Beerdigungen und Photographie

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IronyHey IronyHey Beitrag 1 von 136
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Ich habe ein paar Mal auf Beerdigungen fotografiert.

Manche fanden dies sehr befremdlich. Ich bin darüber befremdet.
Hochzeiten, Geburten, Taufen, Kommunionen, Geburtstage, Urlaube.

Alles wird in Bildern festgehalten. Aber der Letzte Weg eines Menschen - und seiner Begleiter wird tendenziell tabuisiert.

In Deutschland ist es zudem eher unüblich am offenen Sarg Abschied zu nehmen.
Ich finde auch Fotos vom Menschen im Sarg oder auf dem Sterbebett von Interesse.
Nicht aus Effekthascherei - sondern weil es die letzte Station eines lieben Menschen oder Freundes ist.
Also Dokument eines nicht mehr reprodzierbaren Moments.

Hier ein paar prominente Beispiele

http://www.20min.ch/diashow/67857/67857 ... EyjyEw.jpg

http://www.wilhelm-der-zweite.de/images ... enbett.jpg

https://www.bundesarchiv.de/imperia/md/ ... 0_0_25.jpg

http://bilder.bild.de/fotos-skaliert/au ... 0.bild.jpg

http://cdn1.spiegel.de/images/image-735 ... 9-ewcl.jpg
Ehemaliges Mitglied Ehemaliges Mitglied Beitrag 2 von 136
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Was sollen solche Fotos bringen? Möchtst Du Dir diese danach öfter anschauen?
Finde einen Menschen oder auch ein geliebtes Tier hält man in besserer Erinnerung mit Bildern aus dem Leben,nicht dem Ableben. Für mich wäre das uninteressant.
IronyHey IronyHey Beitrag 3 von 136
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Hier Beispiele aus der FC:


[fc-foto:9474847]


Und hier eins von mir


Letzte Rose Letzte Rose IronyHey 12.04.15 6
motorhand motorhand Beitrag 4 von 136
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Gibt sogar Leute die knipsen Verkehrsunfälle.
Hermann Klecker Hermann Klecker   Beitrag 5 von 136
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Man kann auf viele Arten trauern.
Wenn Du den toten fotografieren möchtest, dann mach das.

Bei der Beerdigung, der Andacht und der Trauer"feier" würde ich das micht machen. Dort trauern neben Dir noch viele andere und die sollen das nicht in dem Bewusstsein tun, dass eine Kamera anwesend ist.
Werner Hammerschmid Werner Hammerschmid   Beitrag 6 von 136
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Ein viel besseres Geschäftsmodell ist die Portraitfotografie für Sterbebilder.
Da ist noch viel Potenzial vorhanden.

Habe in meinem Bekanntenkreis schon angefangen, die wollen lieber eine aktuelles Bild als einen Auschnitt aus dem letzten Familiengruppenbild das vor 10 jahren angefertigt wurde und dann ausgeschnitten wird.

Bilder von der eigentlichen Beerdigung habe ich auch schon gemacht, auf Wunsch der Angehörigen, wurde aber dann auch so angekündigt, war bisher aber eine einmalige Geschichte und durch das Ankündigen auch problemlos machbar. In der Kirche wollte aber ich nicht, aus den von Hermann angegebenen Gründen.

vg
Werner
Ehemaliges Mitglied Ehemaliges Mitglied Beitrag 7 von 136
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Zitat: IronyHey 12.04.15, 14:09Zum zitierten BeitragIch habe ein paar Mal auf Beerdigungen fotografiert.

Manche fanden dies sehr befremdlich



du schreibst es ja selbst: "Manche ..."

Zitat: IronyHey 12.04.15, 14:09Zum zitierten BeitragIch finde auch Fotos vom Menschen im Sarg oder auf dem Sterbebett von Interesse.
Nicht aus Effekthascherei


Da gibt es wahrscheinlich mehr Bilder als du denkst. Nur besteht da kein Drang nach Effekthascherei, was du ja auch selbst schreibst.
Matthias von Schramm Matthias von Schramm   Beitrag 8 von 136
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Es gibt eine gewisse fotografische Unkultur in den vielen Köpfen der Hobbyisten. Alles was in irgendeiner Weise heikel ist und die nicht schönen Seiten des Lebens beleuchtet, wird nicht fotografiert und soll nicht fotografiert werden. Der Sinn für das Reportage - artige Denken geht verloren und deshalb ist das Verständnis für die Beerdigungsfotografie recht gering und durchwachsen, aber das der Hochzeitsfotografie (was ich persönlich viel krasser und grausamer finde) quasi unbestritten.

