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Schneemänner mit Kreiselohren

Schneemänner mit Kreiselohren

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Wulf von Graefe


Premium (World), Ostfriesland

Schneemänner mit Kreiselohren

Ziemlich große, ziemlich viele.

Wenngleich auch vieles Vogelvolk, besonders von den kleinen, in solcher Industrie-Landschaft weiterhin versucht, etwas Lebensraum zu finden, so ist da für die großen Gänse- (und auch Limikolen-) Scharen doch die Welt zu Ende.
Aufgebrauchte Landschaft eben, wovon nichts durch noch so schlaues Ausgleichssümpflein hier und da "kompensiert" wird!

Winter- und Dauergeflügel
Winter- und Dauergeflügel
Wulf von Graefe

Kommentare 15

  • B. Walker 11. Februar 2012, 19:56

    Melde mich hier verspätet, nicht, um die Diskussion neu zu entfachen, sondern um von einem aktuellen Fall aus unserm Ort in Florida zu berichten. Hier gibt es ja keine dauerhaften Winde, deshalb auch keine solche Windkrafträder. Aber, wie der Fall zeigt, auch immer wieder Kollision von Vögeln mit Stromfreileitungen. http://www.heraldtribune.com/article/20120117/ARTICLE/120119594?tc=ar
    Weil ich aber zehn Tage später dort zwei Adler (einer im Horst, der andere im Baum daneben) entdeckte und hier in fc unter http://fc-foto.de/26940505 und http://fc-foto.de/26945725 auch berichtete, war ich über diese Meldung sehr erstaunt, von der ich erst danach erfuhr.
    Gestern hatte ich dort allerdings keinen Adler entdecken können.
    LG Bernhard
  • Othmar W. Mayer 11. Februar 2012, 12:35

    Stromexport: "Hoffe, kein Dauerzustand"
    Österreich hilft Deutschland mit Strom über die Runden. Der Chef der heimischen Regulierungsbehörde E-Control, Walter Boltz, über Stromexporte
    Ein Teil der heimischen Strom-Erzeugungsanlagen sind hauptsächlich für den deutschen Markt ausgerichtet, beispielsweise Pumpspeicher im Westösterreich. Die derzeitige Situation, in der heimische kalorische Kraftwerke Strom nach Deutschland liefern, ist ein Sonderfall. Ich hoffe nicht, dass es zum Dauerzustand wird. Denn jeder zusätzliche Eingriff in das komplexe Energiesystem erhöht das Risiko, dass es zu Störungen kommt.
    Artikel vom 10.02.2012 16:18 | KURIER |
  • Lutz Wilke 10. Februar 2012, 0:27

    Ein Foto, dass dazu geeignet ist eine öffentlich Diskussion zu entfachen. Leider werden die Verantwortlichen mit solchen Bildern nicht konfrontiert.
    Ein erstklassiges Doku-Foto.
    Gruß
    Lutz
  • Lichtspielereien 10. Februar 2012, 0:06

    Was mich an ihnen ärgert, die killen Vögel und das past mir gar nicht.
    Starke Doku.
    LG
    verena
  • Blinde Maus 9. Februar 2012, 19:49

    Interessante Diskussion die sich hier entwickelt hat, hoffentlich Lesen das noch viele! Sie bestätigt aber meine unguten Gefühle gegenüber diesen Riesenbiestern...
    Liebe Grüße von der blinden Maus
  • Othmar W. Mayer 9. Februar 2012, 11:27

    @Jo,
    Meine Quelle ist: „Die Großtrappen in Mitteleuropa, Untertitel Erfolgreicher Schutz der westpannonischen Population, ISBN-Nr.: 978-3-9503124-0-9.
    Auf Seite 269 ist folgender Bildbegleittext zu finden: Gab es um 1949 im Marchfeld noch rund 300 Trappen, waren es 2000 nur mehr 2 Hähne und 4 Hennen. Aufgrund der intensiven Schutzbemühungen wurden im Jahr 2000 2 Junge flügge, in ganz Österreich 27. Im Jahr 2001 gab es weiteren Nachwuchs, weshalb im Herbst die 2 Hähne wieder mit 7 Hennen durch das Marchfeld stolzieren konnten. In den letzten Jahren konnte der kleine Bestand im Marchfeld erhalten werden. In anderen Gebieten wurde er sogar deutlich erhöht.
    Ostösterreich: 1990: 68 – 73, 2000: 74 -78, 2010: 244 - 274
    Raab et al. (2010)

    @Herbert,
    Als Befürworter der Nutzung von Wasserkraft, anders als Deutschland verfügt Österreich über ausreichende Ausbaumöglichkeiten, schlägt auch mein Herz nicht für Windkraft. Der Energietransport bleibt aber so oder so ein Problem.
    Darf ich Dich um Bekanntgabe der Quelle des von Dir zitierten Artikels ersuchen?

    Herzliche Dank für das Engagement!!!

