Beerdigungen und Photographie

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Ehemaliges Mitglied Ehemaliges Mitglied Beitrag 61 von 136
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Ich vermute ganz einfach mal, dass Du den Tod im Kontext des sterbens siehst?
Ehemaliges Mitglied Ehemaliges Mitglied Beitrag 62 von 136
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Wer früher stirbt ist länger tot!
Matthias von Schramm Matthias von Schramm   Beitrag 63 von 136
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Zitat: lbg13 14.04.15, 17:56Zum zitierten BeitragIch vermute ganz einfach mal, dass Du den Tod im Kontext des sterbens siehst?

wir kommen hier nun auf eine philosophische ebene.

Also, durch den Kontakt zu sterbenden Menschen ist das wohl so. Wenn jemand sich darüber im Klaren ist, dass das Ende bald da ist, dann verändert sich ganz viel. Sprachlich haben wir dafür Vehikel. Aber das sehe ich so. Auch wenn Du mir wahrscheinlich sagen willst, dass das Sterben eigentlich Teil des Lebens ist, bis zum letzten Lebensmoment. Die Literatur, die Kunst, unsere Phantasie, vielleicht eben auch die Fotografie schreibt Übergangsgeschichten. Man kann es auch im Bewusstsein des baldigen Todes "Reisevorbereitungen" nennen. Und wenn einer eine Reise tut, dann werden z.B. die Koffer gepackt. Dies passiert z.B. im übertragenen Sinne.
Ehemaliges Mitglied Ehemaliges Mitglied Beitrag 64 von 136
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Und der erledigt die Formalitäten

[fc-foto:35194086]
† Ute Allendoerfer † Ute Allendoerfer   Beitrag 65 von 136
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zur Ausgangsfrage zurück.
Kein leichtes Thema und nicht einfach jetzt die richtigen Worte zu finden.
Kleine erlebte Geschichte aus dem Leben einer Krankenschwester.
Ich wurde zu einer Familie gerufen, weil der Großvater den wir länger betreut haben
verstorben ist. Normaler Ablauf, sich um Angehörigen kümmern und den Verstorbenen
entsprechend den Wünschen der Angehörigen waschen umkleiden usw.
Als der Verstorbene dann im Anzug auf dem Bett lag, die Gebete von der Familie gesprochen waren, stellte sich die ganze Familie rechts und links neben dem Bett auf, der Sohn drücke mir eine Kamera in die Hand ( das war ca. 1985 ) und sagte bitte Schwester. DAS war ein Erlebnis, das ich zum einen nie vergessen habe, zum anderen hat es mir gezeigt, jeder Mensch/ Kultur / Herkunft geht anders mit Trauer/Riten und Erinnerungen um.

Als ich nach vier Wochen einen Nachbesuch gemacht habe, stand das Foto in DinA4 gerahmt auf dem Fernseher.

Auf Wunsch der Angehörigen fotografieren auch heute schon Bestatter die Toten nach dem Einsargen.
Obligatorisch ist es wohl, das der Sarg und die Trauerfeier auf Wunsch fotografiert wird.
ich habe es erst kürzlich erlebt. Allerdings geht das sehr ruhig von statten, ich habe es kaum bemerkt.

Die Einstellung zum Tod ändert sich derzeit wohl wieder in der Gesellschaft. ( mein persönlicher Eindruck)

Es gibt Familien die ganze Kartons voll mit Fotos ihrer verstorbenen Angehörigen haben.



Zitat: IronyHey 12.04.15, 14:09Zum zitierten BeitragIn Deutschland ist es zudem eher unüblich am offenen Sarg Abschied zu nehmen.

ja das ist sicher von Gegend zu Gegend unterschiedlich. Es hat auch sehr unterschiedliche Gründe dafür.

Oft ist es ja so, das die Trauerfeier und die Urnenbeisetzung zusammengelegt wird.
Und es kommt sicher auch darauf an, wie jemand verstorben ist.

Die meisten Trauernden nehmen vor der Trauerfeier in der Trauerhalle am offenen Sarg(Leichenhalle) ( so es eine Erdbestattung ist) Abschied.


Lgute
Zuletzt geändert von † Ute Allendoerfer am 14.04.15, 21:32, insgesamt 1-mal geändert.
Karpfen Karpfen Beitrag 66 von 136
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Das war ein sehr feiner Beitrag zum Thema!
VG
xxx xxx Beitrag 67 von 136
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Zitat: Matthias von Schramm 14.04.15, 18:10Zum zitierten Beitrag Wenn jemand sich darüber im Klaren ist, dass das Ende bald da ist, dann verändert sich ganz viel.

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durchaus... aber die angst ist da... und der wille zu leben bleibt... zumindest nach meiner erfahrung.
† Ute Allendoerfer † Ute Allendoerfer   Beitrag 68 von 136
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Zitat: michael se.......... 14.04.15, 21:40Zum zitierten Beitragdurchaus... aber die angst ist da... und der wille zu leben bleibt... zumindest nach meiner erfahrung.

Michael, auch das kann sehr sehr unterschiedlich sein.

