Nachts sind alle Falter grau...65

Nachts sind alle Falter grau...65

Familie: Geometridae (Spanner)
Unterfamilie: Ennominae
Art: Apocheima hispidaria (Gelbfühler-Dickleibspanner)

Pünktlich zum "Geburtstag" des heute geschlüpften Gelbfühler-Dickleibspanners bekommt er auch gleich ein Porträt. Aber wieso schreibe ich er? Es ist ja tatsächlich ein Mädel geworden, wie man unschwer an den fehlenden Flügeln erkennen kann. Den deutschen Namen kann man deshalb auch nur schwer nachvollziehen, denn nur die Männchen haben auffällig verdickte, gelblich getönte Fühler. Der lateinische Name paßt da schon eher - hispidus bedeutet "rauh" und bezieht sich auf die borstig behaarten Beine der Weibchen. Diejenigen der Schwesterart Apocheima pilosaria (Schneespanner) besitzen dagegen relativ glatte Beine. Im Englischen hört der Gelbfühler-Dickleibspanner auf den schönen Namen Small Brindled Beauty (Kleine gescheckte Schönheit), wobei ich mir nicht sicher bin, ob sich das gescheckt/gestreift einfach nur auf die nicht-einheitlich graue Färbung beziehen soll.
Die männlichen Falter sind im Gegensatz zu A. pilosaria kontrastreicher grau-schwarz gezeichnet mit einem meist etwas aufgehellten Flügelsaum und einer stärkeren Thorax-Behaarung. Sie bleiben mit einer Flügelspannweite von 28-35mm auch etwas kleiner.

Der Gelbfühler-Dickleibspanner fliegt in einer Generation im Jahr von Mitte Februar bis März. Die Weibchen halten sich wie bei den meisten flügellosen Arten an Baumstämmen auf und warten dort auf die Männchen, die von ihrem Duft angelockt werden. Die Eier werden an verschiedene Laubbäume und Sträucher abgelegt, v.a. Eichen, aber auch an Birken, Ulmen, Haselnuß, Hainbuche, Weißdorn und Kastanie. Meine Raupe fand ich an (wahrscheinlich Später) Traubenkirsche. Die Raupen treten von Mitte April bis Juni auf. Zur Verpuppung graben sie sich in den Boden und überwintern dort.





Die Falter fliegen in lichten Laubwäldern (v.a. Eichenwälder), an Hainen, in Auen, auch an Waldrändern, Lichtungen und in Obstanlagen.

Der Gelbfühler-Dickleibspanner ist generell eher selten und tritt nur vereinzelt auf.


Wer Lust auf den Kamelspinner hat, der kann hier vorbeischauen: