An mein inneres Kind:


Mein kleines, geliebtes inneres Kind –
wie lange schon habe ich Dich vergessen –
habe Deine Tränen nicht getrocknet
und Dein Lachen nicht gehört?
Ich wusste nicht,
dass Du noch in mir lebst –
und die gleichen Sehnsüchte hast wie damals –
einfach nur gehalten werden –
einfach nur über eine Wiese rennen
und Schmetterlinge fangen.
Träumen
und Wolken beobachten –
gut sein
ohne etwas leisten zu müssen.
Bitte verzeih mir,
dass ich Dich vergessen habe.
Ich musste so vieles tun,
um erwachsen zu werden
und zu überleben.
Jetzt erst weiß ich,
dass es noch mehr gibt als Überleben
und dass Du ein ganz wichtiger Teil
von diesem „mehr“ bist.
Ich nehme Dich jetzt in meine Arme –
ich kümmere mich um Dich
und ich liebe Deine Lebendigkeit
und verstecke sie nicht länger,
nur um andere nicht zu belasten
oder zu ängstigen.
Ich weiß jetzt,
dass Du ok bist,
so wie Du bist
und dass Du das manchmal
jeden Tag hören musst.
Verzeih mir,
wenn ich das vergessen habe
oder wenn ich mit Dir sogar so gesprochen habe,
wie andere Erwachsene,
die nicht mit Deiner Lebendigkeit umgehen konnten,
weil sie selbst ihr inneres Kind verloren hatten.
Ich bitte Dich –
habe Geduld mit mir –
ich muss erst lernen,
mich wirklich um Dich zu kümmern –
Schritt für Schritt –
gemeinsam mit Dir.
Ich sehe Deine schönen,
staunenden Augen
und ich danke Dir für die Welt,
die Du mir wieder eröffnest.
Ich schütze Dich vor allen,
die Dir weh getan haben –
sie haben es nicht besser gewusst –
Du bist das unschuldige,
zauberhafte Kind geblieben.


Masaru Emoto

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