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Der Pferdekopf - und andere Nebel

Der Pferdekopf - und andere Nebel

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Der Pferdekopf - und andere Nebel

Das Wintersternbild Orion hält dem Fotografen einige Leckerbissen bereit. Sicher gehört der bekannte Pferdekopfnebel mit dazu. In einer Entfernung von 1500 Lichtjahren ragt die markante Dunkelwolke B33 in das rot leuchtende Wasserstoffgas hinein. Unten rechts ist NGC 2023 blau erleuchtet zu sehen.

Sehr schön zeigt sich hier die gleiche interstellare Materie in 3 verschiedenen Ansichten.

• Als Dunkelwolke versperrt sie die Sicht auf dahinterliegende Sterne, deshalb sind in diesem Bereich nur die wenigen Vordergrundsterne sichtbar.
• Im blauen Nebel spiegelt sie einfach das Licht eines hellen Sternes, deshalb die Bezeichnung Reflexionsnebel.
• In der rot leuchtenden Wolke werden die Atome durch sehr heisse Sterne zum Eigenleuchten angeregt (Emissionsnebel).


Aufnahmedaten:
Datum: 26.11.08
Ort: Weissenberge bei Matt, GL, 1250 m.ü.M.
Optik: Eigenbau - Newton, Lichtstärke 6.7
Öffnung, Brennweite: 306 x 2060 mm
Filter: ohne
Kamera: Canon EOS 20Da
Methode: mit Rauschunterdrückung (automatisch)
Bilder, Belichtungszeit: 11 Bilder, à 720 Sek = 7920 Sek. bei ASA 800
Kameraauslösung: mit Timer Software
Nachführung ST4
Bearbeitung: DSS, Fitswork, Photoshop CS3
Montierung: Eigenbau
Lufttemperatur - 12°

Die Timersoftware wurde von [Peter Knappert für die Canon 20Da entwickelt. Vielen Dank Peter, dass ich dieses wertvolle Hilfsmittel benutzen darf. Einmal gestartet, laufen nun die vorgesehenen Belichtungsreihen automatisch ab.

Ein früheres Bild mit 500 mm Brennweite zeigt zusätzlich die nähere Umgebung

Region um Zeta Orionis
Region um Zeta Orionis
Josef Käser

Kommentare 22

  • Ursula Schultheiß 21. April 2009, 18:14

    Du hast wirklich wunderschöne Einblicke ins Weltall.
    LG Ursula
  • Christel Kessler 15. Januar 2009, 13:55

    Da bin ich platt... sagenhafte Himmelsbilder und viele, gute Infos dazu.
    lg christel
  • Katrin Bronsert 6. Januar 2009, 19:16

    Wie immer...KLASSE
    LG Katrin
  • Katrin Menker 5. Januar 2009, 17:56

    Dein Bild zeigt wirklich, wo sein Name herkommt! Klasse Aufnahme (mal wieder)!
    lg Katrin
  • Friedhelm Riedel 21. Dezember 2008, 10:49

    Hervorragend gemacht! Vor wenigen Jahren waren solche Aufnahmen mir nur aus Fachmagazinen oder-büchern bekannt.
    LG Friedhelm
  • Mayr Bernd 20. Dezember 2008, 19:05

    Hallo Josef,
    wirklich beeindruckend wie du die Aufnahmen hinbekommst.
    LG
    Bernhard
  • Josef Käser 17. Dezember 2008, 22:38

    Hallo Egon
    Danke Dir für die Anmerkung.
    An diesem Objekt habe ich mich schon mehrmals mit dem Neton versucht. Auf einem füheren Analogbild schaut der Pferdekopf z.B schön vom KB Rand her ein klein wenig ins Bild hinen. Aber auch ein späterer Volltreffer hat nicht überzeugt.
    LG Sepp


