Lubeca


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Himmelwärts

Insgesamt zwölf Brücken gewähren Zugang auf die Lübecker Altstadtinsel. Eine davon ist die Klughafenbrücke, die im Volksmund aber nur „Glitzerbrücke“ heißt, weil der Asphalt in der richtigen Beleuchtung leicht schimmert. Von dort gelangt man direkt in die Glockengießerstraße, die noch ein Teil der mittelalterlichen Stadtanlage ist. Benannt wurde sie nach den Glockengießern, die im Mittelalter dort ansässig waren und mit allem zu tun hatten, was mit der Produktion von Kirchenglocken zusammenhing. Die meisten der unter Denkmalschutz stehenden Häuser an dieser Straße geben einen guten Eindruck davon, wie es hier früher einmal ausgesehen hat. Besonders bekannt sind die vielen Gänge und Höfe, die teilweise nur über schmale Durchlässe in den Häusern zu erreichen sind und zumindest zu bestimmten Zeiten auch zu besichtigen sind.

Am Ende der steil ansteigenden Straße steht die Katharinenkirche, die von allen Kirchen Lübecks die womöglich wechselvollste Geschichte hat. Gegründet als Klosterkirche des Franziskanerordens im Jahr 1225, erhielt sie nach diversen Um- und Anbauten etwa Mitte des 16. Jahrhunderts ihr heutiges Aussehen, das zwar eine reich verzierte Fassade, aber keinen Turm ausweist (diesen gab es für Klosterkirchen nicht). Während der Reformation wurde das Kloster in eine heute noch existierende Schule (das Katharineum) und eine Bibliothek umgewandelt; die Katharinenkirche wurde fortan für Schulgottesdienste und Bestattungen genutzt. Während der französischen Besetzung in den Jahren 1806 bis 1813 musste sie gar als Lazarett und Pferdestall herhalten. Heute wird die Katharinenkirche in Teilen von christlichen Gemeinschaften genutzt sowie für Andachten und Konzerte des Katharineums. Auch das Lübecker Museum für Kunst- und Kulturgeschichte stellt dort Exponate zur Kirchengeschichte aus. Zur Zeit ist die Kirche allerdings wegen sehr umfangreicher Sanierungsarbeiten geschlossen.

Links der Katharinenkirche erheben sich auf dem höchsten Punkt der Altstadtinsel die mächtigen Doppeltürme von St. Marien, die als „Mutterkirche der deutschen Backsteingotik“ architektonisch zum Vorbild von rund 70 Kirchen im Ostseeraum wurde. Sie wurde zwischen 1250 und 1350 in der Nähe zu Rathaus und Marktplatz erbaut, gestiftet von den machtbewussten Lübecker Kaufleuten, die damit ihre Unabhängigkeit von der Kirche und ihre Vormachtstellung in der Hanse unterstreichen wollten. Bis um Bau der Marienkirche war der von Heinrich dem Löwen gestiftete Dom die mit Abstand größte Kirche Lübecks, doch man setzte alles daran, ihn noch zu übertreffen. Und so erhielt St. Marien das höchste Backsteingewölbe der Welt (38,5 Meter im Mittelschiff), fast 125 Meter hohe Doppeltürme und beherbergt außerdem neun größere Seitenkapellen sowie zehn kleine, nach ihren Stiftern benannten Grabkapellen.
Während der Bombennacht vom 28. auf den 29. März 1942 wurde die Marienkirche schwer getroffen und brannte fast völlig aus. Auch die Türme stürzten ein und wurden ab 1947 innerhalb von zwölf Jahren nach einem neuen Verfahren in Leichtbetonbauweise, aber äußerlich originalgetreu wieder aufgebaut, so dass sie heute wieder Teil der Stadtsilhouette sind, die schon von weither sichtbar Besucher und Heimkehrer grüßt.

(Quelle Wikipedia)

Lübeck am 27.10.2015

Ein anderes altes Stück Lübeck:

Stippvisite
Stippvisite
Lubeca

Kommentare 28

  • emen49 29. August 2021, 23:11

    Ein interessanter Stadtblick.
    Viele Grüße 
    Marianne
  • Alfred Photo 16. November 2020, 22:07

    Eine schöne Blickführung
    Das sind ja interessante Infos zu den Bauweisen der Kirchen.
    Schöne Fassaden, von dem was man sieht.

    VG
    Alfred
  • Günter de Graph 17. März 2019, 11:11

    Die Brücke macht sich prima um den Blick in die Stadt zu führen.
    Würde ich öfters unter verschiedenen Lichteindrücken fotografieren,
    wenn ich auch dort wohnen würde.

