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Neues vom Stacking

Neues vom Stacking

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Ulrich Kirschbaum


kostenloses Benutzerkonto, Mittelhessen

Neues vom Stacking

Beim Stacking kommt es gelegentlich zu dem Missgeschick, dass man das erste Bild nicht weit genug vorn am Objekt ansetzt - die Folge ist ein vorn unscharfes Gesamtbild. Das ist mir beim vorliegenden Bild ebenfalls passiert; ich habe es aber bei der Kontrolle noch rechtzeitig gemerkt und habe ganz zum Schluss noch einmal Bilder gemacht, die eigentlich vorn hingehört hätten. Dennoch hat sich Helicon Focus nicht daran gestört und alle Bereiche scharf abgebildet (auch wenn man das bei dieser Flechte nicht so gut erkennen kann). Mein Fazit: Helicon ordnet beim Zusammenrechnen offenbar alle Bilder richtig ein, so dass es keine Rolle spielt, in welcher Reihenfolge man sie ihm anbietet.
Bei der Flechte handelt es sich übrigens um die in Deutschland eher seltene Zinnoberrote Fleckflechte (Arthonia cinnabarina; griechisch "kinnabarinos": zinnoberrot).
Sie ist verbreitet in Südeuropa und dem Mittelmeerraum, findet sich gelegentlich in Süd- bis Mitteldeutschland in Eschen-Hainbuchenwäldern und ist leicht wegen der zinnoberroten Bereifung der gelappten, fleck- oder sternförmigen Apothecien zu erkennen.

Kommentare 8

  • AL.MA 24. Oktober 2021, 0:53

    Vielen Dank für die wunderschönen Aufnahmen und die hilfreichen technischen Hinweise. LG Ale
  • sARTorio anna-dora 2. Oktober 2015, 18:55

    Eine sehr eindrückliche Aufnahme, Ulrich, die mich begeistert!
    Herzliche Grüsse Anna-Dora
  • Ulrich Kirschbaum 17. September 2015, 10:13

    Vielen Dank für Eure Anmerkungen. Ich antworte zusammenfassend:
    @Peter: Der Abstand zwischen zwei Bilder ist bei mir immer gleich (Fehler im µm-Bereich).
    @Ulrich: Zwar ziehe ich den Schlitten nach dem Fokussieren auch immer ein wenig vor das erste Bild. Da es sich bei den fraglichen Aufnahmen aber um extreme Makros (bis 6,6:1) handelt, passiert es gelegentlich dennoch, dass die Spitze einer kleinen Warze übersehen wurde - und schon ist sie im Endbild unscharf. Beliebig weit vorn möchte man auch nicht anfangen, weil sonst die Anzahl der zu machenden Bilder riesig wird (und manchmal reicht der Spielraum des Mikroskopschlittens dann auch nicht mehr aus, um den hinteren Bereich noch fotografieren zu können. Bei Bildern im Bereich bis 1:1 mit dem Novoflexschlitten ist das kein Problem.
    Dass man hinten anfangen kann, habe ich schon erfolgreich getestet. Dass man aber die Bilder gewissermaßen wild durcheinander schütteln kann, wusste ich bisher nicht.
    @ Manfred: Es handelt sich um einen Stack aus 25 Bildern. Der Abstand zwischen den Bildern liegt im µm-Bereich - wie viel genau, weiß ich leider nicht mehr. Der Abbildungsmaßstab am Lupenobjektiv betrug 5:1, die Blende 4. Ich habe bei solchen Bilder gelegentlich auch versucht, mit einem Bild (f 16 - bei sonst gleichen Bedingungen) hinzukommen ... im direkten Vergleich waren die durch Stacking entstandenen stets deutlich schärfer.
    Allen, die traurig sind, diese Art noch nicht gefunden zu haben, sei gesagt, dass ich sie ebenfalls nicht selbst gesammelt habe; sie wurde mir von meinen freundlichen Flechten-Spezialisten zugesendet. (Gefunden in Bayern an einer Esche).
  • Manfred Bartels 17. September 2015, 8:48

    Die Info zum Stacking ist gut, auch der Hinweis von Ulrich Schlaugk hinten anzufangen ist für mich plausibel.
    Da diese Flechte nicht sehr viel Tiefe hat würde mich mal interessieren wieviele Aufnahme du dafür gemacht hast.
    LG Manfred
  • CSR-Makro 16. September 2015, 22:21

    Interessante Ausführung zum Thema Stacking. Hier zeigst Du wieder in unvergleichlicher Schärfe eine Flechte, die wir hier im Norden vergeblich suchen. LG Conny
  • Marianne Schön 16. September 2015, 21:09

    Das ist alles wieder superinteressant und wunderschön.
    NG Marianne
  • Ulrich Schlaugk 16. September 2015, 18:53

    Damit mir das Missgeschick mit dem ersten unscharfen Bild nicht passiert, ziehe ich den Schlitten nach dem Fokussieren um ein oder zwei Bilder zurück und fange dann mit dem Auslösen an.
    Ich meine, die Reihenfolge spielt bei Helicon keine Rolle, er nimmt als Quellbild das erste und als Ausgabebild das letzte und fügt alle scharfen Pixel aus allen Bildern diesem Bild hinzu.
    Ich habe die Reihe auch schon von hinten nach vorn fotografiert, dann vermeidet man, daß das Bild wegen des veränderten Abbildungsmaßstabes zu eng wird und evtl. auch Teile an den Rändern fehlen.
    Nun aber noch zur Flechte: Schöne Flechte, für mich Nordmenschen leider unerreichbar, und makelloses Bild.
    Viele Grüße
    Ulrich
  • MykoPeter 16. September 2015, 17:36

    Guten Tag Ulrich, eine interessante Erläuterung zu dem wunderschönen Bild einer Art, der ich bislang vergebens nachstellte.
    Das Herstellen der richtigen Reihenfolge findet bei Combine ZP ganz offensichtlich nicht statt. helicon Focus wird es wohl aber auch nur dann können, wenn zwischen den Einzelbildern jeweils exakt der gleiche Abstand besteht, oder irre ich mich? Ein Fokussieren per Hand würde das nicht leisten können.
    Viele Grüße - Peter