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Ein Freund fürs Leben

Ein Freund fürs Leben

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Ein Freund fürs Leben

Der / Die FotografIn schreibt: "Es waren die letzten Tages des alten Hauses. Für viele Generationen war es ihr Zuhause."

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Kommentare 30

Die Diskussion für dieses Foto ist deaktiviert.

  • Agora 3.0 - Bildbesprechung intensiv 6. Februar 2022, 9:00

    Die Diskussion hier ist nun beendet, Agora wird unter dem folgenden Bild fortgesetzt:
    Nebel
    Nebel
    Agora 3.0 - Bildbesprechung intensiv
  • Agora 3.0 - Bildbesprechung intensiv 6. Februar 2022, 9:00

    Jens Riesener schreibt: “Liebe Lesende,
    liebe Schauende,
    liebe Kommentierende.

    Ich danke allen, die sich die Zeit genommen, in meinem Bild nach der Geschichte zu suchen und darüber zu schreiben.

    Das alte Haus auf meinem dokumentarischen Bild hat eine sehr lange und bewegte Geschichte. Es ist das über Jahrhunderte beliebte Ausflugslokal „Rheingarten“ direkt am Seerhein in Konstanz. In der letzten Zeit waren darin Wohnungen eingerichtet. Ehemalige Bewohner:innen mit hängendem Kopf und Koffer in der Hand waren gerade nicht in der Nähe, schade.

    Dieses alte Haus war mein erster Eindruck der schönen Stadt Konstanz im Sommer 2021 und ich musste es unbedingt fotografieren.

    Links des Hauses rauschen ungezählte Fahrzeuge auf der vierspurigen Rheinbrücke vorbei, rechts des Hauses verspricht eine Tankstelle Rundumversorgung, vor dem Haus verläuft eine der Einfallstraßen in Richtung Innenstadt und in einem Abstand von drei Metern erhebt sich hinter dem alten Haus ein siebenstöckiger Koloss aus Glas, Stahl und Beton, in dem vielleicht schon jetzt Menschen übereinander gestapelt ihren Büroberufen nachkommen.

    Das Haus wurde 1606 errichtet und trägt seit 1850 seinen Namen „Rheingarten“ - so soll nun der Büroklotz heißen - ob er in Zeiten von Home Office jemals benötigt wird? - um seine Geschichte wusste ich beim ersten Sehen nicht.

    Auch ich bin davon ausgegangen, dass dem baufälligen Haus nur noch wenige Tage geschenkt sind - daher der kurze Einleitungstext - aber meine spätere Recherche ergab, dass das Haus unter Denkmalschutz steht und somit nicht abgerissen werden darf. Es bleibt dort geduckt stehen und wartet auf einen neuen „Freund fürs Leben“.

    Ob dem Haus aber wirklich ein neues Leben eingehaucht wird, es eine neue Aufgabe bekommt, das wird die Zeit zeigen. Vielleicht brauchen die Büroangestellten ja direkt vor der Tür ein Café für ihre Tasse Milchkaffee am Morgen.

    Wenn ich einen Schritt zurückgegangen wäre, dann wäre das riesige Bauschild der Baufirma sichtbar geworden, das wollte ich nicht, weil dann die Suche im Internet begonnen hätte und manch schöner Gedanke zum Bild nicht ausgedrückt worden wäre, daher der vielleicht nicht gute Bildschnitt.

    Ich fand die Details im Zwischenstück, die abstürzenden Waschbecken und den knappen Blick auf den Neubau spannend.
    Wie das Haus und sein übergroßer Nachbar, der nun den Menschen den Weg zum Seerhein versperrt, aussieht, das kann auf Farbbildern auf meiner Seite gerne angeschaut werden. Dieses hier habe ich schon in schwarzweiß aufgenommen.

    Hat das Bild eine Berechtigung, überhaupt gezeigt zu werden, weil es so schlecht ist?
    Sollte ich nicht endlich meinen Fotoapparat aus der Hand legen und besser Kurzgeschichten schreiben? - mache ich übrigens schon länger - von Berufswegen.

    Den Rat einiger Kommentierenden nehme ich nun an und werde mich nach meinem siebten Bild in der Agora in den zurückliegenden drei Jahren zurückziehen. - Aber meine Kamera werde ich natürlich nicht zur Seite legen, dafür habe ich am Fotografieren viel zu viel Freude.

