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Wasserschloss Nordkirchen

Wasserschloss Nordkirchen

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Wasserschloss Nordkirchen

Das Schloss Nordkirchen ist eine barocke Schlossanlage im südlichen Münsterland gut 25 Kilometer südlich von Münster. Sie liegt auf dem Gebiet der Gemeinde Nordkirchen im nordrhein-westfälischen Kreis Coesfeld. Das denkmalgeschützte Wasserschloss ist die größte und bedeutendste Barockresidenz Westfalens und wird aufgrund seiner Ausmaße und architektonischen Gestaltung auch als das „Westfälische Versailles“ bezeichnet.[1][2]

Die Wurzeln des heutigen Schlosses liegen in einer Wasserburg der Familie Morrien, die Gerhard III. von Morrien zu Beginn des 16. Jahrhunderts zu einem der am besten befestigten Wasserschlösser des Münsterlandes ausbauen ließ. Nach Aussterben der männlichen Familienlinie verkauften die Erben die Anlage 1694 an Friedrich Christian von Plettenberg, den Fürstbischof von Münster. Seine Familie ließ das Schloss im 18. Jahrhundert durch mehr als 30 Jahre dauernde Bauarbeiten zu einer repräsentativen, barocken Residenz umgestalten. Nach Abschluss der Arbeiten 1734 zählte der Nordkirchener Schlossgarten zu den berühmtesten Gärten Europas.[3] Als der Schlossherr Ferdinand von Plettenberg 1737 starb, hinterließ er einen hochverschuldeten Besitz, den nachfolgende Generationen nur mit Mühe halten konnten. Als die Familie von Plettenberg 1813 im Mannesstamm ausgestorben war, kam das Anwesen über die Erbtochter Maria von Plettenberg an die Familie ihres Mannes, die Grafen Esterházy. Sie ließen Veränderungen im Garten und an den Innenräumen vornehmen. Nach dem kinderlosen Tod des letzten männlichen Esterházy auf Schloss Nordkirchen, verkauften seine ungarischen Verwandten die Anlage an den Herzog Engelbert-Maria von Arenberg. Er ließ die mittlerweile recht heruntergekommenen Gebäude nicht nur sanieren und modernisieren, sondern vergrößerte überdies das Hauptgebäude. Auch den großen Schlossgarten ließ er zum Teil wiederherstellen und erweitern. Nachdem die herzogliche Familie das Schloss aber nach Ende des Zweiten Weltkriegs nicht mehr als Wohnsitz nutzte, verfiel die Anlage allmählich. Erst als das Land Nordrhein-Westfalen in den Schlossgebäuden ab 1950 seine Landesfinanzschule betrieb, änderte sich die Situation. 1958 erwarb das Land die Schlossinsel samt Hauptgebäude sowie einen Teil des Schlossparks und startete eine langjährige Restaurierungskampagne, die mit der Wiederherstellung der barocken Venusinsel nördlich des Schlosses 1991 ihren vorläufigen Abschluss fand.

Schloss und Park wurden von der UNESCO als „Gesamtkunstwerk von internationalem Rang“ für schutzwürdig erklärt. Die Gebäude beherbergen noch heute die Fachhochschule für Finanzen Nordrhein-Westfalen mit rund 1000 Studierenden[4]. Im Gewölbekeller ist ein Restaurant untergebracht. Einige Bereiche des Schlosses sind für Besucher freigegeben und können im Rahmen von Führungen besichtigt werden. Im Jahr 1988 machten 50.000 Besucher von dieser Möglichkeit Gebrauch.[5] Der Schlosspark ist ebenfalls für die Öffentlichkeit zugänglich. Die Schlosskapelle kann für Trauungen angemietet werden

Auszug aus Wikipedia

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