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in der Phänomenta-Spiegel-Gallerie

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in der Phänomenta-Spiegel-Gallerie

fällt mir auf, dass bei einer bestimmten Betrachtungsposition vor dem Bildschirm beim Fusionieren die beiden Blitze verschwinden...?
Blinder-Fleck-Effekt?

Kommentare 17

  • Matthias mit zwei t und h 4. März 2007, 14:28

    die überbrückten Wahrnehmungslücken werden v.a. bei Sakkaden (=schnellen Augenbewegungen/-sprüngen) deutlich. 50 bis 80ms während der Sakkade ist die Sehschwelle stark erhöht, man nimmt weniger Reize war. Es wird vermutet, dass es so etwas wie ein transsakkadisches visuelles Gedächtnis gibt, dass die Information vor und nach der Sakkade verbindet. Ähnlich wird es bei Lidschlägen sein.
    Der Niesvorgang dauert hingegen länger... ich hab (introspektiv) nicht den Eindruck, dass die dabei entstehende Wahrnehmungslücke überbrückt wird.

    Wenn ihr euch für solche Themen interessiert, kann ich euch den 'Goldstein' empfehlen. Wahrnehmungspsychologie verständlich erklärt.
    http://www.amazon.de/Wahrnehmungspsychologie-E-Br-Goldstein/dp/3827410835/ref=pd_ka_1/303-7455024-6102615?ie=UTF8&s=books&qid=1173014486&sr=8-1
  • Ro Land 1. März 2007, 14:04

    "Nies-Wahrnehmungslücken"?
    Es wird immer interessanter ...
  • Albrecht Klöckner 1. März 2007, 10:38

    Danke für die Blindfleck-Links, Matthias! interesant, mir weitgehend schon aus exzellentem Bio-Unterricht Anfang 50er Jahre bekannt.
    M.W. sind Wirbeltier- Netzhäute entwicklungs-geschichtlich Gehirn-"Ausstülpungen" und die Ansteuerung der Augenmuskeln erfolgt direkt von der Netzhaut aus, besonders von den unscharfen-abbildenden, aber äußerst bewegungs-sensitiven Rand-Sehbereichen erfolgt und nicht erst den zeitraubenden Umweg über weiter innen liegende Hirnbereiche nehmen muss.
    Matthias, kannst Du auch etwas zu den vom Sehzentrum überbrückten Lidschlag- und Nies-Wahrnehmungslücken sagen?
    Gruß
    Albrecht
  • Ro Land 1. März 2007, 9:18

    Das mit dem blinden Fleck hab ich irgendwann schon mal gehört. Die Beispiele in Matthias' Link finde ich faszinierend.
  • Bernhard Kletzenbauer 28. Februar 2007, 21:09

    Sehr interessant. Bei mir ist meist ein Auge dominant (verscheidene Sehstärken), so daß das Phänomen auch bei anderen Stereos auftritt. Der Blitz hier im Bild verschwindet, wenn ich meinen Blick auf das eingebaute Blitzgerät der Kamera konzentriere. Da der Blitz mal rechts und mal links ist, blendet das Hirn diese sinnlose Bildinformation wohl aus, und zeigt mir nur die Kameras.
  • Matthias mit zwei t und h 28. Februar 2007, 20:55


    der blinde Fleck als Ursache scheidet bei normalem Betrachtungsabstand (eine Armlänge) aus, der liegt weiter in der Peripherie (15° lateral der Fovea)

    zum blind spot siehe:
    http://ourworld.compuserve.com/homepages/cuius/idle/percept/blindspot.htm (vor allem die "pencil"-demo am Ende der Seite ist gut)
    http://serendip.brynmawr.edu/bb/blindspot5.html
    oder allgemein: http://de.wikipedia.org/wiki/Blinder_Fleck_%28Auge%29
  • Peter Gobber 28. Februar 2007, 12:01

    Sehr schöne 3D-Bild. Den Eindrücken von Jens kann ich mich nur anschliessen. Bei korrekter Betrachtung sind beide Blitze nur als leichte Schatten zu sehen. Ich kann sogar willentlich das jeweils fokussierte Blitzlicht aufblenden, sodass ich bei immer noch bestehendem Stereoeindruck auf dem genau fixierten Blitzlicht das Licht aufleuchten sehe.
    An einer Aufklärung bin ich hier auch interessiert.
    Da die Cams vorne flach sind und der Blitz aus der Fläche herauskommt, scheint das Gehirn die Informationen der jeweils anderen Seite für das Gesamtbild zu nehmen. Müsste man probieren mit einem Bild, auf dem unmittelbar beim Blitz eine andere Ebene anschliesst. Man könnte dann erkennen, ob die Manipulation sich nur auf die Ebene mit dem Blitzstreukreis bezieht, oder weiter ist.

