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Das Siebengestirn

Das Siebengestirn

3.022 0

Gerald Wagner


Premium (Basic), Retz

Das Siebengestirn

Die sieben Töchter der Pleione und des Atlas, beide ebenfalls mit im Familienbild (links außen), sind gegen den Uhrzeigersinn und beginnend mit Alcyone, der hellsten im Bildzentrum, Merope (mit dem leicht rötlichen Nebel unterhalb, Electra, Celaeno, Taygeta, Asterope und schließlich Maia (der helle Stern rechts über der Bildmitte). Physikalisch gesehen sind die Plejaden ein sog. offener Sternhaufen, entstanden vor gut 100 Millionen Jahren, also vor - astronomisch gesehen - relativ kurzer Zeit. Bei einer Distanz von etwa 400 Lichtjahren und einer scheinbaren Ausdehnung von cirka 2 Grad am Himmel, verteilt sich der Haufen über ein Raumgebiet von rund 15 Lichtjahren. Freilich gehören nicht nur diese neun hellen Sterne dazu. Es wird geschätzt, dass der Sternhaufen bis zu 1000 Mitglieder hat.
Neben seiner mythologischen Bedeutung für alte Kulturen sind die Plejaden auch für die moderne Astronomie wichtig als eine Art Eichgröße für die kosmische Entfernungsskala. Indem die Haufensterne in etwa die selbe Entfernung zu uns haben und durch ihre gemeinsame Entstehung auch das selbe Alter und damit Entwicklungsstand aufweisen, kann eine Beziehung zwischen Leuchtkraft und der Größe bzw. Masse eines Sterns hergestellt werden. Diese Masse-Leuchtkraft-Beziehung hilft wiederum bei der Bestimmung der Distanzen zu weiter entfernten Objekten.
Da der Haufen immer noch von Staubwolken umgeben ist, die das Licht der Sterne streuen bzw. reflektieren, entsteht ein sehr ästethischer Anblick, der sich leider nur auf länger belichteten Aufnahmen zeigt. Interessant sind auch die vielen winzigen und sehr weit entfernten Galaxien, die durch die dünnen Nebenschleier hindurch zu entdecken sind.
Aufgenommen wurde das Bild als eine Art Pausenfüller zwischen den Aufnahmeserien von anderen Deep-sky-Objekten, wobei sich über zwei Nächte dann doch eine Menge Belichtungszeit ergeben hat. Aufnahmegeräte: Atik 16200 mono-CCD an einem Newton mit 30 cm Öffnung und f 3,6. Für den Luminanzkanal sammelten sich 14x5 Minuten, für den Blaukanal ebenfalls 14x5 Min. und für Rot- und Grünkanal je 7x5 Minuten Belichtungszeit. Bearbeitet wurden die Frames mit MaximDL, Astroart und Photoshop.

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