Dennoch ist ja klar, dass bei einer Beerdigung eine fotografisch sehr sensible Gangart zu bevorzugen (leichter Trab könnte schon zu viel sein) ist und das man sich da nicht über den Willen der Menschen hinweg setzen sollte. Ich habe desöfteren schon auf Beerdigungen fotografiert, wo es erwünscht war und wo es aber auch um besondere Botschaften ging, die von diesen Feiern ausgingen.

Die Totenfotografie selbst, finde ich ein hochinteressantes sehr herausforderndes Gebiet, hier gibt es ein paar Fürsprecher mehr, weil die Tradtion der Totenabbildung eher verstanden wird, als die Tradition der Trauerndenfotografie. Die Menschen sind halt so konditioniert.
Knips Omat Knips Omat   Beitrag 9 von 136
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Bis vor nicht allzu langer Zeit war es vollkommen normal, von Beerdigungsfeiern und auch von Toten Bilder zu machen. Auch das Abschiednehmen am offenen Sarg war noch zu meiner Kinderzeit der Normalfall, habe das bei mehreren Verwandten aus der Generation meiner Großeltern erlebt.

Das ist, warum auch immer, wohl etwas aus der Mode gekommen. Der wirkliche Tod im eigenen Leben wird mehr und mehr tabuisiert, während wir uns im Fernsehen und im Kino jeden Tag hunderte Tode en Detail ansehen können und manchmal auch ansehen tun...

Ich wollte damals Fotos von meiner verstorbenen Mutter machen, aber ich hab's versemmelt. Die Kamera funktionierte nicht, weil keine Batterie drin war. Damals habe ich mich darüber sehr geärgert, es gab keine weitere Gelegenheit. Heute bin ich darüber nicht mehr traurig, da die Bilder der lebenden Mutter doch eine schönere Erinnerung sind - und da gibt es auch noch aktuelle von kurz vor Ihrem Tod.
Ehemaliges Mitglied Ehemaliges Mitglied Beitrag 10 von 136
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naja, ein Fotos eines toten Papstes (Link von oben: http://cdn1.spiegel.de/images/image-735 ... 9-ewcl.jpg) ist für die Allgemeinheit tatsächlich interessanter als ein Abbild von z. B. mir.
Karpfen Karpfen Beitrag 11 von 136
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Wie Schramm schrieb, ist erstmal Totenfotografie und Beerdigung zu trennen.

Das Problem besteht doch darin, dass die Zulässigkeit schwerlich über eine öffentliche Diskussion ob ja oder nein zu lösen ist.
Das kann nur der Hinterbliebene entscheiden.
Das gerade während einer Beerdigung jeder Besucher ein besonderes Recht auf Schutz seiner Intimsphäre hat, ist klar.
Wer einen Fotografen bei der Beerdigung braucht, der sollte das zu Beginn der Veranstaltung deutlich ankündigen. Das dieser sensibel sein muß ist klar.

Ich bin (außer bei Promis,die das brauchen) dagegen.
Man muß sich nur vorstellen, trotz einer tiefen Trauer hat man mal ein Schmunzeln im Gesicht und das wird gerade abgelichtet.
Blöde Situation.
xxx xxx Beitrag 12 von 136
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Zitat: motorhand 12.04.15, 14:50Zum zitierten BeitragGibt sogar Leute die knipsen Verkehrsunfälle.

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ja, pessefotografen... die polizei... versicherungen und amateure.
Matthias von Schramm Matthias von Schramm   Beitrag 13 von 136
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Zitat: Karpfen 12.04.15, 18:28Zum zitierten BeitragWie Schramm schrieb, ist erstmal Totenfotografie und Beerdigung zu trennen.

herr dr. von schramm. so viel zeit muss sein.
Ehemaliges Mitglied Ehemaliges Mitglied Beitrag 14 von 136
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Herr Dr. und Psychologin?
Und überhaupt,hat der Verstorbene kein Recht am eigenen Bild? Von wegen "die Geister die ich rief"........
Lichtmaler Köln Lichtmaler Köln Beitrag 15 von 136
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Zitat: motorhand 12.04.15, 14:50Zum zitierten BeitragGibt sogar Leute die knipsen Verkehrsunfälle.

Nicht zu verwechseln mit Gaffern!

Grüße vom Lichtmaler aus Köln.
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