    Peter
  • Micha Luhn 28. Februar 2007, 11:24

    Das Argument mit der höchsten Bildinfo hört sich plausibel an!

    LG Micha
  • Albrecht Klöckner 28. Februar 2007, 10:57

    Bin gespannt, ob Matthias zu dem Thema noch anmerkt, mein Eindruck ist überwiegend der gleiche wie bei Nico, Silke und Roland: Das Sehzentrum wählt wohl die jeweils wichtigste, detaillierteste Information aus und verdrängt die schwächeren. Beim natürlichen beidäugigen Sehen ist das ja ganz selbstverständlich auch so, aus den verschiedenen Visu-Infos reimt sich das Sehzentrum das erfahrungsgemäß Wesentliche zusammen.
    @ Roland: mit zunehmender "Alterssichtigkeit" habe ich mit hochgeschobener Bifokalbrille > trifokal, funktioniert bestens, sehr zu empfehlen, immer dabei!
    @ Silke: Danke für die interessanten Links, war mir völlig neu!
    Gruß
    Albrecht
  • Ro Land 27. Februar 2007, 23:14

    Ich schließe mich rein vom Gefühl her Silkes "Informations"-Theorie an. Ich denke auch, dass hier Zeichnung im Bild überwiegt. Den Effekt kenne ich auch bei (leider schlechteren) Stereos, bei denen auf einem der Halbbilder etwas im Dunkeln verschwindet. Dort taucht dann im Raumbild auch die Information aus der "guten Seite" wieder auf.
    Sehr interessantes Stereo. Und wirklich witzig noch dazu. Besonders die Brille auf der Stirn finde ich sehr neckisch! :-)
    Endlos-Spiegel-Stereos haben eh ihren eigenen Reiz!

    Grüße, Roland
  • Erich Fluck 27. Februar 2007, 22:55

    Sehr Interessanter Effekt.
    Das Sehen findet also im Gehirn statt.

    Gruß Erich
  • Jens Thomas Jensen 27. Februar 2007, 22:52

    Phantastisch! Aber ich bin ratlos. Wenn ich "einen weiter schiele" und nur die Kameras zur Deckung bringe, aber halt so weit, dass es nicht mehr zum eigentlichen Gesamtbild passt und ich drei Kameras sehe, dann sind wieder zwei Blitze zu sehen. Schiele ich "zu kurz", dann sehe ich einen intensiven Blitz in der mittleren Kamera. Die Blitze heben sich nur auf, wenn die Betrachtung korrekt ist. Verwirrung perfekt?
    Augenelastische Grüße von Jens
  • Nico Winkler 27. Februar 2007, 20:20

    ja, ich denke information... struktur dominanter als eine homogene fläche wo wir eigendlich schon wieder bei schärfe sind (homogenere fläche = unschärferes Bild).

    der Nico
  • Silke Haaf 27. Februar 2007, 20:12

    Mir geht es auch so.
    Vielleicht bevorzugen wir wirklich die Bildteile mit mehr Information? Ich habe das "Gefühl" mein Gehirn möchte wissen, was sich hinter dem hellen Fleck befindet und bleibt dann bei diesem Eindruck. Der Blitz wird von mir nach einer gewissen Zeit eher als "Fehler" wahrgenommen und ausgeblendet.
    Gruß von Silke
    P.s.: Diese Zusammenstellung zur Raumwahrnehmung finde ich interessant. Habe ich gefunden, als ich nach "Horopter" googelte...
    http://www.psychologie.uni-heidelberg.de/ae/allg/lehre/wct/w/w6_raum/index.htm
    http://www.psychologie.uni-heidelberg.de/ae/allg/lehre/wct/w/w6_raum/w640_binokulare_tk.htm
  • Albrecht Klöckner 27. Februar 2007, 19:52

    OK, aber wieso wird hier ein dominanter = heller Bildteil "ausgeblindet"? Eigentlich müssten doch BEIDE Blitze sich "vordrängeln" ¿?¿?¿
    AK