    Dir einen schönen Sonntagsausklang.... Günter
  • Reinhard D. L. 18. Januar 2018, 3:59

    mensch und naur bereiten sich auf den winter vor.
    schöner blick.
    gruß
    Reinhard
  • Eifelpixel 23. November 2017, 7:11

    Man lernt bei deinen Anmerkungen sehr viel über Lübeck.
    Sehr schön fotografiert und erläutert
    Grüße aus der Eifel Joachim
  • Tavor 19. Mai 2017, 8:21

    Der Blick führt zunächst einmal in die Stadt hinein und bleibt bei dem goldenen Laub an den Bäumen hängen. Erst danach nimmt man die Kirchtürme wahr, die wie in deinem Titel treffend angedeutet, den Blick nun in den Himmel lenken. Ein klein wenig wird dadurch auch die religiöse Botschaft der Gebäude deutlich. Eine schön komponierte Fotoarbeit, Sabine !
    Ich bin dann mal ein paar Tage weg. Ich wünsche dir noch ein schönes Wochenende. Stefan
  • Peierl Heinz 24. November 2015, 9:37

    Schönes Herbstbild, klasse Erklärung

    herzliche Grüße von der Mosel

    Heinz
  • Gisela57 17. November 2015, 16:50

    Ein wunderbare Tiefen-Illusion . . . mit der ausgezeichneten Blickführung lässt du das Auge des Betrachters über die Brücke und in die Altstadt wandern; dabei gibt es vieles zu entdecken . . . flankiert von gold-leuchtenden Laubbäumen, die von der Jahreszeit erzählen und einen wirkungsvollen Gegensatz zum blass-blauem Himmel bilden. Löst man den Blick von der Straße, geraten die schlanken Kirchtürme sofort ins Blickfeld, die gen Himmel streben. Vielen Dank für den sehenswerten Stadtspaziergang durch die alte Hansestadt.
    LG Gisela
  • s. sabine krause 16. November 2015, 17:54

    das flirrende herbstgold… es steht ihr besonders, der kühlen blonden im hohen norden! ; ) toll, der blick die brücke hinunter auf die stadt, die mit ihren gebäuden stark, gelassen und beständig gen weißen himmel aufragt! ich mag, wie die brückenbögen unseren blick ins bild lenken und ihn "rahmen", und wie deren "zweisamkeit" ("paarweise" hat kein substantiv, oder?? ; )) sich in den türmen wiederholt! lg, sabine.
  • Karin S...aus NRW 15. November 2015, 12:41

    ein wunderbarer blick in die Altstadt lg karin
  • Maik Köster 14. November 2015, 21:54

    Lübeck ist eine Reise wert. Du zeigst hier eine sehr schöne Stadtansicht.
    Gruß Maik
  • xyz 14. November 2015, 19:02

    Ein gelungener Blick auf das herbstliche Lübeck, und danke für die ausführliche Erklärung. Das letzte Mal war ich dort in den 90er Jahren des letzten Jahrhunderts (:-)),
    wird wohl mal Zeit, wieder dieser alten Hansestadt einen Besuch abzustatten...
    Gruß, Ulf
  • Sabine Streckies 02 14. November 2015, 18:11

    Hallo Sabine,
    ein prima Foto eines nicht sehr einfach zu beherrschenden Motivs.
    Die Geschichte finde ich sehr interessant - Lübeck hat diesbezüglich besonders viel zu bieten.
    Dein Foto löst bei mir außerdem gewisse Gelüste aus: Deutlich erkennt der Kundige die gelbe Fahne des Freibackhauses. Dort gibt es das weltallerbeste Möhrchenbrot, das auch noch nach Tagen herrlich frisch schmeckt ; + )
    Gruß
    Sabine
  • DietmarsBildPC 13. November 2015, 23:46

    Gut gestaltete Stadtansicht im herrlich bunten Herbstlaub und mit klarer Sichtführung. Weniger klar ist das Licht, was aber der Aufnahme kaum schadet, da es ausgezeichnet zur Jahreszeit passt. Mir, der in dieser Region Deutschland noch nie war, gibt Deine umfangreiche Info anbei viel Wissenswertes mit.
    Ein schönes Wochenende und liebe Grüße Dietmar
  • Margret u. Stephan 13. November 2015, 20:33

    Vom oberem Teil der Brücke hat man ja einen faszinierenden (Ein)-Blick auf einen Teil der schönen Altstadt.
    Das hast du sehr gut gewählt.
    Von den farbigen alten Häuser möchte man gerne noch mehr sehen...
    Was mir außer der tollen Stadt noch gut gefällt, ist die herrliche goldene Herbstfärbung der großen Bäume mitten drin....
    Welch eine klasse Stimmung - auch mit dem Licht und Schatten auf der Brücke - hast du eingefangen...
    Sehr gelungen !!
    Danke auch für die Info.
    Ein schönes WE mit lieben Grüßen,
    Margret.

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