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Weinhähnchen Oecanthus pellucens

Weinhähnchen Oecanthus pellucens

3.879 11

Frank Köhler


Premium (Basic), Bornheim / Rheinland

Weinhähnchen Oecanthus pellucens

Weinhähnchen Oecanthus pellucens (Saltatoria, Gryllidae), 12 mm, Nahetal, Schloßböckelheim,
IX.2004. Die Gestalt des Weinhähnchens ähnelt der übrigen Verwandschaft kaum, so dass man es nicht
sofort für eine Grille hält. Das erste Tier fand ich bei einem Kurzaufenthalt an der Nahe am Straßenrand
in der vertrockneten Dolde einer Wilden Möhre (Daucus carota), um dann kurze Zeit später schon
festzustellen, dass die Art überall in Anzahl in der Krautschicht der Weinberge unterwegs war.

Hierher rührt auch der Name der Art. Die sehr wärmebedürftige Art kommt bei uns nur am Oberrhein
vorzugsweise in Weinbergslagen vor. Die erwachsenen Tiere treten ab August auf, so dass ihre Färbung
und Körperform als Anpassung an vertrocknete Steppenvegetation gedeutet werden kann. Früher
wurde die Art in der Roten Liste und Bundesartenschutzverordnung als gefährdet und besonders
geschützt geführt, die Vorkommen sind aber offenbar so stabil, dass dies heute nicht mehr notwendig ist.

noch eine maskierte Fliege (4 mm)
noch eine maskierte Fliege (4 mm)
Frank Köhler

Kommentare 11

  • Katja Eberhard 22. Dezember 2004, 23:52

    Ein Weinhänchen (wie ich nun von dir weiss) hab ich Anfang September in einem Trockenrasengebiet in der Umgebung von Saarbrücken auch abbilden können und wenn ich's richtig deuten kann, ist es gerade bei der Eiablage. Die Aufnahme hat leider nur Dokucharakter, zu wenig Schärfentiefe. Wenn du Interesse daran hast, schick ich dir das Bild mal zu.
    Vielen Dank für Bild und Info.

    Grüsse Katja
  • Irene K. 19. Dezember 2004, 22:29

    das ist genau das hier, was ich mindestens genau so schätze und liebe - die Informationen, die man bekommt. Und dann noch von so hervorragenden Bildern begleitet.
    Grüße - Irene
  • Lady Durchblick 19. Dezember 2004, 18:12

    klasse Aufnahme... und wieder mal was gelernt... :-)
    vg Ingrid
  • Bernd Bellmann 19. Dezember 2004, 16:12

    Mich hat es zunächst an Nasenschrecken erinnert, die ich in Griechenland gesehen hatte.
    Eine interessante Grillenart, die ich bisher noch nicht kannte, danke auch für die ausführliche Erklärung.
    Gruß Bernd
  • Frank Köhler 19. Dezember 2004, 16:02

    Danke für die Anmerkungen. @Joachim: Grillen veranstalten solche Aktionen wohl nicht. Die meisten Arten sind doch recht seßhaft - mit eigener Höhle usw. @ Walter: Das dürfte wohl der nördlichste Fundort sein und wieder mal die Besonderheit des Bausenberges unterstreichen. Viele Grüße Frank
  • Karlheinz Walter Müller 19. Dezember 2004, 13:01

    Danke für das schöne Bild mit dem erläuternden Text. Habe im letzten Jahr das "verschollene" Weinhähnchen auf meinem Bausenberg wieder entdeckt, auch fotografiert. Das Foto ist für Belegzwecke sehr gut, würde aber bei der fc "keinen vom Hocker reißen", ergo bleibt es in meinem Archiv ;-)
    Gruß Walter
  • Jörg Kammel 19. Dezember 2004, 10:54

    davon habe ich noch nie vorher gehört, danke :)
  • Johann Brüning 19. Dezember 2004, 10:44

    Klasse! Mit Goldschimmer passend zur Weihnachszeit.
    Gruß Johann
  • Marko König 19. Dezember 2004, 10:29

    Gelungenes Bild! So eines habe ich im Kaiserstuhl auch mal aufgenommen.
    Viele Grüße,
    Marko
  • Joachim Kretschmer 19. Dezember 2004, 9:42

    . . . interessant . . . können diese Exemplare auch als "Heuschreckenschwärme" auftreten ???
    Viele Grüße, Joachim.
  • Karl H 19. Dezember 2004, 9:01

    Wieder was dazugelernt!

    lg Karl