    Ich habe viel gelernt und habe mich immer über Anregungen gefreut und danke allen für Ihre wertvollen Anmerkungen, - wenn für mich etwas sinnvoll ist, dann gute Gedanken und/oder der Link zu einem Bild, das mich weiterbringt und neue Sichtweisen eröffnet - allein die Namen von hoch geschätzten Fotografen zu zitieren, hilft mir nicht wirklich weiter, aber sie sind natürlich interessant - von manchen Kommentierenden, die schnell ihr Urteil fällen, würde ich gerne auch einmal ein Bild hier in der Agora sehen.

    Ich danke dem Agora-Team für die Begleitung über die Zeit und die Möglichkeit, meine Bilder zu zeigen und wünsche allen, die hier zeigen, lesen oder kommentieren den guten ersten und den zweiten Blick auf die Dinge, die vielleicht doch nicht „ohne Geschichte“ sind.

    Viele Grüße,

    Ihr/Euer Jens Riesener”
  • Pik Sibbe 5. Februar 2022, 23:21

    Der Bildtitel macht das Foto selbst schon ein wenig interessanter. Er klingt etwas philosophisch und steht absolut im Kontrast zu dem unruhigen Bild und dem trostlosen Platz. Der Titel löst Trauergefühle aus und ich finde ihn keineswegs unpassend, da er die Bildwirkung verstärkt, wie vergänglich halt alles im Leben ist und schließlich auch das Leben selbst.

    Rein fotografisch betrachtet hätte ich rechts den Cut knapp neben der Holzpalette (so ca.20-30cm rechts von ihr entfernt)  gesetzt und dafür links wie oben etwas mehr mit aufs Bild genommen. Der Schornstein dürfte nach meinem Gefühl gerne komplett sichtbar sein.

    Die Bildidee finde ich durchaus originell, schon deswegen, weil es sich nicht so recht in die gängigen Schubladen der Fotografie unterbringen lässt. Es ist weder Street, noch Lost Place... . Der Bildausschnitt hätte aber etwas sorgfältiger gewählt sein können.
  • fotobücher 4. Februar 2022, 12:37

    Wenn ich so ein Bild ansehe, gehe ich immer davon aus, dass das Bild mehr weiß als ich. Dh ich lasse mich auf das Bild ein, lese es. Das geht nicht mit einem Blick. Mein ästhetisches Verlangen stelle ich dabei hinten an.
    Was mich bei diesem Bild beeindruckt ist dabei die Realität.
    Bis auf die S/W Konvertierung könnte ich auch an der Stelle stehen und würde genau das sehen. Da ist nichts aufmerksam heischend in den Vordergrund oder Fokus geholt worden, sondern das, was dort ist, ist auch auf dem Bild. Das mag für viele trivial klingen, ist es aber nicht.Für mich ist dieses Bild nicht zufällig entstanden, sondern mit Aufmerksamkeit, nicht im vorbeigehen, sondern in Beobachtung. Vielleicht ging die Person jeden Tag an dem Ort vorbei und hatte eines Tages die Kameera dabei oder hat vielleicht den gesamten Vorgang fotografisch begleitet. Das kann ich im Bild nicht sehen.Ausserdem sehe ich das Offensichtliche: einen Teil des Hauses, den Gastank, die Container des Baubüros, den Arbeiter. Der Startkommentar gibt mir den Hinweis "die letzten Tage" .. also dieses Haus macht Platz für etwas, das ein Baubüro braucht - also etwas größeres, das Koordination vor Ort braucht. Neugierig werde ich dann auf das was dort entstehen wird.
    Mein Blick schweift über die Fläche, die Bauzäune, den Kies das moderne Gebäude im Hintergrund. Einerseits eine alltäglich gesehene Umgebung und gleichzeitig eingefroren in der Zeit. Dieses Bild wird in zwanzig Jahren einen neuen Blick erzeugen, wenn man an der Stelle steht: So sah es hier kurz vor Baubeginn aus.
    Danke fürs Zeigen. Für mich ein gutes Bild, das nicht mehr sein will, als es ist.
  • kmh 4. Februar 2022, 4:30

    Langsam verstehe ich dieses Bild. Es handelt sich um eine von 30 weiteren Aufnahmen, angefertigt zu Dokumentationszwecken um den Zustand der Ruine und den Fortgang der Arbeiten festzuhalten. So, wie es Handwerker oder Architekten machen. Da kommt es nur auf Inhalte an, was nicht drauf passt, ist auf dem nächsten Foto.
    • Wolf Schroedax 5. Februar 2022, 17:56

      ...und mit dem Smartphone machen sie die Aufnahmen !  Kommt das hin  ?  Frage an die "kompetenten Teilnehmer":
  • Gardin 3. Februar 2022, 10:25