  • Josef Käser 17. Dezember 2008, 22:24

    Für eure Anmerkungen ganz vielen Dank
    @Bernhard
    Leider wird das Resultat nur mit mit vielen Belichtungen ansprechend, das Bild auf die Schnelle funktioniert digital nicht.
    @Helmut
    Schön, dass Du als "alter Hase" in Sachen Astrofotografie an meinen Bildern interessiert bist.
    @Roswitha
    Wir Fotografen auf der Suche nach Motiven schauen doch immer möglichst etwas über den Teller hinaus:-)
    @Ute
    Leider werde ich wohl alt und grau bevor ich alles was es zu sehen gibt am Himmel auch fotografiert habe.
    @ Rudi
    Danke für Deinen konstruktiven Vorschlag. Den Waveletfilter in Fitswork habe ich sehr zurückhaltend bereits angewendet. Mit Deconvolution bin ich bisher noch nicht zurecht gekommen, weiss nicht welche Werte ich da eingeben muss.
    @Christian
    Hab versucht nicht allzu viel zu "pushen". Zuvor habe ich diverse Bilder angeschaut um die richtige Richtung zu finden.
    @Claus-Dieter
    Es wäre nur eine 90° Drehung möglich, die Bildhöhe und die rechte Kante entsprechen genau den Sensorkanten. Vom NGC2023 wollte ich jedenfalls nichts opfern. Das Bild ist Off-axis nachgeführt und bei der Leitsternsuche dreht die Kamera mit. Hab keinen passenden Stern gefunden um die beiden Objekte mittiger zu platzieren.
    @Ruth
    Der Pferdekopfnebel wir sich nicht verflüchtigen, sondern im Gegenteil verdichten. Unsere Nachkommen in einigen zehntausend Jahren finden dort vermutlich neue junge Sterne. Du darfst die technischen Daten gerne auslassen, die sind eh nur für die anderen Astrofotografen von Bedeutung. Mich freut es aber, mit dem Bild allen Betrachtern ein bisschen Himmel näher zu bringen.
    @Moni
    Ich hole Dir doch gerne ein paar Sterne vom Himmel:-)
    @Chirs
    Ein bisschen geschärft ist das Bild bereits. Bei über 2000 mm zeigt sich halt das Seeing bereits deutlich. Stecknadelfeine Sternpunkte sind deshalb nur durch Manipulation am Bild möglich.
    @Daguma
    Na ja, Fragen bleiben, jedenfalls bei mir, schon noch einige. Aber ich finde es auch sehr wichtig Bilder nicht ausschliesslich dem Verstand zu überlassen. Auf die Dauer wäre das auch nicht Motivation genug für stundenlanges nächtliches Draussensein.
    @Gerd
    Vielen Dank auch Dir. Ich hoffe bald wieder ein tolles Werk von Dir besichtigen zu können.
    @Peter
    Wie weit die tiefe Temperatur auf den Fokus einwirkt ist für mich schwer zu sagen. Ich fokussiere, ein tolles Überbleibsel noch aus der analogen Zeit, mit der Messerschneide und da stimmt der Fokus zweifellos. Auch Temperaturdifferenzen sind bei den Aufnahmen nicht mehr aufgetreten. Allfällige Verformungen der Kamera muss ich wohl hinnehmen. Tatsächlich sind die Spikes aber leicht verbreitert gegenüber meiner M33 Aufnahme. Mit Fitswork habe ich die Sternradien dann leicht verkleinert. Bei über 2 m Brennweite ist es in der Tat nicht ganz einfach die Objekte günstigst zu platzieren. Mit Off-Axis Nachführung schon gar nicht, da der Nachführstern in meinem Fall stets ausserhalb und mittig der unteren Sensorkante liegen muss. Nicht immer ist gerade dort auch einer zu finden:-((
    Für Deine wie immer sehr konstruktiven Hinweise besonderen Dank.

    LG Sepp
  • Egon Eisenring 17. Dezember 2008, 21:43

    Hallo Josef

    Eigentlich ist schon alles gesagt zu deinem ganz
    vorzüglichen Pferdekopfnebel. Ich kann mich da den
    Vorrednern nur anschliessen. Eine wunderschöne
    Arbeit, die du hier präsentierst. Der Pferdekopfnebel
    hat mich schon immer tief beeindruckt.