    Grüße aus Wien
    Othmar
  • Jo Kurz 9. Februar 2012, 10:54

    ich habe für NÖ etwas gefunden. auch nicht uninteressant!
    http://www.igwindkraft.at/redsystem/mmedia/2005.04.15/1113566866.pdf
  • Herbert Henderkes 9. Februar 2012, 10:19

    Habe gerade im internet folgenden Artikel gefunden:

    (Artikelanfang):
    "An der Spitze der Windkraftopfer stehen seltene Arten", sagt Torsten Langgemach vom Landesumweltamt Brandenburg.
    125 getötete Tiere haben Vogelschützer schon beim Rotmilan gezählt; auch der Seeadler ist bedroht. "Die Geschwindigkeit der Rotoren ist so hoch, dass die Tiere das nicht kalkulieren können", schildert Langgemach. Bis zu 230 Kilometer pro Stunde rasen die Spitzen der Rotorblätter. "Die Tiere kommen mit schweren Verletzungen unten an: Sie haben teilweise die Flügel abgeschlagen oder sind in der Mitte durchgetrennt."
    Die zentrale Fundkartei der Staatlichen Vogelschutzwarte im Landesumweltamt Brandenburg wies 2005 für zehn Jahre 40 durch Windkraftanlagen getötete Rotmilane, 27 Mäusebussarde, 13 Seeadler und zehn Turmfalken auf. Die Hälfte aller Brutpaare des Roten Milans brütet im Bundesgebiet. Den Bestand des Rotmilans, auch Gabelweihe genannt, schätzen Vogelkundler auf 33.000 Brutpaare weltweit. 400 Seeadler-Paare sollen in Deutschland leben, in ganz Europa 5000.
    (Artikel-Ende)

    Das Problem ist aber, dass nur ein kleiner Teil der getöteten Vögel überhaupt gefunden wird. Viele Raubtiere, wie etwa der Fuchs, haben inzwischen gemerkt, dass unter solchen Anlagen oft Beute zu finden ist und sie patroullieren daher häufig die Flächen unter den Windkrafträdern ab ...
    Und was die Betreiber selbst finden, werden sie wohl kaum öffentlich machen...
    Ich selbst habe inzwischen viele erschlagene Vögel unter solchen Anlagen liegen sehen. Es ist kein schöner Anblick, einen Rotmilan mit abgetrenntem Flügel dort zu finden. Fragt sich auch, ob der Vogel überhaupt sofort tot war oder wie lange er womöglich noch leiden musste ...

    Aber Hauptsache unsere Energie ist "sauber"!

    LG, Herbert
  • Jo Kurz 9. Februar 2012, 10:17

    @othmar
    dass die trappenpopulation im marchfeld steigend wäre kann ich ja mit 2 fotos widerlegen ;-)
    2007: 10stk
    2010: 10stk (soviel zu den offiziellen zahlen *g*)
    dazwischen habe ich nur beobachtungen einzelner tiere und 2011 sah ich 1x 3 - und dass, obwohl ich 9 monate pro jahr täglich durch eines der traditionellen marchfelder trappengebiete fahre...

    es waren 10
    es waren 10
    Jo Kurz
    ruhende rehe...
    ruhende rehe...
    Jo Kurz
  • Hans Link 9. Februar 2012, 10:13

    Umso mehr bewundere ich deine Arbeit, vor allem die für die Weihen. Zu den Windmühlen sage ich lieber nichts, meine Vorlieben, was Stromerzeugung anlangt, sind ja hinlänglich bekannt.
    LG Hans
  • Othmar W. Mayer 9. Februar 2012, 9:39

    Nicht die Energieversorgung – Speicherkraftwerke, Flusskraftwerke oder Windparks , sondern Falschmeldungen sind die größte Gefahr für die Tierwelt, da dadurch falschen Gegenargumenten ungebührlicher Raum geboten wird.
    Gemeinsam – Landwirtschaft, Jagdwirtschaft und Naturschutz – kann viel erreicht werden.
    @Jo,
    Die Population der Großrappe im Marchfeld hat sich wie folgt entwickelt:
    1970: 55, 1990: 25, 2000: 6, 2010: 9
    @Herbert,
    Nicht die Kollision mit Windrädern sondern mit Stromfreileitungen sind häufige Todesursache.
    Der Rückgang von Todfunden der Großtrappe nach Bodenverlegung bzw. Markierung darf als Beweis angeführt werden.
    [...] Lag die Kollisionsrate in der westpannonischen Population der Großtrappen in den vier Jahren vor Beginn der Umsetzung der Maßnahmen noch zwischen 50% und 71%, konnte diese im Vergleichszeitraum der letzten vier Jahre auf 14% bis 38% gesenkt werden. [...] Raab et al. (2010)
  • Bärbel7 9. Februar 2012, 8:31

    Das sieht gefährlich aus - für die Vögel! Gruß Bärbel
  • Herbert Henderkes 9. Februar 2012, 8:26

    ... oder auch "moderne Hackfleischzubereitung"

    Ich verstehe nicht, wie man angesichts der Anzahl von erschlagenen Vögeln (und darunter viele streng geschützte und seltene Arten wie Seeadler, Rotmilan usw...) pro Jahr und angesichts der Landschaftsverunstaltung noch von "sauberem Strom" sprechen kann...

    Nun, der Mensch wird sicherlich auch noch das letzte Fleckchen Natur "in den Griff bekommen"

    LG, Herbert
  • Jo Kurz 9. Februar 2012, 8:00

    alle paradiese werden heutzutage von rundum beknabbert, und das leider schon seit jahrzehnten. manche arten finden dennoch ein nischchen, andere verabschieden sich aus der region. langsam aber kontinuierlich, wie zb. die trappen im marchfeld, allen schutzbemühungen zum trotz...
    bleibt ein bisserl wehmut - und manch schönes foto!
    gruss jo