    Ich lese hier wiederholt, dem Foto fehlt die künstlerische Gestaltung usw.  Vermutlich um mehr Aufmerksamkeit zu erregen, die Geschichte einfach zugänglich zu machen, gefälliger zu wirken.  Das stellt irgendwie meinen bisherigen Eindruck über die Agora Diskussionen völlig in Frage. 
    Bisher dachte ich, genau das ist hier nicht gefordert.
    Dieses Foto zeigt eine außergewöhnliche Sitution, wie sie nicht jeden Tag vorkommt. Einen Kampf zwischen Alt und neu. Ein mehrstöckiges Haus wurde trotz scheinbar ungeklärter Sachlage rigoros direkt neben einem alten abbruchreifem Wohnhaus gebaut. Da waren sich die Investoren sehr sicher dass sie den Kampf gewinnen werden. (eine Interpretation).
    Als ich das Foto gesehen habe,  war ich davon überzeugt, dass es für das Festhalten, das Erkennen der Situation Anerkennung bekommt. Ich bin sehr überrascht, vor allem über den Eindruck, dass es einen Ist-Zustand einer Baumaßnahme darstellen soll.
    • Matthias von Schramm 3. Februar 2022, 13:33

      Wenn ich den Eingangstext lese, würde ich davon ausgehen, dass das alte Haus nicht mehr existiert, aber noch bis vor kurzem da stand. Indiz dafür ist der Hinweis auf Maskenpflicht. Allerdings fand ich die Annahme, hier würde es einen Umbau anstatt eines kompletten Abrisses geben, sehr sympathisch. Denn sofern die Basis trotz wohl notwendiger Entkernung noch vorhanden, so wäre sicherlich eine gewiss sehr kostspielige Renovierung möglich. Denn das Haus sieht mir nach einem aufwändigen wertigen Bau aus, der nur ziemlich abgerockt ist, aber immer noch Charme und Schönheit ausstrahlt. Dokumentiere ich die letzten Tage des Hauses, so bietet sich an das Haus in seiner Gänze abzubilden. Ganz nebenbei ist es ja auch ein Stück Architektur. So fern möglich würde ich hier etwas zurücktreten und den Gegensatz von alt und neu mehr herausstellen. Hier bleibt es angedeutet. Es lohnt sich immer mal Bildbände zu betrachten, die z.B. von den Trümmerstädten nach dem 2. Weltkrieg entstanden sind und wie dort Ruinen, Zerstörung aber auch der zarte Neubeginn dargestellt wurde. Das wurde hier fotografisch ein wenig versäumt.

      Cool finde ich auf jeden Fall den Gastank mit einzubauen (ist ja auch realistisch gesehen unvermeidlich), weil er wie Schuppen von den Augen fallend, den Bildtitel liefert. Der Werbespruch verunsachlicht und verbalhornt die Dimension des "Ein Freund fürs Leben", denn immerhin haben Menschen viele Jahrzehnte mindestens in diesem alten Haus gelebt und eine Heimat gehabt.
      Das wiegt schwerer und bedeutender als einfach nur ein Gastank und Heinzungswärme. Damit wird das Bild an dieser Stelle sogar erzählerisch.

      Das Motiv ist sehr komplex und man bekommt ungeheuer viel zu sehen und daher ist es somit prädestiniert mit seinen vielen Linien, Schattierungen und Formen monochrom dargestellt zu werden. Damit hat man eine graue vergangene "Schönheit" vor sich neben knallharter Sachlichkeit ohne Geschichte.

      So jedenfalls meine Sicht der Dinge.
  • carola loretta 2. Februar 2022, 15:04

    Für mich strahlt das Bild zu viel Unruhe aus. Fotografisch nicht gestaltet. Ich denke es eignet sich als "vorher-nachher" Vergleich, wenn dann dort etwas neues entstanden ist. "Ein Freund fürs Leben" suche ich die ganze Zeit. Ich finde ihn nicht.
  • framebyframe 2. Februar 2022, 11:47

    Eine graue Melange vermischt altes Gemäuer und neues Handwerk. Eine ewig währende Baustelle als 'Freund fürs Leben'. Wer schon mal irgendwas gebaut hat oder hat bauen lassen weiß, dass der Titel stimmen könnte. Oder ist gar der im Leistungsniveau stehende Bauarbeiter gemeint, der symbolisch für all das stehen soll, was hier auferäumt werden soll. Dieser muss dann so lange Hand anlegen wie das Gemäuer jetzt schon alt ist. Ist das der Beginn einer wunderbaren Freundschaft? Teuer wird es allemal. Fotografisch ist das Bild zurückhaltend ausgeleuchtet. Keine Abgründe und keine Blinklichter. Bestimmt kein Sonnentag gewesen, um Freundschaften zu knüpfen. Eine Baustellenszenerie, die eher unspektakulär einen Abriß oder Restaurierung darstellt. Ich bin für Erhalt der Freundschaft.
  • Hans-Peter Bigler 1. Februar 2022, 19:59