Aber was ich dazu zu sagen hätte, würde den Rahmen sprengen und nichts mehr mit dem Ausgangsthema zu tun haben ( Beerdigungen und Fotografie)

Das Sterben, der Tod, der Umgang damit, auch die Riten sind so unterschiedlich wie die Menschen selbst und was sie erlebt haben. LGute
Ehemaliges Mitglied Ehemaliges Mitglied Beitrag 69 von 136
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Zitat: michael se.......... 14.04.15, 21:40Zum zitierten Beitragdurchaus... aber die angst ist da... und der wille zu leben bleibt... zumindest nach meiner erfahrung.
Da hab ich schon die vollkommen gegenteilige Erfahrung gemacht.Nicht umsonst gilt der körperliche Tod ja auch als Erlösung von Leid.Ich jedenfalls werde wohl ,zumindest in diesem Leben,keine Leichen fotografieren!
xxx xxx Beitrag 70 von 136
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Zitat: Ute Allendoerfer 14.04.15, 21:47Zum zitierten BeitragAber was ich dazu zu sagen hätte, würde den Rahmen sprengen und nichts mehr mit dem Ausgangsthema zu tun haben ( Beerdigungen und Fotografie)


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ja, das geht über das ablichten hinaus, wenn man es so sehen möchte... was sicher nicht deine intention ist, ute.
IronyHey IronyHey Beitrag 71 von 136
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Zitat: Die Fiktion 13.04.15, 23:17Zum zitierten Beitrag``Pietät´´, .....schonmal von gehört ?


Ich denke, dass Das Fotografieren und die Pietät sich nicht widersprechen.
Es geht nicht darum Reißerische Fotos zu machen -
sondern durchaus dem Anlaß Entsrepchende.

Es geht auch nicht daraum auf einer "Fremden" Beerdigung zu fotografieren - sondern eher aus der Sicht der Familie. Ich bin überrascht, wie selbstverständilch "Hochzeitfotografen" sind - aber dass es kaum "Beerdigungsfotografen" gibt.

Zitat: Die Fiktion 13.04.15, 23:17Zum zitierten BeitragWas soll der Sinn und Zweck dieser Bilder sein ?
Warum bist du der Meinung, auf ein ``Tabu´´ zu stoßen ?
Ist es nicht ein Persönlichkeitsrecht, das mein Schmerz und meine Trauer, nicht von Menschen ins Bild gesetzt werden, die nur Bilder wollen und sonst keinen Bezug haben ?

Ich denke nicht, das es hier ein Tabu gibt.
Eher eine Achtung, die ich für durchaus angebracht halte.


In der Schatzsammlung meiner Mutter habe ich ein paar Fotos als Menschen von der Beerdigung (Totale) oder auch vom offenen Sarg gefunden.

Dahinter steht auch eine Geschichte - und wenn mir dann meine Mutter erzählt hat, wer das war - und so -
Das ist schon interessant.

Ein Mensch den ich nie kannte wird Teil meiner Erinnerung.

Es ist nicht so, dass ich jeden Tag durch diese Bilder ginge.

Wozu machen wir Bilder? Um irgendwann mal ein Album rauszuholen - und es durchzublättern. Und je älter die Bilder werden desto eher fällt denn der Begriff - der verstorbene Onkel oder die verstorbene oma. Oder so.

Die Bilder sind schön als die Menschen lebendig waren.
Aber auch Fotos ihrer Beerdigung haben Aussagekraft.


Es stimmt auch, dass es wohl Kulturabhängig ist - Deutschland ist hier reservierter als zum Beispiel die slawischen Länder.
IronyHey IronyHey Beitrag 72 von 136
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Hier ein paar Beispiele aus Spanien:


Grandpa's funeral Grandpa's funeral donzeye 30.08.12 1



funeral march funeral march Michaels Way 24.02.07 5



[fc-foto:22280968]



My aunts funeral // no 1 arrival // bei Bremen My aunts funeral… Carsten Ke. 19.02.06 8
XYniel XYniel Beitrag 73 von 136
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sterben ist etwas ganz persönliches und genau so individuelles der umgang damit.
das geht von der puren angst bis hin zum bewussten freitot... und genau so in der frage des fotografierens.
die einen lehnen es komplet ab, andere sehen es als natürlich, ja sogar notwendig an.
problematisch wirds erst dann, wenn gemischte (an) teilnehmer anwesend sind...
IronyHey IronyHey Beitrag 74 von 136
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Zitat: XYniel 15.04.15, 17:14Zum zitierten Beitragproblematisch wirds erst dann, wenn gemischte (an) teilnehmer anwesend sind...

Das stimmt natürlich was du sagst - aber ich habe eher das Gefühl, dass in der Gesellschaft gar kein Bewusst sein dafür herrscht, dass auch eine Beerdigung wie eine Hochzeit fotografiert werden kann.
† Ute Allendoerfer † Ute Allendoerfer   Beitrag 75 von 136
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Zitat: IronyHey 15.04.15, 18:23Zum zitierten Beitragaber ich habe eher das Gefühl, dass in der Gesellschaft gar kein Bewusst sein

das ist nicht ganz richtig, und der Vergleich ist auch nicht passend für mich. Die Ausgangssituation ist eine andere.
Wenn du davon ausgehst, das eine Hochzeit oft lange vorgeplant wird und mit viel Freude auf diesen einen besonderen Tag hingearbeitet wird, bleib bei einem Abschied auf dem Friedhof, oft nur wenig Planungszeit und da denken die Angehörigen an vieles, aber eben nicht ans Fotografieren der Trauerfeier.

Hinzu kommt, das die Bestatter das ja oft mehr recht als schlecht selbst machen.

Aber auch: es gibt Menschen die ihre eigenen Trauerfeier, Beisetzung bis hin zur Anzeige selbst planen, seit es weil sie wissen das ihnen nicht mehr viel Zeit bleibt, oder sei es, das sie bereits zu Lebzeiten eine Zeit der Trauerarbeit leisten indem sie selbst planen. Ich kenne einige dieser Menschen.
Manche suchen sich auch *ihren* Bestatter* aus und besprechen das mit ihm und legen alles fest.

Fotografie spielt in diesem Fall nur eine untergeordnete Rolle für die meisten.
Zuletzt geändert von † Ute Allendoerfer am 15.04.15, 18:33, insgesamt 1-mal geändert.
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