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(1) Die Frühe Heidelibelle (Sympetrum fonscolombii)

(1) Die Frühe Heidelibelle (Sympetrum fonscolombii)

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Dr.Thomas Frankenhauser


Premium (World), Regenstauf

(1) Die Frühe Heidelibelle (Sympetrum fonscolombii)

Früh im Jahr ist es nun wirklich nicht - aber die Art ist eine der Heidelibellen, die als erste im Jahresverlauf auftreten.
Sie wird vermutlich später bei den vielen Heidelibellenarten des Jahres öfter übersehen.
Kennzeichnend und arttypisch sind aber die graue Unterseite der Augen in Verbindung mit den roten Adern am Flügelvorderrand.
Seit dem Aufnahmezeitpunkt habe ich etwa zehn Exemplare auf einem 2500 Quadratmeter großen Brachfeld hier gesehen. Auffällig war, daß die Tiere höchstens in Kniehöhe saßen und sich auf das westliche Ende des Feldes konzentrierten. Auch am nächsten Morgen waren im Ostteil keine zu sehen, sodaß sicher nicht nur die etwas niedrigere Vegetation im Westen die Ursache dafür war. Vielleicht war es die Sonnennähe, da es Nachmittag war (nach 16 Uhr MESZ) und die Libellen sich zur Nachtruhe anschickten.
Die Hälfte dieses seit etwa drei Jahren brachliegenden Ackers habe ich auf den Fund hin noch am 16.10.17 in etwa zwei Metern Abstand ganz durchkämmt und so wahrscheinlich alle der recht flüchtigen Tiere erwischt; acht höchstwahrscheinlich verschiedene konnte ich fotografieren. Es waren, soweit ich sehen konnte, nur Weibchen - eine reine Frauengesellschaft also :-) ...
Die frischen, teils sehr hellen Farben und die spiegelnden Flügel ließen darauf schließen, daß sie ganz in der Nähe - offenbar in einem Weiher - geschlüpft waren. Als zweite Generation der wahrscheinlich im Mai aus dem Mittelmeergebiet eingewanderten Libellen der ersten Generation.
Möglicherweise ist es auch eine Zusammenkunft der wohl von den Männchen getrennt wieder gen Süden wandernden Tiere. Und/oder es schlüpfen (zumindest zum jetzigen Zeitpunkt) mehr Weibchen, eventuell diese auch früher als die Männchen. Was vielleicht bei dieser sich immer wieder über die Alpen ausbreitenden Mittelmeerart sinnvoll ist. Die Geschlechter halten sich allerdings zahlenmäßig beim Schlupf letztendlich die Waage.
Dieser Tage wollen wir mal im nahen Weiher Exuvien suchen gehen, die als Beweis für die Ortsansässigkeit der Art gefragt sind. Die Larven unterscheiden sich von denen der anderen Sympetrum-Arten durch fehlende Dornen auf dem Rücken der Hinterleibssegmente. Bin gespannt, ob wir Larvenhüllen finden!
Nach jetzt zwei ganzen Tagen, die wir mit der Art verbracht haben, konnten wir etliche Tiere - auch im Detail - fotografieren.
So entsteht die kleine Serie über die Frühe Heidelibelle - spät im Jahr ...
Die von mir zusammengestellten, eventuell für Euch interessanten Informationen schreibe ich unter die Fotos.

Neukappl/Opf., ca. 500 m, 16.10.2017 - sonniges Wetter, ganz leichter Westwind (fast windstill), Tagestemperaturen um 20, nachts unter 10 Grad.

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Ordner Libellen
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Exif

Kamera Canon EOS 550D
Objektiv Sigma 150mm f/2.8 EX DG OS HSM APO Macro
Blende 11
Belichtungszeit 1/200
Brennweite 150.0 mm
ISO 100

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