    Mein erster Gedanke: Ein altes Haus, welches von einem Neubau bedrängt wird. Nichts Spezielles. Wenn nicht in Agora zur Diskussion eingestellt, hätte ich nach einer halben Sekund weitergeklickt. Ohne den Titel und den Text, welcher doch zum Denken anregt, wäre mein Verweilen noch kürzer ausgefallen. Punkt

    Um dem Titel und dem Text gerecht zu werden, wünschte ich mir die ausgezogenen Menschen mit einem wehmütigen Blick auf das Objekt oder mit gesenktem Kopf und Koffer in der Hand davongehend. Der Bauhandwerker scheint in den Neubau hinein zu gehen, hat keinen Bezug zur Bildaussage, also unnötigerweise im Bild.
    Was sicher passt ist, dass das Bild in sw gezeigt wird.
    Für mich ein geeignetes Bild als Doku für den Stand der Dinge am Tag X auf der Baustelle XY.
  • Gabriele Büchele Luis 1. Februar 2022, 19:09

    Ein Häuschen mit Charme. Trauer über das Vergangene.
  • wittebuxe 1. Februar 2022, 12:51

    "Ein Freund fürs Leben" - Das könnte wörtlich genommen werden. Denn dieser linke Teil des ursprünglich viel breiteren Hauses soll wohl erhalten bleiben bzw. restauriert werden. Auf die Narben einer Trennung weisen die Dachlatten hin, die wie Knochenenden eines Schälrippchens hervorstehen, und die Waschbecken, die noch in das ursprüngliche Zimmer unten hineinragen: zuerst müssen die Wasserleitungen gekappt werden, bevor man die herausreißen kann. Das Resthaus steht aber ganz auf eigenen Beinen, Die Dachschindeln sind anscheinend noch gut erhalten, die fehlenden und kaputten wird sich der jetzige Eigentümer vom abgerissenen Teil des Hauses hoffentlich gesichert haben, für jetzt und für später mal. Der Dachstuhl ist eingesackt, wahrscheinlich ist lange Zeit Feuchtigkeit eingedrungen. Das Innere soll nun mithilfe des Gastanks beheizt und getrocknet werden, das Dach muss zunächst aber regenfest gemacht werden. Ein zum Charakter des Hauses passendes, neues Doppelflügel-Sprossenfenster ist bereits eingesetzt, da jedenfalls kann kein Regen mehr eindringen.
    Irgendjemand muss es als erhaltenswert erachtet haben, der Nähe zu den Neubauten des Baubüros ist man sich bewusst, und es soll trotzdem dort stehen bleiben, Die sorgfältige, vorsichtige Abtrennung vom Rest des Hauses war aufwendig. Warum sollte man so vorgegangen sein [sh. das neue Fenster!], wenn schließlich doch der Abriss erfolgte? Möglicherweise soll es den Zustand zeigen am Ort, der vor den Neubauten hier herrschte, oder soll der Kontrapunkt zum Neuen sein, beherbergt ein Büro, wer weiß?
    Das Foto ist ausgewogen belichtet. Es dient vor allem, dokumentarisch, den fortgeschrittenen, vorangegangenen Verfall, und die viele Arbeit, die noch zu leisten ist, bevor es wieder bewohnt werden kann, festzuhalten. Es ist geeignet, später den Vergleich vorher/nachher zu machen,
    Ich würde mir wünschen, dass dieses Haus dort stehen bleiben darf.
    • Gardin 1. Februar 2022, 17:11

      Ich denke schon, dass das alte Haus abgerissen wurde. Zumindest schließe ich das aus dem Text der/des Fotografin/en. Meine Geschichte aufgrund des Textes, "es waren die letzten Tage des alten Hauses", das "alte Haus" hat sich gewehrt. So einfach wollte es dem "Fortschritt" nicht weichen. Es musste, vielleicht um Termine zu halten, erst drumherum gebaut werden. So einfach ist das alte Haus nicht gewichen. Damit würde dieses zunächst für "ohne Geschichte" vermutete Foto eine eindrucksvolle Geschichte erzählen.
  • N. Nescio 1. Februar 2022, 11:41

