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Premium (Basic), Ruhrgebiet

Der Gravitation folgend

... stürzte der Förderturm nach erfolgter Zündung der Sprengladungen zu Boden.

BW Niederberg Schacht 5 "Merkelschacht"

Deutschland macht sich immer weiter abhängig, indem es den Zugang zu eigenen Energieressourcen wie Kohle sukzessive verschließt. Denn: "Stahl kommt aus Asien und Strom aus der Steckdose."
Bei uns an der Uni gibt es Stimmen, die behaupten: in 20 Jahren sitzen wir wieder abends bei Kerze, weil sich kein Mensch mehr die hohen Preise für Energie aus dem Ausland leisten kann.
Thema Kernenergie: Siemens macht es richtig, indem es sich bei bei neuen Kernreaktoren in Frankreich an dt.-franz. Grenze und in Finnland beteiligt.....
Gerade jetzt, wo sich das Fördern von Kohle zu rentieren beginnt, versagt die Landesregierung NRW Gelder zur Errichtung eines neuen Bergwerks.

...nur mal so als Denkanstoß...

Kommentare 10

  • Veit Huber 30. September 2004, 8:42

    Ich mach demnächst selber nen Köhlerhaufen auf und verkauf Kohle, damit kann man eben noch was werden...
  • Jörg Otte 24. September 2004, 20:17

    Mein Knackpunkt an der Diskussion bleibt jener :
    Warum soll Lohberg dicht machen und Walsum soll so schnell wie möglich folgen ?

    Lohberg ist kein Poltikum - da ist mein Unverständnis am größten (mal aussen vor, das ich da selber 5 Jahre unter Tage gearbeitet habe - rein objektiv gesehen)
    Bei dieser Schachtanlage muß es wohl andere Gründe geben, die für die Schliessung sprechen.

    Walsum ist ja hochpolitisch.
    Das Bauernopfer !?
    Und wenn man den Schacht dicht macht, glauben die "gebeutelten" Mitglieder der Bürgerinnitiativen denn wirklich - oder wirds denen so eingebläut - daß am Tag nach der Schliessung der Zeche keine Bergschäden bzw. Absenkungen mehr existieren oder folgen ?
    Da haben die ab Schliessung noch 30 Jahre lang Spaß dran....

    Und dann soll ein nuer Pütt gebaut werden, weil HEUTE der Kokskohlenpreis so hoch ist und es zu wenig Koks gibt.
    Wenn die Glück haben, und morgen sofort loslegen, holen die im September 2006 die erste Tonne Kohle hoch
  • Martin -W- 24. September 2004, 19:21

    Mir fehlt hier auch etwas Kontrast! Ansonsten genau im richtigen Moment abgedrückt.

    Zur Politik:

    - Manager mit 5- und Politiker mit 4-5 Jahresverträgen handeln eben nur kurzfristig. Das ist auch gar kein Wunder, weil auf der einen Seite die Aktionäre und auf der anderen Seite die Wähler (WIR!) auch nur exakt das belohnen. Auf Dinge die langfristig geplant und gestaltet werden müssen, lässt sich in diesem Land komischerweise keiner mehr ein, weil es zu unkalkulierbar ist und alle zu ungeduldig bzw. zu wenig belastbar sind. Da müssen wir uns auch an die eigene Nase fassen und brauchen nicht auf "die da oben" zeigen. Unseres gleichen fährt von Wahl zu Wahl den Karren mit in den Dreck. Kaum ist im Bund die ein Partei am Ruder und leitet den Reformprozess ein, rennt das Stimmvieh im Land und den Kommunen empört zur Oppositionspartei. Anschließend wird sich lautstark über die selbst heraufbeschworene Blockadepolitik und den Stillstand beschwert.... m. E. stinkt der deutsche Fisch deshalb auch ganz schön von unten!

