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Fight Club: Körperlandschaft

Fight Club: Körperlandschaft

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Bär Tig


Premium (Pro), Im Todesstern am Rhein

Fight Club: Körperlandschaft

In Film und Fernsehen wird Amiland immer als schlank und fit dar gestellt. Hier wo ich lebe sieht die Wirklichkeit etwas anders aus - in Alabama sind rund 30% der erwachsenen Bevölkerung fettleibig und weitere rund 35% übergewichtig. Der Anteil an fettleibigen Kindern beträgt knappe 20%. Damit liegt Alabama aber nur an dritter Stelle in den USA - Mississippi holt sich mit rund 5% mehr Fettleibigen den Titel. Von den Top Ten dieser Liste sind 8 Südstaaten. Aber auch der letztplazierte, Colorado, ist mit 21% Fettleibigkeit unter Erwachsenen nicht gerade ein Musterbeispiel für gesunden Lebensstil. Deutschland liegt mit ungefähr 23% erwachsenen Fettleibigen in etwa in der gleichen Kategorie wie Colorado. Hier in Amiland ist dabei ein deutliches Gefälle zwischen verschiedenen Bevölkerungsgruppen zu erkennen: Asiaten sind rund 10% weniger fettleibig als Weiße, die wiederum sind rund 10% weniger fettleibig als Schwarze und Hispanics haben ungefähr die gleichen Zahlen wie die schwarze Bevölkerung. Zieht man in Betracht, dass Schwarze und Hispanics durchschnittlich weniger Einkommen und Besitz haben als Weiße und Asiaten, wird der Zusammenhang zwischen Armut und Körperfülle deutlich. Wenn man Geld hat kann man sich durchaus vernünftig ernähren - mit dem Essen ist es wie mit allen anderen Dingen hier: Man bekommt die Qualität, für die man zahlt. Wer hier (weil er keine andere Wahl hat) zu den preisgünstigen Sachen greift, kauft sich damit jede Menge Chemie, Zusatz- und Ersatzstoffe, Füller und künstliche Sattmacher ein. Dass es hier an jeder Ecke Fast Food "Restaurants" gibt, ist der gesunden Ernährung auch nicht zuträglich. Burger sind billig, schnell zu haben, überall zu haben, und sie sind dem Massengeschmack angepasst. Dazu statt einer Cola einen Milkshake, ein paar Fries mit Chili und Käse und das Mittagessen ist perfekt.
Gesehen habe ich die beiden Konsumenten im Chick-fil-A in Athens, Alabama. Diese Fast Food Kette hat ausschließlich Hühnchen auf der Karte - als Sandwiches, in Salaten und als frittierte Nuggets. Man sollte meinen, weil Hühnchenfleisch ja generell weniger Kalorien als Schweine- oder Rindfleisch hat, dass man dort gesünder essen kann. Nun ja, wenn man alles andere darum herum weg lässt stimmt das vielleicht. Aber mit Brötchen, Ketchup, Mayo, und all dem anderen Zeug darauf gilt auch hier: Super Size Me! In Deutschland hat es in den 1980ern mal einen Spruch gegeben, der unter Kugelbäuchigen sehr populär war: Bier formte diesen schönen Körper. Hier in Amiland sollte er eher so heißen: Junk Food formte diese Körperlandschaft. Denn das betrifft weitaus mehr als nur den Bauch ...

Und hier die anderen Beiträge:

Kommentare 25

  • Joachim Irelandeddie 25. September 2015, 20:54

    Das sieht sehr schlimm aus, dein ausführlicher und interessanter Text dazu gibt sehr gute Einblicke

    lg eddie
  • Max Stockhaus 14. April 2014, 7:31

    lecker

    :OO
  • Heribert Niehues 5. März 2014, 13:05

    Typischer geht´s kaum noch. Herrlich.
    LG Heribert
  • sisley 2. März 2014, 19:44

    wenn man auswärts isst dann stimmt es, die wenig ausgeben wollen/können kriegen qualitativ schlechteres essen, für zu hause finde ich gilt das nicht - aus gemüse/reis kann man herrliche sachen zaubern, die nicht viel kalorien haben - ein trauriges bild
    lg sisley
  • panoRAL Foto 1. März 2014, 22:22

    Hier gibt es sehr viel Landschaften in Körperform zu bestaunen. Farbton paßt.
  • frank surf 24. Februar 2014, 10:10

    Fieses Bild zu dem Thema, gute Dokumentation.
    Das gefällt mir.
    Gruß Frank
  • Soul Fountain 24. Februar 2014, 8:53

    *
    genau so ist es!
  • norbert lampe 23. Februar 2014, 23:42

    Na wunderbar!!!
    LG Norbert
  • Rheinbild 23. Februar 2014, 22:48

    Im Gedächtnis eingebrannt hat sich eine farbige junge Dame im Supermarkt deren Füße über die Flipflops quollen. Der Rest über die ohnehin unförmigen Klamotten. Allerdings denke ich das gesundes Essen mehr mit Bildung als mit Geld zu tun hat. Selber Kochen hilft da ne Menge. Aber das können die Zielgruppen hier auch nicht mehr. Frage in der Tageszeitung " Sind pürierte Milchschnitten auch gesund fürs Baby ? "
    Fototechnisch ist der Schnitt gut so, speziel wegen dem Polaroid Format. Von der Wirkung her könnte es enger jedoch noch deutlicher sein.
    LG
    Rheinbild
  • tenhan 23. Februar 2014, 21:33

    +++
  • Drea - H 23. Februar 2014, 21:13

    Eine sehr eindringliche Doku. Mir kommt es so vor, als würde es nur noch Extreme geben.
    Die Aufnahme ist sehr gut, zur Privatsphäre stehe ich allerdings auch hinter mei ge´s Statement, ein anderer
    Winkel und die Gesichter treten in den Schatten.
    Deine Story wie immer höchst informativ und spannend zu lesen. Erschreckend finde ich, das es kostengünstiger ist, sich frisch und gesund zu ernähren. Ein Teufelskreis, denn wer gar zu viel auf die Waage bringt, ist als Folge bei weitem nicht mehr so belastbar, beweglich und motiviert.
    LG Andrea
  • -Z-W-I-E-L-I-C-H-T- 23. Februar 2014, 20:32

    Gefällt mir


    LG
  • c.k. aus o bei i 23. Februar 2014, 20:04

    so isses !
  • Lawoe 23. Februar 2014, 15:38

    gut
    anders

    lg frank
  • Mano Cornuta 23. Februar 2014, 14:22

    Sehr sehr geiles Bild!!!
    Mein Favourit!!!

    LG Mano