    Mit den besten Grüssen aus Henau
    Egon
  • Peter Knappert 17. Dezember 2008, 17:46

    Hallo Sepp,
    Einen sehr schönen Pferdekopfnebel zeigst Du hier !
    Farblich und von der Tiefe her spitzenmäßig !
    Auch die Rauscharmut der hochaufgelösten Details spricht für sich.
    Zu den technischen Anmerkungen meiner Vorredner möchte ich noch ein paar Dinge kommentieren:
    @Rudolf, mit einer leichten Schärfung des Bildes liegst Du (nicht) falsch. Jeder der schon mal bei unter -8° die
    Astrofotografie betrieben hat, kennt das Problem, dass von Aufnahme zu Aufnahme der Fokus leichte Veränderungen durchmacht; selbst wenn das ganze Teleskop ausgekühlt ist, veränderen sich die Aufnahmen im Laufe der Zeit, vorallem durch die Instabilität des DSLR-Magnesium Gehäuses wird dann dieser Effekt hervorgerufen. Stackt man dann ein solches Bild mit DeepSkyStacker, so werden die Sterne leicht aufgebläht. Jetzt könnte man natürlich die Sternradien wieder schärfen, aber das ist dann nur eine Schärfung der Pixelkanten. Hier hilft dann nur das
    Lucy-Richardson Filter von CCDNightXp oder auch die Deconvolution in Fitswork. Diese Dinge sind dann aber von der Materie so kompliziert, dass man sich genau in den Algorithmen des Zurückrechnens auskennen
    und den mathematischen Background dazu haben sollte
    @Claus-Dieter,
    Der Pferdekopf ist bei 2000mm Brennweite auf dem APS-Sensor der Canon schon 4,5 mm lang. Die
    gerade Ausrichtung des Bildes hätte man schon bei den einzelnen Aufnahmen machen sollen. Ich denke
    der Sepp hat extra die Diagonale genommen um noch mehr Feld links und rechts zu zeigen.
    Außerdem muss nicht jede Aufnahme "Nichtastronomen" freundlich sein. Es bringt einem wesentlich weiter, wenn man von kompetenter Seite Lob oder Kritik bekommt.
    @Chris, bei dieser Aufnahme spricht die Aufnahmeschärfe für die örtlichen Bedingungen (Temperatur) und für die ist das Bild von der Schärfe her noch im sicheren Bereich.
    Pferdekopfnebel
    Pferdekopfnebel
    Peter Knappert

    LG Peter
  • Gerhard Neininger 17. Dezember 2008, 9:43

    eine wunderschöne feine Aufnahme meines Lieblingsobjekts dem Pferdekopf die Du da zeigst,
    mein Respekt!
    LG, aus Spaichingen, Gerd
  • Daguma 16. Dezember 2008, 22:49

    All meine Fragen, die beim Betrachten Deines Bildes in mir aufkamen, hast Du in Deinem Text wunderbar beantwortet. Und jetzt können meine Augen und mein Herz und meine Fantasie - ungestört vom Verstand - das Bild erforschen. Danke, Sepp!
  • Christoph Wöhrle 16. Dezember 2008, 19:35

    Eine wunderbare Aufnahme mit gehöriger Tiefe.
    Gefällt mir sehr gut.

    Die Schärfe ist halt so eine Sache,aber da kann man sich streiten.

    Gruß Chris
  • Moni R 16. Dezember 2008, 12:24

    wow, das ist aber mal klasse sepp........bin begeistert.
    lg moni
  • Ruth U. 16. Dezember 2008, 8:23

    Die technischen Daten sind mir ja immer sehr fremd, wenn ich das so lese, aber ich bin doch immer wieder von Deinen herrlichen Astrobildern begeistert, lieber Sepp ... das ist einfach wunderbar und einen Pferdekopf kann man tatsächlich erkennen ... wobei man ja immer meint, ein Nebel sei nur sehr kurzlebig und verflüchtigt sich schnell, so sind diese galaktischen "Nebel" ja wohl doch von seeeehhhhr langer Dauer .. fantastisch auch die Farben, die unser Universum zu bieten hat ...
    LG Ruth

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