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Ein Relikt der EXPO 2000

Ein Relikt der EXPO 2000

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Patrick Rehn


Premium (World), Bebra-Lüdersdorf

Ein Relikt der EXPO 2000

Na, wer erinnert sich noch an die Weltausstellung in Hannover? Anlässlich der EXPO 2000 wurden in und um Hannover gewaltige Summen in die Infrastruktur investiert - nicht nur am Messegelände, sondern auch in die Verkehrswege, wurden doch Besuchermassen unvorstellbarer Größe erwartet. Wenige Tage vorher ging auch die neu aufgebaute S-Bahn Hannover an den Start, die Deutsche Bahn setzte ihr neues Flaggschiff, den
ICE 3 im Sonder- und Regelzugverkehr (auf der Route von München nach Hannover mit anschließender Flügelung nach Hamburg und Bremen) auf die Schiene, mit dem Schönes-Wochenende-Ticket sollte für die Dauer der EXPO Niedersachsen ebenfalls nicht durchfahren werden dürfen, die Nahverkehrslinien (allen voran die RegionalExpress-Routen) wurden umgestrickt, der alte Messebahnhof wurde durch den Neubau Hannover Messe/Laatzen ersetzt, und und und...

Doch bereits nach wenigen Tagen setzte eine gewisse Ernüchterung ein, mussten alle Beteiligten doch feststellen, dass längst nicht so viele Menschen zur Weltausstellung strömten wie zunächst erwartet. Die im Sonderzugverkehr eingesetzten ICE (Zuggattung EXE für EXPO-Express) und IC (Zuggattung EX) fuhren mehr warme Luft wie alles andere spazieren. Verona Feldbusch und Helmut Karasek dürften dem ein oder anderen noch mit der Werbekampagne in Erinnerung sein, um dann die Besucherzahlen anzukurbeln...

Wie erwähnt wurden auch die RegionalExpress-Linien in Niedersachsen umgestrickt und teilweise in ihrer Kapazität erheblich ausgeweitet: Beispielhaft wurde die Linie von Göttingen über Hannover nach Uelzen nach Bremen verschwenkt und die hier eingesetzten 110 mit modernisierten Silberlingen auf anderen Strecken eingesetzt, während man hier von anderen Regionen angemietete Doppelstockwagen und 20 Loks der Baureihe 145 von DB Cargo einsetzte, die hierfür eigens ein "kleines" Nahverkehrspaket erhielten: Dieses umfasste neben einem Eingabe- und Steuergerät für die im Beimannfenster angebrachte Zugzielanzeige und die automatischen Ansagen auch ein Schwanenhalsmikrofon für Ansagen durch den Lokführer (das geht technisch zwar auch über das Zugfunkgerät, ist aber vom Bedienablauf her aufwendiger) und ein entsprechendes Türsteuersystem für die seitenselektive Freigabe der Ausstiegsseite.

Nach dem Ende der EXPO wurden die Loks wieder an DB Cargo zurückgegeben, kamen und hin wieder jedoch leihweise für DB Regio (hier besonders in Nordrhein-Westfalen) zum Einsatz. Die mit den Regio-Accessiores ausgestatten Loks und ihre interessante Vergangenheit erkennt man auch heute noch unschwer an den Zugzielanzeigen. Die technischen Ausrüstungsgegenstände sind - soweit ich das in letzter Zeit beurteilen konnte - zwar noch größtenteils verbaut, in der Regel jedoch "abgeklemmt".

Am 2. Juli 2013 hatte ich das Vergnügen mit der 145 036-0 den gemischten Güterzug EZ 51808 von Mannheim in Richtung Seddin zu befördern. Aus betrieblichen Gründen kam ich dabei kurz hinter dem Haltepunkt Hanau West zum Stehen. Nach und nach rücken die Lokomotiven zur Hauptuntersuchung ein und verlieren dabei die Railion-Beschriftungen, was bei der oben gezeigten Lok bereits fünf Wochen später der Fall war...

Roter, langweiliger Drehstrom von DB Schenker? Von wegen...

Eine meiner Lieblings-185
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Patrick Rehn
Selbstfahrer
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Seltenes Vergnügen
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Gemischtes Doppel mit 9800 kW für 2195 Tonnen
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Schweden-Happen (oder: Die Geschichte von 185 401 bis 406 # viel Text)
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