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Markus Grünthaler


kostenloses Benutzerkonto, Sulzbach-Rosenberg

Der Fuchsmann

Oder auch der 1. Schmelzer. Er stand im Zentrum des Geschehens, mitten in der Gieshalle, umgeben von Feuer und Eisen. Er kontrollierte in unmittelbarer Nähe der Stichlochkapelle den Fluß des Roheisens vor und nach dem Fuchs. Hier durfte sich keine Schlacke ansetzen oder der Fluß erstarren. Das hätte ein Überlaufen der Stichlochgießrinne bedeutet und Leib und Leben seiner Kameraden an den anderen Rinnen bedroht. Die größte Gefahr war hierbei jedoch ein Einlaufen von Flüßigeisen in die Wassertasse, was den schlimmsten Unfall herbeigeführt hätte den es auf einem Hochofen gibt: Die Berührung von flüssigen Eisen und Wasser.
Der Fuchsmann war ein altgedienter Ofenmann, sich seiner Verantwortung durch und durch bewußt. Es war aber auch der gefährlichste Arbeitsplatz aller Schmelzer, stand er doch genau in der Linie vor dem Abstichloch, neben ihm Gießrinnen mit flüssigen Eisen, hinter ihm die Ablaufschächte zu den Pfannen im Roheisentunnel unter der Gießhalle. Er hatte wenig Chancen zu Flucht wenn der Ofen mal das tat was er wollte...!
Dieser Schmelzer wurde beim großen Hochofenunglück 1994 an eben jener Stelle und bei der Ausübung seiner Pflicht getötet!
Mein Kollege Karl ("Kare") ruhe in Frieden!

Kommentare 8

  • Huib Nederhof 26. Januar 2004, 22:32

    Very, very nice pic. Only check the levels of this pic. You can better the contrast a lot without losing any detail. Looks even much better.
  • indugrafie (punkt) de 15. Januar 2004, 21:53

    Ich kanns nur wiederholen: Super Einblick in einen Arbeitsplatz und dazu der Text!

    Gruß Björn
  • René F 15. Januar 2004, 16:36

    Trotz der klasse Farben würde ich nicht da stehen wollen. Die Hitze ist wohl kaum lange auszuhalten.

    Gilt für beide Bilder.

    Gruss René
  • Eberhard Kamm 15. Januar 2004, 15:51

    Tragisch !!
    Ich kann Harald Finster nur beipflichten!
    Die Erinnerung an diese Menschen verblaßt zu schnell in unserer heutigen Zeit !!

    LG Eberhard
  • Charlotte Steffan 15. Januar 2004, 11:39

    Zwei sehr beeindruckende Fotos mit sehr bewegendem Text!
    LG Charlotte
  • Harald Finster 15. Januar 2004, 9:53

    Markus, danke für das sehr beeindruckende Foto und den bewegenden Text.
    Es ist gut und richtig, daß Du an die Menschen erinnerst, die für ihre ehrliche und harte Arbeit ihr Leben und ihre Gesundheit geopfert haben. (Du bist ja selbst dem Tod nur knapp entronnen und hast wohl auch mehrfach Kameraden gerettet.) Wer setzt eigentlich diesen Menschen ein Denkmal?
    Auch ich wünsche Deinem Kollegen Karl, daß er in Frieden ruhen möge - er hat es jedenfalls verdient.
    Gruß Harald
  • A.Soul- Lichtbildnerin 15. Januar 2004, 6:24

    ein superfoto. farbentechnisch gesehe vor allem.
    ein mich sehr bewegender text, du mußt ihn sehr geschätzt haben deinen kollegen.
    ich glaube den wenigsten ist klar was männer in ihrem job in der hütte und im bergbau so leisten mußten und welche gefahren bestanden.
    in hochachtung vor karl. angelika
  • Jörg Schönthaler 14. Januar 2004, 23:02

    bewegender bildtext.
    jörg