch genug ist, dann können sie sich über lange Zeit auch recht unsichtbar machen (ganz besonders die zu der Zeit bejagten Böcke).

Kommentare 12

  • Jimi Eiscreme 30. April 2008, 14:46

    ähm, in Mitteleuropa sind riesige Wiesen und Felder ohne pflanzliche Deckung außer in Schwemmlandgebieten ökologisch eher untypisch. Die "Hegebüsche" haben den Sinn einer Förderung der Artenvielfalt. Neuntöter, Goldammer, Rebhuhn, Eidechse und Schmetterlinge wirst du auf deiner Einöde nicht finden. Aber ich nehme an, du beschränkst dich bei deiner Kritik an der "Geschmacksrichtung" von "Jägern und anderen Naturfreunden" auf das küstennahe Schwemmland, in dem Hecken nicht immer typisch, aber auch nicht wirklich schädlich sind.

    Das Phänomen "Feldrehe" ist auch eine Folge der Ausrottung von natürlichen Feinden durch den Menschen. Mit intakter Natur hat das ebenfalls nichts zu tun.
  • Jo Kurz 21. April 2008, 19:30

    gut, ich streiche die dasselbeulen und geniesse nur noch die idylle *g*
  • Susanne und Günter 20. April 2008, 19:56

    Wieder etwas gelernt, ganz herzlichen Dank für die Info! Gruß, Susanne
  • Wulf von Graefe 20. April 2008, 14:13

    @Jo und Susanne
    so "verbeult" wie sie augenblicklich durch den Fellwechsel aussehen, ist da wohl so nicht zu erkennen, wer da vielleicht wirklich auch eine von der Dasselfliege haben könnte.
    Wenn Du es nicht schon nachgesehen hast, Susanne, ist das eine Krankheit meist beim Vieh, bei der eine Fliegenlarve sichtbare Beulen in der Haut macht, bis sie dort ausgeschlüpft ist.
    @Fabienne
    obwohl ich auch leicht (aus vielen betrüblich Erfahrungen) irgendwelche Übel "wittere", ging es diesen auch meiner Einschätzung nach nur einfach so nahezu "unerträglich wohl", dass Jo da schon auf die Dasselfliegen kommen mußte ;-)
    lg Wulf
  • Fabienne Muriset 20. April 2008, 1:24

    Das wirkt so friedlich - fast paradiesisch - dass man kaum auf die Idee kommen könnte, dass da nicht alles zum Besten stehen sollte.

    Grüsslis
    Fabienne
  • Susanne und Günter 19. April 2008, 18:43

    Schönes Foto und eine interessante Diskussion darunter. Kann mir jemand erklären, was Dasselbeulen sind? Danke und Gruß, Susanne
  • Jo Kurz 19. April 2008, 16:06

    friedlich sieht das aus!
    das nähere reh wirkt allerdings etwas 'kantig', und auch der fellwechsel scheint besonders rupfig. die einzelnen haarschippel könnten dasselbeulen sein? in deiner gegend wäre das vermutlich nichts aussergewöhnliches.
    ich mag das bild, da es trotz der grösse der abbildung auch einiges von der landschaft mitnimmt, die zwar der unseren hier ähnlich, aber doch ganz anders ist ;-)
    gruss jo
  • Wulf von Graefe 19. April 2008, 13:42

    @Marion
    danke Dir!
    @Stefan
    mit dem Angeln ging es mir ganz ähnlich wie Dir (was allerdings sehr, sehr lange her ist).
    Und die "Diskussion" mit der "Geschmacksrichtung" ist zumeist ja noch schwieriger als mit den Jägersleuten, weil Anglern so absolut nicht in den Kopf will, wie "friedliches Herumsitzen" tatsächlich etwa Vogelbruten zerstören kann!
    lg Wulf
  • Wulf von Graefe 19. April 2008, 13:32

    @Helmut
    nein, es war auch nicht gemeint, dass ihnen jetzt jagdliche Unruhe Beschwerden mache!
    Auch hier beginnt die Bockjagd erst im Mai und ist der Bejagung des Rehwildes auch gar keine negative Wirkung auf die Tierwelt nachzusagen!
    Anders als bei der unseligen Jagd auf Wasservögel.

    Nur die "Gestaltung" der Landschaft aus Sicht des Jägerempfindens läßt oftmals Verständnis von Zusammenhängen aller Tierwelt vermissen.
    lg Wulf
  • Stefan Rieben 19. April 2008, 13:31

    Ja Wulf, die Jagd ist so ein Thema für sich, da kann man sich schnell Feinde machen. Vor Jahren konnte ich einem schönen Bock kurzfristig das Leben retten, als ich den Jäger sah wie er ihn ins Visier nahm. Ich spazierte einfach dazwischen, dann kam es zu einer erst unfreundlichen Diskussion (mit dem Jäger), habe mich pro forma entschuligt, dass ich den wunderschönen Bock nicht gesehen habe. Ende Jagd wurde er sicher doch noch erlegt, habe ihn nie wieder gesehen.
    Klar, ich habe als Junge mit dem Luftgewehr noch Spatzen geschossen, bis ich realisierte, was ich da eigentlich mache. Ich war auch ein leidenschaftlicher Fischer, aber mit der Zunahme an Gewässerverschmutzung oder den Restwassermengen, die z.T. im Sommer unsere doch früher so schönen Flüsse fast austrocknen lassen, fand ich es vor Jahren an der Zeit, die wenigen Fische nicht auch noch mit meiner Angel (war ein leidenschaftlicher Fliegenfischer) zu stressen.
    In Fischerkreisen werden die Ursachen leider zu oft vergessen, die Schuldigen heissen nun Gänsesäger und Kormoran.
    lg Stefan
  • Marion Kühnel 19. April 2008, 13:28

    ...ganz klasse eingefangen...glg mk
  • Helmut Nonn 19. April 2008, 13:20

    Ich weiß nicht, wie bei euch das Jadgesetzt ist, aber in NRW geht meines Wissens die Bockjagd erst am 1.5. auf. Aber ich bin kein Jäger oder wenn nur mit der Kamera. Schön Rehwild so in der Ruhe zu fotografieren. Kompliment.
    Gruß Helmut