    Deprimierendes baustellendokufoto ohne Anspruch auf künstlerische Gestaltung.
    Aufnahmezeeck möglicherweise als Beilage zu behördenantragsformular oder für versicherung etc. warum grad dieser Ausschnitt gezeigt wird, weiß man nicht.
    Für dokuzwecke wäre möglicherweise ein Farbfoto geeigneter. Ich will’s nicht länger ansehen, denn mir graut …
  • Clara Hase 31. Januar 2022, 22:34

    Das Bild verströmt nicht gerade Heimwehgedanken, oder Sehnsucht nach alten Zeiten.
    Selbst der Gastank ist kein Freund fürs Leben.
    Aber evtl wird da bald ein Bauplatz freigemacht - für Schöneres.
    Nichts desto trotz zog es wohl - die Fenster wirken wie neu.
  • Gardin 31. Januar 2022, 17:58

    Altes (Ein)Familienhaus kurz vor dem Verfall, nur zwei, drei Meter entfernt von einem modernen mehrstöckigen Neubau. Unmittelbar hinter dem alten Haus steht ein neuer weißer Gastank auf dem man den  Bildtext "Ein Freund fürs Leben" lesen kann. Bei näherem Hinsehen lässt sich feststellen, dass die Leitung des Tankes unter dem Absperrzaunelement hindurch, zu dem Neubau geht. Am rechten Bildrand sehe ich einen jungen Mann, der vermutlich vor einer Eingangstür steht, die hinauf zum Baubüro in der ersten Etage führen könnte. Auf dem Balkon direkt über dem Eingang ist ein Schild Baubüro angebracht. 
    Der farblich und von Schärfe usw. her gut gemachte Schnappschuss einer nicht so ganz alltäglichen Baustelle. Es ist sicherlich selten, dass ein mehrstöckiger Neubau nur drei Meter entfernt von einem alten verlassen und heruntergekommenen Einfamilienhaus hochgezogen wird. Das deutet auf eine noch andauernde Auseinandersetzung der beiden Grundstückeigentümer hin. 
    Wobei ich nicht verstehe, warum der der Fotograf nicht ein paar Schritte zurückgegangen ist, dann würde m.M.n. mehr noch eine Geschichte daraus.
  • Matthias von Schramm 31. Januar 2022, 11:54

    Das Bild erklärt sich von selbst, auf einen erklärenden Bildtext wurde verzichtet. Lediglich, dass das Haus kurz vor dem Abriss steht, ist angedeutet. Der sarkastisch wirkende Werbetext auf dem Progas-Tank wurde passender Weise als Titel übernommen. Viel einfacher erklären sich weder Bild noch Titel selten. Farbe benötigt dieses Bild natürlich auch nicht, könnte aber eine andere Stilistik vertragen - mehr Sachlichkeit des Sehens von dem wohl immer präsenten Prozess des Kommen und Gehen. Einer der Gründe überhaupt warum Menschen fotografieren. Haus und Neubauten bekommen bei diesem Schnitt eine Beiläufigkeit, so nach dem Motto; ich habe die Schriftzüge gesehen, baue sie mit ein, lege aber nicht mehr genügend Wert auf das Hauptmotiv. So wirkt das Bild grade auch mit dieser Brennweite von Anfang an verschnitten, aber für mich schon ausreichend interessant. Dennoch hat z.B. die Person im Bild hier keinen relevanten Faktor. Das hier was geschieht und ein Abriss bevorsteht, ist auch ohne die Person sichtbar, selbst wenn man weiss, dass Baustellen nicht selten längere Zeit still liegen. Habe ich das ganze Haus frontal vor mir und rechts noch ein wenig "Baubüro", vielleicht noch ein paar Eindrücke vom Neubau, oder auch mehr Eindrücke davon, bekommt das Ganze mehr Power und das Haus als Hauptmotiv mehr Aufmerksamkeit. Zumindest bekommt man den Eindruck, dass einst Dinge mit Sinn für irgendwann auch mal Schönes (Schindeln im Biberschwanz-Stil und Fensterkasten weisen darauf hin) dem seelenlosen weichen. Mit all seinen Verbesserungsmöglichkeiten weist das Bild dieses locker darauf hin und das es schade um das Haus ist, wird auch vermittelt. Mehr winkende Zaunpfähle sind nicht nötig, nur vielleicht eine Vereinfachung des Draufblicks. Mit der Chance, dass dann die letzten Fragezeichen des Betrachters verschwinden. Danke fürs zeigen.