    - Müllers Ankündigung bezgl. einer neuen Zeche in Hamm fällt zufällig mitten in den Wahlkampf. Zufällig? ich glaube nicht, dass wir davon in einem halben Jahr noch viel hören werden. Wenn überhaupt wäre es sinniger die zur Schließung anstehenden Kokskohlenzechen nicht zu schließen (ich halte es sowieso für nicht nachvollziehbar, warum wir ausgerechnet die Kokskohlenzechen schließen und die 08/15-Billig-Kohlenpütts bleiben auf?!?!).
    Nur weil "uns" dieser schöne Traum gerade in den Kram passt, ist er noch lange nicht vernünftig. Der Bau dieser Zeche könnte sich im Nachhinein als genauso kurzsichtiger und folgenschwerer Fehler erweisen, wie der Verkauf von Kaiserstuhl. So eine Zeche steht ja nunmal nicht morgen und die Welt verändert sich. Es gibt noch eine Menge andere Länder die ihre Kapazitäten schneller erweitern und weitaus mehr Kokskohle auf den Weltmarkt schmeissen können (und es gibt ja eben nicht nur billigere "Blutkohle" aus China, von der wir alle gerne erzählen, wenn wieder irgendwelche BWL-Erstsemester und frischgebackene Junglieberale mit den altbekannten Parolen gegen die Steinkohlesubventionen wettern). Die schöne Kalkulation von Herrn Müller, die vom heutigen Preis ausgeht, geht dann ganz schnell auch wieder nicht mehr auf. Die Zeche dürfen dann im wahrsten Sinne des Wortes die andernorts verbliebenen Kumpel zahlen (d. h. Zechen werden früher geschlossen, um das versenkte Geld dort einzusparen). Die Euphorie bei die bei diesem Thema manchmal aufkommt, teile ich deshalb nicht so ohne weiteres (wenn eine neue, rentable deutsche Kokskohlenzeche natürlich auch eine ganz tolle Sache wäre).
  • Zelluloidfreak 24. September 2004, 17:49

    Ok, hier mal nur Politik - war ja wohl auch vom Bildautor so gedacht:

    - "Laßt uns eine neue Kokskohlenzeche bauen" - da reib ich mir die Augen: fördert Lohberg nicht Kokskohle? Wäre der Ausbau einer existierende Zeche nicht sinnvoller als ein Neubau?
    - "Siemens setzt auf Kernenergie". Klasse. Diejenigen, die Kernenergie befürworten dürfen dann mal mitteilen wo die Abfälle sicher gelagert werden können. Und wie Störfälle mit vielen Todesfällen sicher verhindert werden können. (Tip: Bloß zu erzählen daß "deutsche/westliche Technik sicher sei" würde nur einen massiven Naivitätsvorwurf von meiner Seite als Erwiderung nach sich ziehen. Daß man Kernenergie nicht ausreichend sicher machen _kann_ haben zB Harrisburg, der schnelle Brüter (massives Kühlmittelleck in der Bauphase), der Störfall in Japan letztens und das Verschwinden und Nichtwiederauffinden von Kugellagerkugeln im Kühlkreislauf eines bayerischen Atommeilers (bestimmt schon 15 Jahre her) gezeigt. Gegen menschliches Versagen _kann_ man sich nämlich nicht ausreichend absichern.
    - Unternehmenspolitik: die heutigen Unternehmen bzw. die Unternehmensführungen arbeiten auf Gewinnmaximierung hin. Auch die "innovativen Industriellen" waren in der Hauptsache an der eigenen Gewinnmaximierung interessiert. Das ist also alles nix Neues und wird auch weiter so bleiben.
    - Voraussicht, insb. bzgl. der Kokerei Kaiserstuhl: wer im Jahre der Stillegung der Kokerei den jetzigen Kokspreis vorhergesagt hat möge bitte die Hand heben. Danke.
    - Sinnvolle Produkte: Stimmt, die fallen nämlich erstens nicht vom Himmel sondern werden von Menschen entwickelt, die dafür Lohn bekommen, und die werden aus Stahl gepreßt - und garantieren damit auch eine Abnahme der Erzeugsnisse unserer geliebten Montanindustrie ;)

    Ciao, Kai

    (PS: Ich fahre übrigens auch so ein "nützliches" Erzeugnis, ich hoffe ich werde dadurch nicht zur persona non grata ;)
  • indugrafie (punkt) de 24. September 2004, 17:22

    @Harald: diese hochbezahlten Manager sind sehr wohl dazu in der Lage. Doch wird denen im Studium bereits ein derartig egozentrisches Weltbild vermittelt (selbst einmal eine BWL-Verlesung besucht und erschrocken gewesen wie arrogant der Professor war), daß auch im Berufsleben scheinbar einzig und allein der Profit/Rendite ausnahmslos im Vordergrund steht.
    Wie anders sind solche Aktionen zu erklären:
    RWE steigert sein Vorjahresgewinn und erhöht die Stromgebühren.
    Was war vor kurzem über SAP zu lesen?
    -----------------------------------
    Wer kennt das Buch "Die Chronik des Ruhrgebiets"?
    Diese Chronik liest sich erschreckend: beginnend mit der Industrialisierung hört man von innovativen Industriellen, die da waren: Haniel, Thyssen, Krupp, Dinnendahl, Harkort.... Bankiers wie Waldthausen....
    die aufstrebende Industrie (mit erbärmlichen Arbeitsbedingungen), dann die Kriege, nach dem 2. der Wiederaufbau. Schließlich Stahlkrise und Zechensterben. Ab hier liest sich die Chronik in bezug auf die Montanindustrie wie der Bericht über den Untergang Roms (provokant formuliert). Mir fehlen einfach die Worte, man denke nur an Kokerei Kaiserstuhl.
    und @Jasmine: es geht der RAG/DSK nicht um die reine Subvention in bezug auf ein neues Bergwerk, sondern um eine Art Kredit, soviel ich aus der Presse weiß.

    Gruß Björn
  • Jörg Schönthaler 24. September 2004, 17:20

    beim bild bin ich auch der meinung etwas mehr kontrast in die fallenden gebäude .

    atomkraftwerke will keiner , windräder nicht , zechen nicht , schwerindustrie auch nicht und schon überhauptnicht nebenan .
    fragt sich nur wann wir nach china auswandern um geld zu verdienen .

    jörg
  • Harald Finster 24. September 2004, 17:07

    "Ihr Verantwortlichen seit so schlau und weitsichtig, ihr habt euer völlig überhöhtes Gehalt wirklich verdient"
    Diese Gehälter sind notwendig, damit in Deutschland so sinnvolle Produkte, wie diese hier entwickelt und verkauft werden können.


    Das schafft Arbeitsplätze :-(

    Im Ernst: klingt zwar blöd, aber ich als absoluter volkswirtschaftlicher Laie habe die aktuelle Situation bereits vor 1 1/2 Jahren vorhergesagt.
    http://www.hfinster.de/StahlArt2/Feudalkultur-Feudalkultur_Dom-de.html
    Wieso hochbezahlte Manager dazu nicht in der Lage sind, ist mir schleierhaft. (Oder sind die offenen Auges um des schnellen Profit willens da 'reingerannt?)
    Gruss Harald


  • Jörg Otte 24. September 2004, 16:04

    Gut getroffen !

    Aber rechts hätte ich noch bis zur Laterne weggeschnitten, da ist ja nichts

    ZUr Politik : Seit wann verfolgen die denn ein Konzept was schlüssig und zukunftsträchtig ist ?
    Die können doch nur noch auf Aktuelles reagieren.
    Leider (vielleicht auch zum Glück - als Lehre, die die eh nich verstehen ;-) klappt das beim Vorhaben "Neues Bergwerk" nicht-

    Neues Bergwerk soll gebaut werden, und Lohberg macht dicht ?
    Walsum soll dicht machen ?

    Hab ich mich mit dem Hammer gekämmt, oder warum verstehe ich das nicht ?
    Koksknppheit in Deutschland
    Und in Dortmund wurde, für den schnellen und kurzen Profit, damit man die Bude blos ruck-zuck los wird, eine hochmoderne Kokerei an die Chinesen verrammscht.....

    Ihr Verantwortlichen seit so schlau und weitsichtig, ihr habt euer völlig überhöhtes Gehalt wirklich verdient
    ...auffem Mond am besten !
  • Veit Huber 24. September 2004, 14:13

    Dem Gebäude würd ich mehr Kontrast verpassen, die Haufen im VG ziehen den Blick zu stark.
    Moment gut getroffen.

    Damit die RAG mehr an ihre Aktionäre ausschütten kann... Frei nach dem Motto: man kann es ja mal versuchen...
    Ich stimme der Finanzierung einer neuen Zeche durch die öffentliche Hand auch nicht zu. Für langfristige Fördersicherung sollte nicht so viel Zechen geschlossen werden.

    Siemens: klar machen die das richtig. Und wir steigen aus der Kerntechnik aus... Unglaublich!!
  • Oliver Suhr 24. September 2004, 14:08

    EIn cooles Bild und ein heißes Thema, daß Du da anschneidest.
    Wohl wahr und traurig, daß unsere Politik stark auf "Outsourcing" setzt, aber ob Kohle noch zeitgemäß und Kernenergie der Reißer ist? Ich bezweifele beides massiv. Neben dem Boden hätten wir noch Luft und Wasser, aus beidem läßt sich Energie abzapfen. Nur hier sieht die Förderung mehr als bescheiden aus....